Das Deutsche Kinderhilfswerk begrüßt die heute vorgestellte Kinder- und Jugendrechte-Charta der hessischen Landesbeauftragten für Kinder- und Jugendrechte. Mit dieser Charta macht das Land Hessen einen wichtigen Schritt zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention auf Landes- und kommunaler Ebene. Besonders erfreulich ist es, dass in die Erstellung der Charta Kinder und Jugendliche intensiv eingebunden wurden, da die Beteiligung von Kindern nach Ansicht des Deutschen Kinderhilfswerkes ein zentraler Wert einer demokratischen Gesellschaft ist.
„Die Kinder- und Jugendrechte-Charta kann dabei helfen, dass sich Staat und Zivilgesellschaft in Hessen konsequenter für die Belange und Bedürfnisse von Kindern einsetzen und so die Basis für eine gesellschaftliche Entwicklung schaffen, die die Rechte von Kindern nachhaltig in den Blick nimmt. Dazu gehört die geplante Verankerung von Kinderrechten in der Verfassung des Landes Hessen ebenso wie die Ausweitung von Mitbestimmungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche. Hier ist aus Sicht des Deutschen Kinderhilfswerkes noch Luft nach oben“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.
„Auch die Bekämpfung der Kinderarmut in Hessen gehört ins Zentrum der politischen Aufmerksamkeit. Jedes siebte Kind in Hessen wächst in einem Hartz-IV-Haushalt auf. Hier braucht es die Unterstützung von einkommensschwachen Familien mit Lehrmittelfreiheit, kostenfreien Teilhabemöglichkeiten an Bildung, Kultur und Sport, sowie kostenlose Ganztagsbetreuungen und kostenfreies Essen in Schulen und Kitas. Außerdem sollte es in Schulen und Kitas mehr Fachkräfte und Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter geben“, so Hofmann weiter.
Aus Sicht des Deutschen Kinderhilfswerkes sollte das Land Hessen baldmöglichst eine Bildungsoffensive in Sachen Kinderrechte starten, die Kinder und Erwachsene erreicht. Der in der Kinder- und Jugendrechte-Charta vorgeschlagene „Tag der Kinderrechte“ in Hessen könnte dazu eine gute Initialzündung sein.
„Nur wer seine Rechte kennt, kann ihre Umsetzung vorantreiben. Kinderrechte haben eine besondere Bedeutung sowohl für die Lebensrealität als auch für die Wertevermittlung, für das Selbstwertgefühl und das Selbstbewusstsein von Kindern und Jugendlichen. Deshalb gehören Kinderrechte im Sinne der UN-Kinderrechtskonvention in schulische Lehrpläne ebenso wie in Bildungspläne von Kindertageseinrichtungen“, so Hofmann abschließend.
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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.