18 Jahre UN-Kinderrechtskonvention – die Bundesregierung muss ihre Anstrengungen verstärken! Deutsches Kinderhilfswerk eröffnet Internetforum für Jugendliche

Zum heutigen Jahrestag der UN-Kinderrechtskonvention ruft das Deutsche Kinderhilfswerk die Bundesregierung dazu auf, den Interessen von Kindern und Jugendlichen mehr Gewicht zu geben. Der Blickwinkel von Kindern und Jugendlichen selbst muss dabei eine entscheidende Rolle spielen.

Über ein Internetforum unter www.kinderpolitik.de gibt das Deutsche Kinderhilfswerk Jugendlichen die Gelegenheit, darzustellen, wie sie die Entwicklungsmöglichkeiten beurteilen, die ihnen Staat und Gesellschaft bieten. Bis zum kommenden Staatenbericht Deutschlands an den UN-Kinderrechtsausschuss wird das Deutsche Kinderhilfswerk die Diskussion zu weiteren Rechtsbereichen der UN-Kinderrechtskonvention im Internetforum anstoßen.

Obwohl Deutschland die UN-Kinderrechtskonvention 1992 ratifiziert hat, wird bis heute das Kindeswohl bei vielen Entscheidungen in Verwaltung und Rechtsprechung nicht ausreichend beachtet. „Die aktuelle Debatte um Kinderarmut zeigt, wie wenig das Recht auf angemessene Lebensbedingungen und damit einhergehende Rechte auf Bildung und Gesundheit in Deutschland verwirklicht sind´, so Dr. Heide-Rose Brückner, Bundesgeschäftsführerin des Deuteschen Kinderhilfswerkes.

Nach neuesten Berechnungen leben heute in Deutschland ca. 2,5 Millionen Kinder und Jugendliche in Armut. Seit der Einführung der Hartz-IV-Gesetzgebung hat sich der Anteil der Kinder, die von Sozialgeld leben müssen, verdoppelt. Armut hat erhebliche Auswirkungen auf das Leben der Kinder: Sie bleiben immer häufiger in isolierten Wohnvierteln unter sich, ohne gute Schulen, Ausbildungsmöglichkeiten und ausreichende soziale Unterstützung. Oft ernähren sie sich mangelhaft und sind bei schlechter Gesundheit. Zudem sind gerade die vielfach fehlenden Bildungschancen ein Problem, das „Armutskarrieren“ für die Zukunft vorprogrammiert. Außerdem gehen die Potenziale dieser Kinder und Jugendlichen verloren. Das wird mittelfristig gravierende Auswirkungen auf die volkswirtschaftliche Leistung unseres Landes haben. Deutlich wird, Kinderarmut bedeutet viel mehr, als wenig Geld zu haben.

„Deutlich wird aber auch, wie sehr die Bundesregierung nach der Ratifizierung der UN-Konvention hinter ihren Zielsetzungen zurück bleibt“, so Brückner weiter. Deshalb hat das Deutsche Kinderhilfswerk einen Forderungskatalog erstellt, der konkrete Schritte für die Bekämpfung von Kinderarmut aufzeigt. Andere wichtige familien- und kinderpolitische Entscheidungen, beim Umgang mit Flüchtlingen, bei der Verkehrsplanung oder beim Städtebau müssen darüber hinaus durch die Aufnahme von Kinderrechten ins Grundgesetz abgesichert werden.


Das Deutsche Kinderhilfswerk (www.dkhw.de), Interessenvertreter für ein kinderfreundliches Deutschland, wurde 1972 in München gegründet. Als Initiator und Förderer setzt sich der gemeinnützige Verein seit über 30 Jahren für die Umsetzung der Rechte der Kinder in Deutschland ein.

Bitte helfen Sie: Spendenkonto 333 11 11, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 100 205 00
Spenden können Sie aber auch unter www.dkhw.de oder in die Spendendose in Ihrer Nähe

Bei Rückfragen: Michael Kruse, Pressesprecher (030/30 86 93 11)


Weitere Informationen und Rückfragen: Uwe Kamp, Pressesprecher
Telefon: 030-308693-11
Mobil: 0160-6373155
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Mail: presse@dkhw.de
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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.

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