Deutsches Kinderhilfswerk: Das Betreuungsgeld gehört abgeschafft

Das Deutsche Kinderhilfswerk begrüßt die für heute geplante Verabschiedung eines Gesetzes zur Aufhebung des Betreuungsgeldgesetzes durch den Bundesrat. „Das Betreuungsgeld gehört abgeschafft. Es ist ein von der Regierungskoalition beschlossener Kuhhandel auf dem Rücken der Kinder und konterkariert zentrale Zielstellungen der Bildungs- und Sozialpolitik. Statt familienpolitischer Ideologie aus dem Freistaat Bayern brauchen wir in der frühkindlichen Bildung eine konkrete Infrastruktur, von der alle Kinder profitieren“, betont Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes. „Anstatt mit dem Betreuungsgeld jedes Jahr bis zu zwei Milliarden Euro zu verpulvern, müssen wir sowohl in den quantitativen Ausbau als auch die Verbesserung der Qualität in Kindertageseinrichtungen und der Kindertagespflege investieren. Deshalb muss das Betreuungsgeld noch vor seiner Einführung wieder ad acta gelegt werden“ so Krüger weiter.Das Deutsche Kinderhilfswerk sieht die Gefahr, dass durch das Betreuungsgeld die soziale Schere in Deutschland weiter auseinander klafft. Während arme Kinder von der neuen Leistung nicht profitieren, können Eltern, die es sich leisten können, ihre Kinder in einer privaten Betreuungseinrichtung auf den Bildungswettlauf vorbereiten lassen und gleichzeitig Betreuungsgeld kassieren. Dabei erbringen sie selbst gar keine Betreuungsleistung.Nach Ansicht des Deutschen Kinderhilfswerkes muss die Bundesregierung in vielerlei Hinsicht die Stellschrauben der frühkindlichen Bildung neu justieren. So zeichnet sich das frühkindliche Bildungssystem in Deutschland auch dadurch aus, dass extreme Unterschiede in der Verfügbarkeit und den Qualitätsstandards von Einrichtungen der Kindertagesbetreuung zwischen einzelnen Bundesländern oder auch Gemeinden existieren. Damit hängen die frühkindlichen Bildungschancen von Kindern zu stark davon ab, wo sie zufällig wohnen. Dies ist nicht nur ineffizient, sondern auch ungerecht. Wir müssen in Deutschland allen Kindern unabhängig von ihrer regionalen Zuordnung den Zugang zu einer pädagogisch guten frühkindlichen Bildung ermöglichen.

Weitere Informationen und Rückfragen: Uwe Kamp, Pressesprecher
Telefon: 030-308693-11
Mobil: 0160-6373155
Fax: 030-2795634
Mail: presse@dkhw.de
Internet: www.dkhw.de
Facebook: www.facebook.com/dkhw.de
Twitter: @DKHW_de
Instagram: deutscheskinderhilfswerk_e.v

Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.

Diese Nachrichten könnten Sie noch interessieren

Jugendliche arbeiten bei einer Veranstaltung mit Karteikarten, die sie auf dem Boden verteilen und sich anschauen..
Demokratiebildung

Neue Förderung: Sonderfonds U18 für Kinder- und Jugendprojekte rund um die Bundestagswahl

Ab sofort können gemeinnützige Träger der Kinder- und Jugendhilfe sowie Kommunen Anträge beim Förderfonds „U18 – Kinder- und Jugendbeteiligung zur Bundestagswahl 2025“ des Deutschen Kinderhilfswerkes stellen. Aber auch für Kinder und Jugendliche selbst besteht die Möglichkeit, über einen Jugendfonds eine Förderung für ein Projekt zu erhalten. Der Sonderfonds U18 ist mit insgesamt 100.000 Euro…

Verbände-Appell: „Kindergesundheit stärkt alle” – Künftige Bundesregierung muss gesunde Ernährung von Kindern fördern

Im Vorfeld der Bundestagswahl fordern Wissenschafts-, Ärzte- und Verbraucherverbände sowie Kinderrechtsorganisationen einen besseren Schutz der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Etwa jede*r siebte Minderjährige in Deutschland sei von Übergewicht oder Adipositas betroffen, Kinder aus ärmeren Familien in besonderem Maße. Die künftige Bundesregierung müsse deshalb eine gesunde Ernährung aller…

Grafik zur U18 Wahl
Beteiligung

U18-Bundestagswahl vom 07. bis 14. Februar 2025

Vom 07. bis zum 14. Februar öffnen deutschlandweit die von jungen Menschen selbstorganisierten Wahllokale der U18-Bundestagswahl. Damit rücken die Fragen und Interessen der jungen Generation verstärkt in den Fokus, ihre Stimmen werden so im Wahlkampf besser gehört. Zugleich ermöglicht die U18-Bundestagswahl politische Jugendbildung und fördert das Verständnis für demokratische…