Zur Absenkung des Wahlalters durch die Bremische Bürgerschaft auf der landes- und kommunaler Ebene erklärt Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes:
„Das Deutsche Kinderhilfswerk begrüßt die Senkung des Wahlalters auf Landes- und kommunaler Ebene. Damit wurde ein wichtiges kinderpolitisches Signal nicht nur für Bremen, sondern für ganz Deutschland gesetzt. Bremen ist das erste Bundesland, das auf Landesebene das Wahlalter gesenkt hat und ist damit Vorreiter für eine bundesweite Entwicklung einer verbesserten Partizipation für Kinder und Jugendliche. Auf der kommunalen Ebene ist Bremen das siebte Bundesland, das die Wahlaltersgrenze senkt. Dem sollten sich baldmöglichst weitere Bundesländer anschließen, und zwar sowohl auf kommunaler als auch auf Landesebene.
Gerade in Zeiten stetig sinkender Wahlbeteiligungen und einer Abkehr vieler Menschen vom Staat und seinen Institutionen muss die Beteiligung zu einem zentralen Element der Gestaltung von Politik und der Lebensumwelt werden. Kinder und Jugendliche müssen auch durch Wahlen die Möglichkeit haben, aktiv an der Gestaltung ihrer Lebenswelt teilzunehmen. Kinder und Jugendliche sind eigenständige Persönlichkeiten mit vielfältigen Fähigkeiten. Ihre Beteiligung und das Wahlrecht für diese Personengruppe ist ein zentraler Wert einer demokratischen Gesellschaft.
Ein Wahlrecht für Kinder und Jugendliche muss auch dazu führen, dass sich Schulen sowie die Träger der freien und öffentlichen Jugendhilfe verstärkt diesem Themenfeld öffnen. So wie Mitwirkungsinitiativen vor allem dort funktionieren, wo es eine Begleitung durch Strukturen der Kinder- und Jugendhilfe gibt, sollte ein Wahlrecht für Kinder und Jugendliche zu einer Kultur der Demokratieerziehung führen, durch die die Legitimation unseres demokratischen Systems nachhaltig gestärkt wird.“
Bei Rückfragen: Michael Kruse, Pressesprecher und Leiter Information und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 030/308693-11, mail: kruse@dkhw.de)
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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.