„Ich bin im Jugendbeirat der Gemeinde Tutzing aktiv. Wir vertreten die Interessen von jungen Menschen gegenüber der Politik. Jetzt vor der Bundestagswahl haben wir bei uns im Kino eine Podiumsdiskussion mit den Direktkandidat*innen organisiert. Wir haben alle Parteien eingeladen, die im Gemeinderat vertreten sind, und in den Schulen kräftig Werbung gemacht. Es sind erstaunlich viele Jugendliche gekommen! Es waren Erstwähler*innen dabei aber auch unter-18-Jährige. Ich finde es gut, dass sie auch Fragen gestellt haben. Jugendliche sollen merken, dass sie sich einbringen können – auch wenn sie noch nicht wählen dürfen.
Vor der Veranstaltung konnte man über einen QR-Code Fragen einreichen. Das haben viele auch gemacht. Die Themen waren echt gemischt, wir haben versucht, möglichst viel dranzunehmen: Es ging zum Beispiel um Verkehrspolitik, die Schuldenbremse, einen fairen Mindestlohn, die Möglichkeit eines AfD-Parteiverbots, Gendern und Atomkraft. Wir wissen, dass Bildung eigentlich Ländersache ist, aber wir haben trotzdem eine Frage dazu reingenommen, weil das Thema jungen Menschen eben sehr wichtig ist.
Eine Frage, die mich persönlich besonders interessiert hat, war die zu Generationengerechtigkeit – wie kann das gut gelingen, wo unsere Gesellschaft doch immer älter wird? Leider haben wir darauf keine konkreten Antworten bekommen. Ich finde, man spürt jetzt vor der Wahl, dass sich die Wahlprogramme an die Älteren richten. Der Klimaschutz ist kaum noch Thema – obwohl nach wie vor so viele Menschen dafür auf die Straße gehen. Aber zum Beispiel auch bei der Rente geht es immer eher um eine kurzfristige Perspektive, kaum jemand spricht über unsere Zukunft. Ich finde es schade, dass so viele Politiker*innen immer nur bis zur nächsten Wahl denken.“
Tobias, 17, aus Tutzing