Deutsches Kinderhilfswerk: Entschiedener gegen Diskriminierung von Minderheiten und jede Form von Rassismus angehen

 

Das Deutsche Kinderhilfswerk ruft zum Start der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2014 dazu auf, in Deutschland entschiedener als bisher gegen die Diskriminierung von Minderheiten und jede Form von Rassismus anzugehen. „Beim Kampf gegen Rassismus und Intoleranz brauchen wir dringend Fortschritte. Der Nährboden für Rassismus muss stärker als bisher ausgetrocknet werden. Rassistische Einstellungen verletzen Menschenrechte, gerade Kinder sind hier stark betroffen. Die Erfahrung von Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung beeinträchtigt die Entwicklung Heranwachsender zutiefst. Deshalb gehört es für das Deutsche Kinderhilfswerk zu den Kernaufgaben der Politik, allen Kindern in Deutschland unabhängig von Herkunft und Aufenthaltsstatus die Möglichkeit zu geben, gleichberechtigt an der Gestaltung unserer Gesellschaft teilzunehmen“, betont der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes, Thomas Krüger. Das Deutsche Kinderhilfswerk unterstützt die Internationalen Wochen gegen Rassismus 2014 als Kooperationspartner.

Aus Sicht des Deutschen Kinderhilfswerkes erfahren gerade Flüchtlingskinder eine Vielzahl von Ausgrenzungen aufgrund der bestehenden Gesetzeslage. So gilt für viele Flüchtlingskinder bei Leistungen im Gesundheitswesen die Sonderregelung des Asylbewerberleistungsgesetzes, nach der nur bei akuten Schmerzzuständen medizinische Leistungen erbracht werden. Hilfsmittel wie Brillen, Hörgeräte, Zahnspangen oder Rollstühle werden in der Praxis nicht oder nur nach zähen Verhandlungen gewährt. Verbesserungen sind aber auch im Bildungsbereich notwendig, damit für alle Kinder und Jugendlichen in Deutschland die Schulpflicht und damit das Schulrecht gilt. Dabei müssen Schulen, Sprachlerneinrichtungen und Kindertagesstätten für die Kinder aber auch tatsächlich erreichbar sein. Durch eine Unterbringung in Einrichtungen, die weit entfernt von Kindertagesstätten und Schulen sind und über keine ausreichende Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr verfügen, werden die Bildungschancen für Kinder oftmals wieder zunichte gemacht. Flüchtlingskinder und Kinder ohne Aufenthaltsstatus brauchen darüber hinaus besondere Fördermaßnahmen und Unterstützung bei der Integration in das deutsche Schulsystem. Diskriminierungen im Schulbetrieb und die Wohnsituation in Gemeinschaftsunterkünften (räumliche Enge, Lärmbelästigung, Isolation) verhindern dies jedoch vielfach.

Die diesjährigen Internationalen Wochen gegen Rassismus 2014 finden vom 10. bis 23. März statt und setzen einen Schwerpunkt auf das Thema „Anerkennen statt Ausgrenzen“. Gemeinsam mit mehr als 70 bundesweiten Organisationen und Einrichtungen – darunter das Deutsche Kinderhilfswerk – fordert der Interkulturelle Rat in Deutschland dazu auf, sich an den Aktionswochen zu beteiligen und Zeichen gegen Rassismus zu setzen. Der bundesweite Veranstaltungskalender verzeichnet über 1.000 Veranstaltungen. Angeboten werden neben Projekttagen und Projektwochen in Schulen, Berufsschulen und anderen Bildungseinrichtungen eine Vielzahl von Informationsständen in Fußgängerzonen sowie Seminare zur politischen Bildung oder Diskussionsveranstaltungen. Botschafter für die Internationalen Wochen gegen Rassismus 2014 ist der ehemalige Präsident des Deutschen Fußball-Bundes und Vorsitzende der DFB-Kulturstiftung, Dr. Theo Zwanziger.

 

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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.

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