BundesNetzwerk Kinder- und Jugendbeteiligung wirft in Saarbrücken „Blick über die Landesgrenzen“

Das BundesNetzwerk Kinder- und Jugendbeteiligung diskutiert an diesem Wochenende in Saarbrücken über Partizipationsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen an der Stadtplanung und im Verwaltungshandeln, über die Beteiligung von Flüchtlingskindern sowie über Fragen der digitalen Beteiligung. Außerdem werden Fragen der frühkindlichen Beteiligung im Mittelpunkt der Arbeitstagung stehen. Zudem sollen in einem „Blick über die Landesgrenzen“ Beteiligungsfachkräfte aus Frankreich, Luxemburg, Österreich und der Schweiz jeweilige landesspezifische Beteiligungsstrukturen vorstellen.

Zum Treffen des BundesNetzwerkes kommen rund 130 Beteiligungsfachkräfte aus ganz Deutschland zusammen, u.a. aus den Bereichen Kita, Schule, Jugendarbeit, Verwaltung und Stadtplanung sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Kinder- und Jugendbüros und Kinderbeauftragte. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Landeshauptstadt Saarbrücken statt.

Charlotte Britz, Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Saarbrücken: „In Saarbrücken leben rund 27.000 Kinder und Jugendliche. Sie machen damit rund 15 Prozent der Bevölkerung aus. Sie haben eine ganz eigene Sicht auf ihre Stadt und sind Experten in eigener Sache. Mir und der Stadtverwaltung liegt es daher am Herzen, Möglichkeiten für Kinder und Jugendliche zu schaffen, Saarbrücken bei konkreten Projekten mitzugestalten und ihre Perspektiven einzubringen. Seit vielen Jahren beteiligen wir unsere Jüngsten zum Beispiel, wenn wir neue Spielplätze planen oder bestehende neu gestalten. Im Rahmen der ‚Leuchtturmkampagne Schulwegsicherheit‘ haben wir in Dudweiler neben Schul- und Elternvertretung vor allem auch Kinder befragt, wo sie Probleme auf ihrem Schulweg sehen. Die Ergebnisse flossen unmittelbar in die Kampagne mit ein.“

„Wir brauchen in Deutschland sowohl konkrete gesetzliche Bestimmungen, um das Kinderrecht auf Beteiligung zu verwirklichen, als auch qualifizierte Fachkräfte, die in der Alltagspraxis entsprechende Prozesse begleiten. Studien zeigen immer wieder, dass Beteiligung hilft, Kinder stark zu machen und negative Armutserfahrungen auszugleichen. Das funktioniert aber nur mit gut ausgebildeten Fachkräften und mit ausreichenden zeitlichen Ressourcen zur Umsetzung der Beteiligungsprozesse. Notwendig sind gesetzliche Regelungen, die Beteiligungsprozesse mit Kindern und Jugendlichen obligatorisch machen und zudem für eine entsprechende Infrastruktur sorgen. Deutschland darf beim Thema Beteiligung nicht weiterhin ein Flickenteppich bleiben“, erklärt Claudia Neumann, Bereichsleiterin Kinder- und Jugendbeteiligung des Deutschen Kinderhilfswerkes.

Das BundesNetzwerk Kinder- und Jugendbeteiligung ist ein bundesweites Netzwerk von Fachkräften aus dem Bereich der Kinder- und Jugendbeteiligung. Das BundesNetzwerk setzt sich dafür ein, dass das Recht von Kindern und Jugendlichen, sich zu beteiligen, gesetzlich in Bund, Ländern und Kommunen verankert wird. Außerdem tritt das BundesNetzwerk dafür ein, dass Partizipation von Kindern und Jugendlichen ein Qualitätsmerkmal in allen Planungs- und Entscheidungsprozessen wird. Das BundesNetzwerk Kinder- und Jugendbeteiligung wurde 2008 auf Initiative des Deutschen Kinderhilfswerkes gegründet und hat rund 220 Mitglieder. Mehr Informationen zum BundesNetzwerk unter <link http: www.kinderpolitik.de netzwerk.>www.kinderpolitik.de/netzwerk. 

Weitere Informationen und Rückfragen: Uwe Kamp, Pressesprecher
Telefon: 030-308693-11
Mobil: 0160-6373155
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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.

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