Berlin-Pankow verpflichtet sich die Rechte und Interessen von Kindern und Jugendlichen zu stärken. Bezirksbürgermeister Sören Benn hat dazu heute gemeinsam mit dem Geschäftsführer des Vereins Kinderfreundliche Kommunen e.V., Dominik Bär, eine Vereinbarung zur verbindlichen Zusammenarbeit unterzeichnet. Im nächsten Schritt wird der größte Berliner Bezirk einen Aktionsplan erstellen, um junge Menschen besser zu schützen, zu fördern und zu beteiligen. Pankow ist der erste Berliner Bezirk und bundesweit der erste Bezirk überhaupt, der an dem Programm teilnimmt.
In Deutschland haben sich aktuell 30 Kommunen der Initiative angeschlossen – darunter Köln, Mannheim, Potsdam, Regensburg, Stuttgart und Wolfsburg. Das Vorhaben wurde 2012 in Deutschland ins Leben gerufen und basiert auf den internationalen Erfahrungen aus der Child Friendly Cities Initiative (CFCI). Diese setzt sich seit 1996 international dafür ein, die Kinderrechte auf kommunaler Ebene zu verwirklichen.
Für den Aktionsplan, der unter Beteiligung von Kindern und Jugendlichen entwickelt wird, vergibt der Verein das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“. Das Siegel erkennt den Willen zur Umsetzung der UN-Kinderrechte an. Es ist zudem Ausdruck einer Selbstverpflichtung und Ansporn, die festgesteckten Ziele innerhalb von drei Jahren umzusetzen. Der von UNICEF Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk getragene Verein Kinderfreundliche Kommunen e.V. begleitet den gesamten Prozess.
Bezirksbürgermeister Sören Benn betonte: „Wir machen uns auf den Weg zur kinderfreundlichen Kommune in Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention. Da wir Bürgerbeteiligungsprozesse stärker in das alltägliche Verwaltungshandeln integrieren wollen, gehören die Heranwachsenden als Mitsprechende und Adressaten natürlich dazu. In Zeiten von Klimawandel, Verkehrswende und Digitalisierung dürfen wir die Interessen und Perspektiven der Kinder beim Umbau unserer Städte nicht abermals außen vor lassen. Wir freuen uns auf diese Lernerfahrung.“
„Wir freuen uns sehr, dass sich Pankow als erster Bezirk Berlins dazu entschlossen hat ‚Kinderfreundliche Kommune‘ zu werden“, so Dominik Bär, Geschäftsführer des Vereins. „Die Teilnahme am Programm ist für den Bezirk mit seiner langjährigen Praxis der Kinder- und Jugendbeteiligung ein logischer und folgerichtiger Schritt. Die Erfahrungen in diesem Bereich können ein guter Ausgangspunkt für die nächsten Schritte sein. Über die Partizipation von Kindern und Jugendlichen hinaus wird nun eine zentrale Aufgabe darin liegen, die Kinderrechte auf allen Ebenen von Politik und Verwaltung zu verankern. Die Meinungen der Kinder und Jugendlichen als Expert_innen in eigener Sache werden hierbei eine wesentliche Rolle spielen.“
Das Programm „Kinderfreundliche Kommunen“ läuft vier bis fünf Jahre und kann anschließend verlängert werden. Zu Beginn wird durch eine Standortortanalyse und Bestandsaufnahme sowie durch Beteiligungsverfahren mit Kindern und Jugendlichen der Aktionsplan vorbereitet. Nach der Bestätigung des Aktionsplans durch die Bezirksverordnetenversammlung prüft der Verein Kinderfreundliche Kommunen e.V. den Aktionsplan und vergibt das Siegel für die folgenden drei Jahre.
Das Vorhaben „Kinderfreundliche Kommunen“ wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
www.kinderfreundliche-kommunen.de
www.childfriendlycities.org
Ansprechpartner/innen:
Kinderfreundliche Kommunen e.V., Geschäftsführer Dominik Bär, Telefon 030-202192-09 und -13, E-Mail info@kinderfreundliche-kommunen.de
Bezirksamt Pankow von Berlin, Jeanette Münch, Sozialraumorientierte Planungskoordination / Bürgerbeteiligungsbüro Weißensee, Telefon 030-90295-2713, E-Mail jeanette.muench@ba-pankow.berlin.de
UNICEF Deutschland, Jenifer Stolz, Tel. 030-2758079-18, E-Mail: presse@unicef.de
Deutsches Kinderhilfswerk, Uwe Kamp, Pressesprecher, Telefon 030-308693-11, E-Mail presse@dkhw.de