Deutsches Kinderhilfswerk: Enttäuschende Zwischenbilanz des Nationalen Aktionsplanes von Frau von der Leyen

Zur Vorstellung des Zwischenberichtes zum Nationalen Aktionsplan für ein kindergerechtes Deutschland 2005 – 2010 (NAP) durch Bundesfamilienministerin von der Leyen erklärt Dr. Heide-Rose Brückner, Bundesgeschäftsführerin des Deutschen Kinderhilfswerkes:

„Der Zwischenbericht von Bundesfamilienministerin von der Leyen wird der bedrückenden Situation von vielen Kindern und Jugendlichen in Deutschland nicht gerecht. Die Kinder- und Jugendarmut hat sich bei rund 3 Millionen Betroffenen eingependelt. Keine andere gesellschaftliche Gruppe ist so stark von Armut betroffen wie Kinder und Jugendliche. Hier sind wirksame Handlungsschritte gefordert. Deshalb fordere ich die Bundesjugendministerin auf, endlich konkrete Schritte zur Bekämpfung der Kinder- und Jugendarmut einzuleiten. Denn dazu haben wir heute und auch sonst wenig aus dem Haus der Ministerin gehört. Frau von der Leyen sollte sofort Vorschläge für die Umsetzung des einstimmigen Beschlusses des Bundesrates machen, der im Mai die Einführung von bedarfsgerechten Kinderregelsätzen gefordert hat. Denn mit jedem Monat Untätigkeit werden armen Kindern und Jugendlichen weitere Bildungs- und Entwicklungschancen geraubt, und damit ein Stück Zukunft für sie und unsere Gesellschaft.

Und auch beim Thema Partizipation muss Frau von der Leyen dringend nachbessern. Die Aussage der Bundesjugendministerin, dass Verantwortliche lernen müssen, noch häufiger Kinder in eigener Sache einzubeziehen oder zumindest ihre Interessen mitzubedenken, stimmt uns bedenklich. Hier sollte Frau von der Leyen für eine Umsetzung der Bestimmungen der UN-Kinderrechtskonvention und der EU-Grundrechte-Charta sorgen. Demnach haben Kinder und Jugendliche ein Recht auf Beteiligung. Diesem Recht muss Frau von der Leyen Geltung verschaffen.“

Bei Rückfragen: Michael Kruse, Pressesprecher und stellvertretender Bundesgeschäftsführer (Tel.: 030/308693-11, E-Mail: kruse@dkhw.de)

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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.

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