BundesNetzwerk Kinder- und Jugendbeteiligung fordert Ausweitung der Mitwirkungsmöglichkeiten in der Schule

Das BundesNetzwerk Kinder- und Jugendbeteiligung hat sich für eine Ausweitung der Mitwirkungsmöglichkeiten von Schülern ausgesprochen. In einem Plädoyer mit dem Titel „Schule fürs Leben“ setzt sich das BundesNetzwerk dafür ein, neue Formen und Räume für mehr Information, Meinungsbildungsprozesse und Entscheidungsfindungen zu schaffen. Dabei sollten alle Bereiche, wie Unterrichts- und Raumgestaltung oder Schulorganisatorisches, eingeschlossen werden. Hauptziel muss es sein, dem negativen Trend der Abkehr junger Menschen von unserer demokratisch organisierten Gesellschaft entgegenzuwirken. Vielmehr sollten durch positive Erfahrungen in der Schulmitwirkung Kinder und Jugendliche an demokratische Strukturen herangeführt werden.Um eine demokratische Schulkultur zu entwickeln, schlägt das BundesNetzwerk vor, die bereits in den Schulgesetzen verankerten Regelungen zu Entscheidungsebenen durch Regelungen zur Entscheidungsfindung für Meinungsbildungsprozesse zu ergänzen. Außerdem sollte den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gegeben werden, bei der Wahl der Unterrichtsinhalte, den Unterrichtsmethoden und bei der Bewertung stärker mitzuwirken. Die Arbeit der Schülervertretungen sowie andere Beteiligungsmöglichkeiten am Schulalltag müssten intensiver unterstützt und Stundenpläne so verändert werden, dass genug Zeit und Raum für einen Klassenrat und Schulversammlungen bleibt. Jede Schule sollte die Stundenpläne so einrichten, dass jede Klasse mindestens eine Stunde pro Woche eigene Themen bespricht und bearbeitet. Das BundesNetzwerk empfiehlt zudem den Einsatz von Prozessbegleitern, wie Mediatoren, die vor allem in Konfliktsituationen eine neutrale Instanz darstellen. Das BundesNetzwerk Kinder- und Jugendbeteiligung ist ein bundesweites Netzwerk von Fachkräften aus dem Bereich der Kinder- und Jugendbeteiligung. Das BundesNetzwerk setzt sich dafür ein, dass das Recht von Kindern und Jugendlichen, sich zu beteiligen, gesetzlich in Bund, Ländern und Kommunen verankert wird. Außerdem tritt das BundesNetzwerk dafür ein, dass Partizipation von Kindern und Jugendlichen ein Qualitätsmerkmal in allen Planungs- und Entscheidungsprozessen wird. Das Netzwerk Kinder- und Jugendbeteiligung wurde 2008 auf Initiative des Deutschen Kinderhilfswerkes gegründet und hat inzwischen mehr als 100 Mitglieder.

Weitere Informationen und Rückfragen: Uwe Kamp, Pressesprecher
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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.

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