Projekt des Monats 

Gemeinsam Traditionen entdecken  

Viele Kinder, die in diesem Jahr mit ihren Familien nach Deutschland geflohen sind, erleben hier zum ersten Mal Weihnachten. Der Deutsch-Iranische Kunst und Kulturverein in Hamburg organisiert Workshops, bei denen die Kinder die deutsche Kultur kennenlernen. Und gleichzeitig können sie mit anderen Kindern die Traditionen ihrer Herkunftsländer gemeinsam feiern. Unser Projekt des Monats.

Hana (6 Jahre) steht auf der Bühne und wartet aufgeregt auf ihren Einsatz. Sobald die ersten Töne der Musik erklingen, fängt sie an, mit den Beinen zu wippen und zu singen: „Lichterkinder auf dieser Erde leuchten wie Sterne am Himmelszelt…“. Vor der Bühne sitzen rund 15 andere Kinder zwischen fünf und 16 Jahren und klatschen begeistert. Sie alle machen an diesem Wochenende beim Weihnachtsworkshop des Deutsch-Iranischen Kunst und Kulturvereins in Hamburg mit.

Seit 2019 kümmert sich der Verein um geflüchtete Kinder und ihre Familien, die größtenteils aus Afghanistan, dem Iran oder der Ukraine nach Deutschland gekommen sind. Seit diesem Jahr gibt es das Projekt „Hand in Hand“, das zum Ziel hat, den Kindern in Workshops und bei Ausflügen die deutsche Kultur näherzubringen. Aber es geht nicht nur um die deutsche Kultur: Die Kinder können anderen Kindern auch die Traditionen und Feste ihrer Herkunftsländer vorzustellen und gemeinsam feiern.  Das Deutsche Kinderhilfswerk fördert das Projekt über seinen Sonderfonds "Hilfe für geflüchtete Kinder und ihre Familien"

Die Kinder sind neugierig auf die Feste

Die 14-jährige Setayesh kommt regelmäßig zu den Angeboten des Vereins. „Ich finde es toll, dass ich hier so viele andere Kinder treffen kann“, sagt sie. Etwa einmal im Monat finden im Hamburger Stadtteilhaus die Workshops statt, bei denen alle Kinder und Jugendlichen willkommen sind und mitmachen können. Bei den Workshops lernen die Kinder deutsche Feste wie Ostern und auch persische Feste wie zum Beispiel Nourouz, das Neujahresfest, kennen. „Die Kinder sind unheimlich neugierig auf alles“, berichtet Sara Shafti, die sich im Deutsch-Iranischen Kunst und Kulturverein engagiert.

Wenn bei den Workshops ein Fest vorgestellt wird, schauen sich die Kinder zuerst gemeinsam Fotos und Videos an. Manchmal entdecken sie dabei Unterschiede, wie zum Beispiel das Feiern des Weltkindertages im September. „In Afghanistan oder im Iran gibt es den Weltkindertag zwar auch, aber man feiert nicht so richtig“, sagt Sara Shafti. „Wir wollen den Kindern zeigen, dass sie stolz auf sich sein können und dass sie an diesem Tag gefeiert werden.“

Große Vorfreude auf die Weihnachtsfeier

In diesem Monat dreht sich beim Projekt alles um Weihnachten. Für die Kinder sei das etwas ganz Besonderes, berichtet Shafti. Die meisten Kinder sind erst seit wenigen Monaten in Deutschland und erleben die Weihnachtszeit zum ersten Mal. „Sie bekommen in der Schule oder in der Kita etwas davon mit und wollen auch daran teilhaben.“

Am Weihnachtsworkshop-Wochenende haben die Kinder das Stadtteilhaus deshalb in eine Dekorations-Werkstatt verwandelt. „Wir hatten ganz viele Materialien, mit denen wir basteln konnten“, erzählt Ladan, 16 Jahre. So entstanden kleine Weihnachtsmänner, bunte Tannen-bäume, Teelichter und Schneemänner. Nun freuen sich die Kinder schon sehr auf die Weih-nachtsfeier  am 23. Dezember. „Sie sind alle sehr gespannt“, sagt Sara Shafti.

Für die Feier hat der Verein einen Weihnachtsmann bestellt, der ein kleines Geschenk für jedes Kind dabeihaben wird. Mit dem Projekt wollen sie auch die Botschaft vermitteln, dass es nicht darauf ankommt, welche Herkunft ein Kind hat: „Wir wollen Weihnachten zu einem schönen Fest für alle machen.“  

In monatlichen Workshops und Ausflügen entdecken Kinder ihre Stadt, besuchen Museen, basteln, musizieren gemeinsam mit ihren Eltern oder erfahren kulturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten in Kochkursen. Damit sich Kinder und ihre Familien in Deutschland schnell zu Hause fühlen, sind gerade Angebote wie das Projekt "Hand in Hand" so wertvoll!

- aus der Jurybegründung 

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