Es geht um ihre Zukunft

Die politische Lage in Deutschland bewegt viele junge Menschen. Sie fühlen sich vor der Bundestagswahl von der Politik nicht gesehen – und wollen daran etwas ändern. U18-Wahl, Demonstrieren oder mit Abgeordneten diskutieren: Auf dieser Seite berichten Kinder und Jugendliche, wie sie aktiv werden. Lernen Sie ihre Projekte kennen! 

Es geht um ihre Zukunft

Die politische Lage in Deutschland bewegt viele junge Menschen. Sie fühlen sich vor der Bundestagswahl von der Politik nicht gesehen – und wollen daran etwas ändern. U18-Wahl, Demonstrieren oder mit Abgeordneten diskutieren: Auf dieser Seite berichten Kinder und Jugendliche, wie sie aktiv werden. Lernen Sie ihre Projekte kennen! 

Sie haben was zu sagen!

Wenn am 23. Februar in Deutschland ein neuer Bundestag gewählt wird, dürfen Kinder und Jugendliche ihre Stimme nicht abgeben. Denn das Wahlalter bei der Bundestagswahl beträgt 18 Jahre. Dabei betreffen viele Entscheidungen der Politik junge Menschen ganz konkret. Sie haben wertvolle Ideen und Meinungen zu den Themen, über die bei der Wahl entschieden wird. Und: Sie wollen ihre Stimme einbringen! Wir finden: Die Chance dazu sollten sie bekommen. 

Deutschlandweit politische Projekte von Kindern und Jugendlichen

Mit dem Sonderfonds U18 – Kinder- und Jugendbeteiligung zur Bundestagswahl 2025 fördert das Deutsche Kinderhilfswerk deshalb mit insgesamt 100.000 Euro Projekte, die Kinder und Jugendliche stark dafür machen, sich an politischen Themen zu beteiligen und sie motiviert, ihre Ideen zu verwirklichen. Das Besondere: Neben Trägern der Kinder- und Jugendhilfe konnten auch Kinder und Jugendliche selbst bis zu 500 Euro Förderung für eigene Projekte erhalten. Der Fonds wurde so gut angenommen, dass innerhalb weniger Tage alle Mittel an viele engagierte Kinder und Jugendliche in ganz Deutschland vergeben waren. 

Die Projekte zeigen ganz klar: Junge Menschen wollen sich gerade jetzt für Politik und Demokratie stark machen! Auf dieser Seite stellen wir Ihnen einige der von uns geförderten Kinder- und Jugendprojekte vor:

Podiumsdiskussion im Kino

"Man spürt, dass sich die Wahlprogramme an Ältere richten"

„Ich bin im Jugendbeirat der Gemeinde Tutzing aktiv. Wir vertreten die Interessen von jungen Menschen gegenüber der Politik. Jetzt vor der Bundestagswahl haben wir bei uns im Kino eine Podiumsdiskussion mit den Direktkandidat*innen organisiert. Wir haben alle Parteien eingeladen, die im Gemeinderat vertreten sind, und in den Schulen kräftig Werbung gemacht. Es sind erstaunlich viele Jugendliche gekommen! Es waren Erstwähler*innen dabei aber auch unter-18-Jährige. Ich finde es gut, dass sie auch Fragen gestellt haben. Jugendliche sollen merken, dass sie sich einbringen können – auch wenn sie noch nicht wählen dürfen. 

Vor der Veranstaltung konnte man über einen QR-Code Fragen einreichen. Das haben viele auch gemacht. Die Themen waren echt gemischt, wir haben versucht, möglichst viel dranzunehmen: Es ging zum Beispiel um Verkehrspolitik, die Schuldenbremse, einen fairen Mindestlohn, die Möglichkeit eines AfD-Parteiverbots, Gendern und Atomkraft. Wir wissen, dass Bildung eigentlich Ländersache ist, aber wir haben trotzdem eine Frage dazu reingenommen, weil das Thema jungen Menschen eben sehr wichtig ist.  

Eine Frage, die mich persönlich besonders interessiert hat, war die zu Generationengerechtigkeit – wie kann das gut gelingen, wo unsere Gesellschaft doch immer älter wird? Leider haben wir darauf keine konkreten Antworten bekommen. Ich finde, man spürt jetzt vor der Wahl, dass sich die Wahlprogramme an die Älteren richten. Der Klimaschutz ist kaum noch Thema – obwohl nach wie vor so viele Menschen dafür auf die Straße gehen. Aber zum Beispiel auch bei der Rente geht es immer eher um eine kurzfristige Perspektive, kaum jemand spricht über unsere Zukunft. Ich finde es schade, dass so viele Politiker*innen immer nur bis zur nächsten Wahl denken.“ 

Tobias, 17, aus Tutzing

Zahlreiche Aktionen in ganz Deutschland

Nicht nur in Tutzing, sondern in der gesamten Bundesrepublik wollen Kinder und Jugendliche ein eigenes Projekt zur Bundestagswahl umsetzen: mit der Schule, dem Kinderbeirat oder als Jugendgruppe. Hier erzählen einige von ihnen, was genau sie mit den Fördergeldern vorhaben. Wir sind begeistert von den vielen kreativen Ideen. Klicken Sie sich durch und lassen Sie sich inspirieren! 

    Wahllokal zur U18-Wahl

    "Wir wollen uns für Jugendliche stark machen"

    "Wir wollen im Jugendheim unserer Gemeinde ein U18-Wahllokal anbieten, um Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben sich mit Politik auseinanderzusetzen und eine Wahlentscheidung zu treffen. Außerdem wollen wir Forderungen der Kinder und Jugendlichen sammeln und den Kandidierenden für die Bundestagswahl zukommen lassen. Wir wollen erreichen, dass Kinder und Jugendliche (zumindest ein bisschen) weniger das Gefühl haben, dass Politik nur über sie spricht, und einen Raum schaffen, in dem sie sich für ihre Meinung stark machen können!"

    Mitglieder der KjG (Katholische junge Gemeinde) Heilig Geist Münster

    Flur für Vielfalt

    "Wir wollen Farbe für die Demokratie bekennen"

    “Wir wollen einen Flur für Vielfalt in unserem Schulhaus entstehen lassen. Wir wollen ihn streichen und verschiedene Aushänge, Ausstellungen und Schaukästen rund um das Thema Vielfalt gestalten. Damit möchten wir ein Zeichen gegen Rechts und für ein vielfältiges Miteinander setzen. Vor allem in Bezug auf die anstehenden Bundestagswahlen ist es uns wichtig, Farbe für Demokratie zu bekennen. Es sollen hier in Zukunft auch wechselnde Ausstellungen zu diesen Themen möglich sein und gezeigt werden, wo man sich einbringen kann, um unser Miteinander bunter zu gestalten.”

    Schüler*innen der 7.-10. Klasse vom Grünen Campus Malchow

    Theaterstück zu Demokratie

    "Wir wollen genau wissen, wie eine Wahl abläuft"

    “Wir wollen uns das Theaterstück ‘Die Super-Wahl’ ansehen. Das Theaterstück ist interaktiv und wir Kinder können in die Rolle von Erwachsenen wie bei der Wahl schlüpfen. Das ist uns besonders wichtig, weil wir selber von den Bundestagswahlen betroffen sind, aber nicht selber wählen dürfen. Wir vom Kinderbeirat beschäftigen uns viel mit Demokratie und Wahlen. Unser Ziel ist es, eine Vorstellung davon zu haben, was bei Wahlen alles so abläuft. Auch der Austausch mit anderen Kindern in der Vorstellung ist uns wichtig. Unser Wissen aus dem Theater wollen wir danach an andere weitergeben.”

    Der Kinderbeirat der Stadt Wolfsburg 

    Kunst-Aktion in der Schule

    "Wir wollen unsere Meinung nach außen vertreten"

    “Wir haben im Unterricht viel über Politik gesprochen und wollen aktiv werden. Bei der Bundestagswahl wird in unserer Schule ein Wahllokal eingerichtet werden. Wir möchten das als Anlass nehmen, um unsere Meinung nach außen zu vertreten – gerade, weil wir noch nicht wählen dürfen. Wir planen, an den Fenstern von innen Plakate zu befestigen, darauf wollen wir so etwas schreiben wie “Demokratie für uns!”. Wir hoffen, dass wir unentschlossene Wähler*innen so vielleicht dazu bewegen können, für eine demokratische Partei abzustimmen." 

    Schüler*innen aus Villingen-Schwenningen 

     

Design-Projekt an der Schule

"Alle Menschen sollen respektiert werden"

„Wir haben an unserer Schule ein Projekt, das heißt „Die Würde des Menschen ist unantastbar – DWDMIU“. Das Projekt gibt es schon länger, wie sind seit zwei Jahren dabei. Bei DWDMIU produzieren wir Buttons, Taschen und T-Shirts mit Sprüchen und Grafiken zu den Menschenrechten. Wir treffen uns nachmittags nach der Schule oder an Projekttagen, überlegen uns die Designs und gestalten sie am Computer. 

Mit unserem Projekt wollen wir für das Grundgesetz einstehen. Unsere Produkte verteilen wir bei Veranstaltungen an unserer Schule, aber wir waren zum Beispiel auch schonmal im Rathaus. Die Leute können dann gegen eine Spende etwas mitnehmen. Die meisten reagieren positiv auf unsere Sachen und wir kommen mit ihnen ins Gespräch über Themen, die uns wichtig sind. 

Jetzt vor der Bundestagswahl wollen wir auch einen Stand in der Innenstadt machen bei einem Lichterfest. Dinge wie Kriege, Rassismus und Homophobie machen uns Sorgen. Alle Menschen sollen frei und in Frieden leben können und respektiert werden. Weil wir noch nicht 18 sind, können wir noch nicht wählen – aber wenn wir dürften, würden wir auf jeden Fall wählen. Wir hoffen, dass möglichst viele Leute demokratisch wählen und Deutschland eine Demokratie bleibt, in der sich alle wohl und sicher fühlen können.“ 

Leelou und Elisabetha, 12 und 13, aus Bremen

Jetzt sind Sie gefragt!

Die Interessen und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen werden politisch viel zu wenig beachtet. Hinzukommt, dass sie sich ungleich schwerer Gehör verschaffen können, da sie bei der Bundestagswahl nicht wählen dürfen. Sie finden das unfair? Wir auch! Deshalb brauchen wir jetzt so viele Menschen wie möglich, die ihre Stimme bei der Wahl #fürKinderrechte nutzen. Sind Sie dabei? 

Hier aktiv werden!