Projekt des Monats 

Hereinspaziert, hereinspaziert!

Die 12-jährige Matilda aus Grumbach hat einen Zirkus gegründet. In ihrem "Kinderzirkus Akrobatus" entscheiden die Kinder, welche Kunststücke sie aufführen wollen, und bringen sich gegenseitig Tricks bei. Was ihnen dabei am meisten Spaß macht und welches Gerät besonders beliebt ist, haben sie uns erzählt. Unser Projekt des Monats.

Matilda ist 12 Jahre alt und hat ein besonderes Hobby: Sie ist Zirkusdirektorin. Vor zwei Jahren hat sie ihren eigenen Zirkus gegründet, den "Kinderzirkus Akrobatus". Matilda lebt mit ihrer Familie in Grumbach in der Nähe von Dresden. "Ich fand Zirkus schon immer beeindruckend", erzählt sie. Mit einer Freundin machte sie früher schon bei einem Kinderzirkus bei ihr im Ort mit. "Aber es gab nie Vorführungen, wir haben immer nur so geübt."

Als der Zirkus später aufgelöst wurde, beschloss Matilda mit ihrer Freundin, ihren eigenen Zirkus zu gründen. Mit der Unterstützung von Matildas Eltern, die in Grumbach eine Mühle besitzen, begannen die Kinder zu proben. Zuerst übten sie im Schafstall der Familie. Aber für die Kugelnummer, bei der die Kinder auf großen Bällen balancieren, war die Decke zu niedrig. Ein größerer Probenraum musste her. Im Internet fanden sie ein gebrauchtes blau-gelb gestreiftes Zirkuszelt, das nun auf der Wiese vor der Mühle steht. Darin üben die Kinder alle zwei Wochen am Samstag. Wenn eine Aufführung ansteht, treffen sie sich öfter. Bei der Zirkuswoche in den Ferien trainieren sie sogar jeden Tag.

Die Trapeznummern mögen die Kinder besonders

Das Deutsche Kinderhilfswerk fördert den Kinderzirkus Akrobatus über seinen Kinderkultur-Fonds. Durch die Förderung konnte Matildas Familie unter anderem den Kauf des Zirkuszelts zu Teilen finanzieren. "Außerdem konnten wir ein Gestell bauen, an dem wir die Trapeze befestigen", erzählt Eva-Maria Rieger, die Mutter von Matilda. "Die Kinder sind ganz glücklich darüber." Denn die Trapeznummern seien besonders beliebt.

Rund zehn Kinder zwischen 3 und 12 Jahren sind Teil der Zirkusgruppe, die 5-jährige Nymia ist eine der Jüngsten. Beim Zirkus Akrobatus ist es egal, wie jung oder alt jemand ist: Alle können mitmachen und eine Nummer aufführen. "Ich hänge mich mit Jongleurtüchern ans Trapez", erzählt Nymia begeistert. "Und dann hole ich Schwung und dann hänge ich meine Beine auch noch ans Seil, das ist das Coolste, was ich mache!"

„Ohne den Zirkus würde ich nur zu Hause rumsitzen“

Als der Kinderzirkus Akrobatus im vergangenen Jahr das erste Mal auftrat, wollten viele Kinder, die zusahen, sofort mitmachen. So auch die 10-jährige Alma. „Ich fand das total toll.“ Alma balanciert auf dem Schwebebalken und macht bei der Trapeznummer mit.

Wenn die Kinder sich zum Üben treffen, entscheiden sie selbst, welche Kunststücke sie proben wollen. Alle können das machen, worauf sie Lust haben, es gibt keinen festen Plan. „Wenn wir üben, ist es meistens ziemlich laut“, erzählen die Kinder und lachen. „Wir rennen dann umher und haben total viel Spaß“.

Alle helfen sich gegenseitig

Die 12-jährige Frieda findet es wichtig, dass sie sich beim Zirkus viel bewegen kann. "Sonst würde ich wahrscheinlich nur zu Hause rumsitzen", sagt sie. Außerdem lernen die Kinder bei den Proben viel neues dazu, zum Beispiel Einrad- oder Waveboard Fahren. "Das haben wir erst durch den Zirkus gelernt", erzählen Nelly und Suna. "Und ihr könnt es jetzt übelst gut", sagen die anderen. Die Kinder bestätigen sich immer wieder und bringen sich gegenseitig Kunststücke bei. Der zehnjährige Leo zeigt zum Beispiel, wie man Tricks mit dem Diabolo macht. "Er ist richtig gut darin", sagen die Kinder.

Auch bei der Aufführung helfen alle zusammen. Sie bauen vor jeder Nummer zusammen ab und auf, unterstützen sich beim Umziehen und Schminken und haben sogar die Eintrittskarten zusammen gemalt. Außerdem überlegen sie gemeinsam, in welcher Reihenfolge sie auftreten wollen. Die Kinder fiebern auf jede Vorführung hin. "Wie arbeiten immer so lange darauf hin, da ist es ein richtig tolles Gefühl, endlich aufzutreten", sagt Alma. Matilda ist bei den Auftritten immer besonders stolz auf
ihren Zirkus. "Wenn dann alle mitklatschen, ist das ein richtig tolles Gefühl", sagt sie.

"Beteiligung von Kindern beginnt nicht erst, wenn sie zwischen Jonglage oder Trapez wählen oder Plakate bunt anmalen dürfen, sondern wenn ihre Ideen von Anfang an ernst genommen und unterstützt werden. Genau das ist beim ‚Kinderzirkus Akrobatus‘ passiert. Das Projekt zeigt einmal mehr, was Kinder auf die Beine stellen können, wenn ihnen Vertrauen entgegengebracht wird. Die Idee sowie die gesamte Umsetzung, vom Einüben der Zirkusnummern bis zur Gestaltung der Eintrittskarten, lag in den Händen der beteiligten Kinder und wurde von ihnen – mit erwachsener Begleitung – durchgeführt. Solch ein Prozess fördert die gesellschaftliche Teilhabe, denn Kinder spüren hier, dass sie etwas bewirken können und nehmen diese wertvolle Erfahrung neben dem kulturellen Erlebnis für ihre weiteres Leben mit." 

- aus der Jurybegürndung 

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