Die Samtgemeinde Amelinghausen schließt heute eine Vereinbarung mit dem Verein „Kinderfreundliche Kommunen e.V.“ ab. Mit der Vereinbarung bekennt sich Amelinghausen zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention auf lokaler Ebene. Der Verein „Kinderfreundliche Kommunen e.V.“ wurde von UNICEF Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk gegründet. Er begleitet Städte und Gemeinden, die unter der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen einen Aktionsplan für die lokale Umsetzung von Kinderrechten verabschiedet haben. Für diesen Aktionsplan, der nach einem Jahr entsteht, vergibt der Verein das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“. Dieses bietet den Kommunen die Möglichkeit, die Rechte von Kindern und damit den besonderen Schutz, die Förderung und die Beteiligung von jungen Menschen zu stärken.
„Mit der Samtgemeinde Amelinghausen geht eine in Sachen Kinder- und Jugendpartizipation bereits sehr engagierte Gemeinde in das Vorhaben „Kinderfreundliche Kommunen“. Wir sind sehr gespannt auf die Erfahrungen, die Amelinghausen einbringen wird, z.B. durch das Patenprogramm, das Kindern und Jugendlichen Einblicke in die Kommunalpolitik gewährt und sie an Entscheidungsprozessen beteiligt", betont Dr. Heide-Rose Brückner, Geschäftsführerin des Vereins „Kinderfreundliche Kommunen e.V.“.
„Kinderfreundlichkeit und Familienfreundlichkeit sind unverzichtbar für die Zukunftsentwicklung einer Kommune im ländlichen Raum. Unser Engagement ermöglicht den Kindern und Jugendlichen Auseinandersetzung, Identifikation und Teilhabe an und mit wichtigen gesellschaftlichen Entwicklungen und fördert ihre Bereitschaft, sich für ihre Heimat zu engagieren“ sagt Helmut Völker, Samtgemeindebürgermeister in Amelinghausen.
Das Verfahren „Kinderfreundliche Kommune“ läuft vier Jahre und kann anschließend verlängert werden. Im ersten Jahr wird durch eine Bestandsaufnahme, die Ausgabe von Kinderfragebögen und Beteiligungsverfahren mit Kindern und Jugendlichen ein Aktionsplan für die nachfolgenden drei Jahre vorbereitet. Nach der Bestätigung des Aktionsplans im Gemeinde- oder Stadtrat prüft der Verein „Kinderfreundliche Kommunen e.V.“ den Aktionsplan und vergibt das Siegel für die folgenden drei Jahre. Die Städte Hanau, Weil am Rhein, Regensburg und Wolfsburg haben bisher das Siegel erhalten. Außerdem nehmen Köln und Senftenberg als Pilotkommunen an dem Vorhaben teil. Aktuell haben sich neun weitere Städte und Gemeinden aus ganz Deutschland für die Aufnahme in das Verfahren „Kinderfreundliche Kommunen“ beworben.
Das Vorhaben wurde 2012 in Deutschland ins Leben gerufen und basiert auf den internationalen Erfahrungen aus der Child Friendly Cities Initiative (CFCI). Diese setzt sich seit 1996 international dafür ein, Kommunen kinderfreundlicher zu gestalten. Das UNICEF Innocenti Research Centre in Florenz hat dazu Standards und Instrumente entwickelt, die ein partizipatives kommunales Management unterstützen.
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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.