BundesNetzwerk Kinder- und Jugendbeteiligung fordert stärkere Vermittlung von Kinderrechten und Beteiligungsmethoden in Ausbildungen

 

Das BundesNetzwerk Kinder- und Jugendbeteiligung hat sich für eine Verankerung der Vermittlung von Kinderrechten und Beteiligungsmethoden von Kindern und Jugendlichen in den Curricula zentraler Berufsgruppen ausgesprochen. In seinem aktuellen Positionspapier setzt sich das BundesNetzwerk dafür ein, dieses Wissen in allen Berufen zu etablieren, die Entscheidungen über das Aufwachsen und die Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen treffen. Außerdem setzt sich das BundesNetzwerk für berufsspezifische Fort- und Weiterbildungen zum Thema „Beteiligung von Kindern und Jugendlichen“ ein, damit auch die bereits Berufstätigen in den genannten Arbeitsfeldern die bestehenden Kinderrechte umsetzen können.

„In der Ausbildung von Berufen, die sich nicht ausschließlich mit Kindern und Jugendlichen beschäftigen, ist das Wissen darum, welche Mitspracherechte von Kindern und Jugendlichen etwa in der UN-Kinderrechtskonvention oder im Kinder- und Jugendhilfegesetz existieren, äußerst gering. Das betrifft die duale Ausbildung ebenso wie die Ausbildung im Hochschulbereich. So sehen wir beispielsweise bei Anwälten und Richtern, Polizei- und Vollzugsbeamten, Stadtplanerinnen und Ärztinnen, beim Krankenpflegepersonal oder Verwaltungsangestellten oftmals nur ein geringes Maß an Kenntnis über Beteiligungsrechte“, erklärt Dominik Bär, Kinderrechtsexperte des Deutschen Kinderhilfswerkes und Mitglied der Lenkungsgruppe des BundesNetzwerkes. „Deshalb werden die von der Entscheidung betroffenen Kinder selten in die Entscheidungsfindung einbezogen – obwohl sie in allen sie betreffenden Angelegenheiten gehört und berücksichtigt werden müssen! Das Bundesnetzwerk fordert daher die Lehrverantwortlichen der jeweiligen Ausbildungen auf, die Themenbereiche ‚Kinderrechte‘ und ‚Partizipation‘ in das Curriculum dieser Berufsgruppen aufzunehmen. Es ist wichtig, hier Beteiligungskompetenzen zu etablieren“, so Bär weiter.

Interessierten Verantwortlichen in Aus-, Fort- und Weiterbildung steht das BundesNetzwerk Kinder- und Jugendbeteiligung mit der Beratung zu Konzepten und curricularen Modulen sowie mit dem Kontakt zu Fachkräften, die den unterschiedlichsten Berufsgruppen Beteiligungskompetenzen anschaulich vermitteln können, zur Seite und ist bereit, bei der inhaltlichen Ausgestaltung zu unterstützen.

Das BundesNetzwerk Kinder- und Jugendbeteiligung ist ein bundesweites Netzwerk von Fachkräften aus dem Bereich der Kinder- und Jugendbeteiligung mit rund 150 Mitgliedern. Das BundesNetzwerk setzt sich dafür ein, dass das Recht von Kindern und Jugendlichen, sich zu beteiligen, gesetzlich in Bund, Ländern und Kommunen verankert wird. Außerdem tritt das BundesNetzwerk dafür ein, dass Partizipation von Kindern und Jugendlichen ein Qualitätsmerkmal in allen Planungs- und Entscheidungsprozessen wird. Das BundesNetzwerk Kinder- und Jugendbeteiligung wurde 2008 auf Initiative des Deutschen Kinderhilfswerkes gegründet und wird von ihm fachlich, strukturell und finanziell unterstützt. Mehr Informationen zum Bundesnetzwerk unter www.kinderpolitik.de/netzwerk.

 

Weitere Informationen und Rückfragen: Uwe Kamp, Pressesprecher
Telefon: 030-308693-11
Mobil: 0160-6373155
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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.

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