Bei der Schulverpflegung muss es aus Sicht des Deutschen Kinderhilfswerkes ein generelles Umdenken geben. „Ernährungs- und Gesundheitsbildung von frühester Kindheit an sind eine wesentliche Voraussetzung für eine gute Entwicklung unserer Kinder. Fast 70 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland fänden es gut, in einer Schulküche kochen zu lernen. Aber nur jeder Fünfte hat bisher in der Schule schon einmal gekocht. Wir sollten deshalb über die Einführung eines Schulfachs ‚Gesundheits- und Ernährungsbildung‘ nachdenken“, erklärt Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes, zu den vorab bekannt gewordenen Ergebnissen einer Studie der Hamburger Hochschule für Angewandte Wissenschaften für das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.
„Grundsätzlich sollten wir weg von Großküchen, stärker auf dezentrale Lösungen setzen und diese auch finanziell unterstützen. Wir müssen sicherstellen, dass im Ganztagsbetrieb jedes Kind in der Schule eine gesunde, warme Mahlzeit bekommt. Da, wo die Eltern über ein ausreichendes Einkommen verfügen, müssen diese die Kosten tragen, wo das nicht geht, ist die Gesellschaft und damit die öffentliche Hand gefordert“ so Hofmann weiter. „Und bei der Zeit, die für die Mittagspause zur Verfügung steht, setzt sich leider der Trend fort, dass wir unseren Kindern einen zu schnell getakteten Alltag zumuten. Hier ist es dringend geboten, den Kindern mehr Zeit zu geben.“
Aus Sicht des Deutschen Kinderhilfswerkes sollten heimische Produkte, wo es geht sowie Obst und Gemüse der Saison die Leitlinien für das Schulessen sein. Wer in der Kindheit nicht erfährt und erlebt, was gesunde Ernährung ist und dass sie unglaublich gut schmeckt, wird dies im Erwachsenenalter kaum nachholen können. Insofern ist eine gesunde Ernährung auch eine Grundsteinlegung für ein gesundes Leben. An dieser Stelle zu sparen ist langfristig verheerend.
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