„Augen auf für Kinderrechte“: Das forderten Berliner Grundschüler heute mit persönlichen Botschaften auf großen Türschildern vor dem Deutschen Bundestag. Unterstützung erhielten sie dabei von UNICEF-Botschafterin Eva Padberg, der Botschafterin des Deutschen Kinderhilfswerkes Enie van de Meiklokjes sowie Reporter und Abenteurer Willi Weitzel. Damit endete die bundesweite Mitmachaktion „Augen auf für Kinderrechte“ in Zusammenarbeit mit dem Kinderkanal von ARD und ZDF (KiKA) zum 25. Geburtstag der UN-Kinderrechtskonvention am 20. November. „Wir müssen den Kindern zuhören“, sagte UNICEF-Botschafterin Eva Padberg. „Das ist ihr Recht – und es macht die Welt für uns alle besser.“ „Jeder kann etwas tun und sich für benachteiligte Kinder und mehr Kinderfreundlichkeit im Alltag einsetzen“, so die Botschafterin des Deutschen Kinderhilfswerkes Enie van de Meiklokjes.
Seit dem Start von „Augen auf für Kinderrechte“ zum Weltkindertag im September hatten UNICEF Deutschland und das Deutsche Kinderhilfswerk über ihre ehrenamtlichen Netzwerke sowie der KiKA bundesweit 150.000 bunte Türschilder verteilt, wie sie aus Hotels bekannt sind. Kinder und Jugendliche markierten sie mit lachenden oder traurigen Gesichtern und hängten sie zu Hause, an Schulen oder auf Spielplätzen auf. Ein lachendes Gesicht heißt „Weiter so!“ für einen kinderfreundlichen Ort, ein trauriges bedeutet Handlungsbedarf – „Wir müssen reden!“.
Den Kindern der Klasse 6 der Mühlenau-Grundschule in Berlin waren besonders die Mitspracherechte wichtig, die aus ihrer Sicht ausgebaut werden müssen. Außerdem kritisierten sie fehlenden Freiraum, weil die Schule sie zeitlich stark beansprucht. Die Schülerinnen und Schülern forderten außerdem, die Kinderrechte ins Grundgesetz aufzunehmen. In Dresden markierten Kinder und Jugendliche eine gefährliche Ampel und einen fehlenden Radweg mit „Wir müssen reden!“. Die Kinder kritisierten auch, dass es im sächsischen Landtag keinen Kinderbeauftragten gibt. Willkommen fühlten sich die Mädchen und Jungen dagegen auf dem Spielplatz im Ostragehege oder in der Kinderstraßenbahn Lottchen.
Viele Kinder und Jugendliche hatten bei ihren Aktionen zu „Augen auf für Kinderrechte“ gefordert, dass ihnen die Erwachsenen mehr zuhören und es feste Ansprechstellen in der Politik gibt. UNICEF und das Deutsche Kinderhilfswerk fordern, unabhängige Ombuds- und Beschwerdestellen für Kinderrechte einzurichten. In über 70 Ländern gibt es diese bereits. Sie dienen dort als wichtiges Instrument zur Berücksichtigung und Durchsetzung von Kinderrechten im Rahmen von politischen Entscheidungen. Die Organisationen setzen sich zudem dafür ein, dass diese Rechte in Deutschland explizit im Grundgesetz verankert werden.
Der 25. Geburtstag der UN-Kinderrechtskonvention ist eine Chance, diese bekannter zu machen und das Engagement von Kindern und Jugendlichen zu stärken. Am 20. November diskutiert Bundespräsident Gauck darüber mit Mädchen und Jungen in Schloss Bellevue.
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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.