Kinderrechteschulen

Im Modellprojekt „Kinderrechteschule“ begleitete das Deutsche Kinderhilfswerk von 2013 bis 2023 Schulen auf dem Weg zu mehr Kinderrechten in ihrer Einrichtung und zeichnete sie mit dem Siegel „Kinderrechteschule“ aus. Mit dem Folgeprojekt Kinderrechte-Landschaften unterstützen wir ab 2024 auch weiterhin Schulen in ihrer Arbeit zu den Kinderrechten. 

Die Schule ist einer der wichtigsten Lern- und Lebensorte für Kinder. Dort verbringen sie einen Großteil ihrer Zeit. Umso wichtiger ist es, dass Kinder in der Schule zu eigenständigen, starken Persönlichkeiten heranwachsen können. Dazu gehört insbesondere, Schülerinnen und Schülern die Kinderrechte zu vermitteln und diese aktiv im Schulalltag zu leben, wie zum Beispiel Kinder an schulinternen Entscheidungen zu beteiligen.

Kinderrechte in Schulen umsetzen

An Orten, an denen Kinderrechte gelebt werden, fühlen sich Kinder wohl und ernst genommen. Das Deutsche Kinderhilfswerk unterstützt Schulen und Horte dabei, die Kinderrechte in ihrem Alltag umzusetzen. Das bedeutet konkret:

  • Beratung von Lehr- und Fachkräften, die Kinderrechte vermitteln und leben wollen
  • Bereitstellung von Informationen, Praxisimpulsen und Materialien, z.B. über unseren Fachnewsletter oder die Webseite www.schulsache.de  
  • Begleitung der bereits ausgezeichneten Kinderrechteschulen durch Austausch, gemeinsame Entwicklung von Handlungsempfehlungen für die Praxis und Veröffentlichung von Beispielen guter Praxis  
  • Qualifizierung und Auszeichnung zur Kinderrechteschule (zur Zeit keine Bewerbungen möglich)

Online-Dossier „Kinderrechte leben - in Schule und Hort"

In unserem Online-Dossier „Kinderrechte leben – in Schule und Hort“ finden Lehr- und Fachkräfte viele Informationen rund um die Bedeutung von Kinderrechten für Schulen sowie Tipps und Methoden, wie sie diese im Schulalltag umsetzen können. Das Dossier enthält außerdem viele Praxisbeispiele von unseren Kinderrechteschulen. 

zum Online-Dossier

Das sind unsere Kinderrechteschulen

Das Siegel „Kinderrechteschule“ ist ein öffentlichkeitsstarkes Zeichen und Qualitätsmerkmal zugleich. Das Siegel verbindet das gesamte Schulteam und schafft eine Identifikation, auf die sowohl Schüler*innen als auch Lehrkräfte stolz sind.

So leben Kinderrechteschulen die Kinderrechte

Eine der ersten Schulen, die sich damals auf den Weg zur Kinderrechteschule gemacht hat, ist die Friedrich-Wöhler-Schule in Kassel. Hier erklären Schüler*innen, wie die Kinderrechte an ihrer Schule gelebt werden. Auch die pädagogischen Fachkräfte aus der Kinderrechteschule am Wall in Kassel machen deutlich, wie sie die Kinderrechte umsetzen.

Im Klassenrat kann man seine Beschwerden loswerden, aber auch, wenn einem etwas gut gefällt. Wir haben jeden Donnerstag in der 5. Stunde Klassenrat, die ganze Schule zur gleichen Zeit.“
Emil, 8 Jahre

„Wir haben einen Kinder-Etat. Wir können entscheiden, was davon gekauft wird. Für jedes halbe Jahr können wir für 300 Euro etwas kaufen, das wir brauchen oder uns wünschen. Wenn mir etwas einfällt, dann kann ich es auf einen Zettel schreiben und in den Briefkasten unserer Kinderkonferenz schmeißen.“
Lyria, 9 Jahre

Bei Projektwochen entscheiden wir mit, was für ein Thema genommen wird.“
Marie, 9 Jahre

„Die Kinderrechte sind bei uns fest verankert. Klassenrat und Kinderkonferenz werden von den Schüler*innen organisiert und durchgeführt. Jeden Monat gibt es ein Kinderrecht, welches im Fokus steht und einmal im Jahr gibt es eine Konferenz zum Thema Kinderrechte. Das Personal nimmt regelmäßig an Weiter – und Fortbildungen zum Thema teil."  
Team der Schule am Wall, Kassel

Weitere Infos zu Kinderrechten in Schule und Hort

Alle Kinderrechteschulen des Deutschen Kinderhilfswerkes sowie aktuelle Themen und Praxis- und Informationsmaterialien zur Vermittlung der Kinderrechte in Schule und Hort finden Sie hier. 

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Kinderrechte-Landschaften

Mit der Initiative „Kinderrechte-Landschaften“ wollen wir langfristig die Entwicklung von Kinderrechte-Bildungslandschaften fördern – kommunal und lebensweltbezogen. Dafür planen wir, verschiedener Einrichtungen an den Standorten unserer Kinderrechteschulen aufzubauen und zu fördern. Mithilfe dieser Netzwerke wollen wir die Kinderechtebildung in unterschiedlichen Praxisfeldern entwickeln und damit Kinderrechte konkret erlebbar machen. Ab Ende 2024 unterstützen wir daher zum Beispiel auch Kitas bei der Umsetzung und Vermittlung von Kinderrechten und vergeben das Siegel „Kinderrechte-Kita“.