Deutsches Kinderhilfswerk: Ehrenamtliches Engagement von Kindern und Jugendlichen stärker fördern

Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert anlässlich des morgigen Internationalen Tages des Ehrenamtes, das Engagement und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen stärker zu fördern und rechtlich besser abzusichern. Aus Sicht des Deutschen Kinderhilfswerkes werden die Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen beim ehrenamtlichen Engagement noch immer stark unterschätzt. So sind Förderprogramme mit entsprechenden Datenbanken und Freiwilligenagenturen ebenso wie viele Organisationen und Initiativen vor allem auf das ehrenamtliche Engagement von Erwachsenen ausgerichtet. Hier sollten der Wille und die Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen beim bürgerschaftlichen Engagement ernster genommen werden.

„Das Interesse von Kindern und Jugendlichen am ehrenamtlichen Engagement ist sehr groß. Deshalb sollten wir sie an dieser Stelle unterstützen und fördern. Kinder und Jugendliche nehmen unheimlich viel mit, wenn sie sich engagieren. Es bringt sie in der Entwicklung ihrer Persönlichkeit voran, und sie steigern auch ihre späteren Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Das ehrenamtliche Engagement ist zudem für unsere Gesellschaft wichtig, denn eine Studie des Deutschen Kinderhilfswerkes hat gezeigt, dass Kinder und Jugendliche, die selbst aktiv gestalten, sich auch als Erwachsene eher an der Gestaltung des Gemeinwesens beteiligen werden. Ehrenamtliches Engagement von Kindern und Jugendlichen ist also auch ein wichtiger Baustein für unsere Demokratie“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.

Um das ehrenamtliche Engagement von Kindern und Jugendlichen zu würdigen, verleiht das Deutsche Kinderhilfswerk die Goldene Göre. Diese ist mit insgesamt 11.000 Euro der höchstdotierte Preis für Kinder- und Jugendbeteiligung in Deutschland. Mit der Goldenen Göre werden Projekte ausgezeichnet, bei denen Kinder und Jugendliche beispielhaft an der Gestaltung ihrer Lebenswelt mitwirken. Die Bewerbungsfrist endet am 31. Januar 2015, die Preisverleihung findet im Juni 2015 im Europa-Park in Rust statt. Die Bewerbung erfolgt online unter www.dkhw.de/goldenegoere .

Neben der Förderung des Engagements in Jugendverbänden, sozialen Projekten oder in der Schule sollten aus Sicht des Deutschen Kinderhilfswerkes zudem Beteiligungsrechte von Kindern und Jugendlichen in den Verfassungen und Gemeindeordnungen der Bundesländer abgesichert werden. Deutschland muss an dieser Stelle den Empfehlungen des UN-Ausschusses für die Rechte des Kindes nachkommen und dem Aktionsplan des Europarates für die „Partizipation von Kindern und Jugendlichen“ entsprechen. Kinder- und Jugendbeteiligung darf nicht willkürlich ermöglicht oder verweigert werden. Es bedarf vielmehr auf allen Ebenen der Gesetzgebung einer strukturellen Verankerung, die in Form von Verwaltungsverfahren, ressortübergreifenden Kooperationsvereinbarungen und entsprechenden Dienstanweisungen auf die Handlungsebene vor Ort konkretisiert werden.

 

 

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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.

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