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Newsletter Kinderpolitik 23.04.2020
Newsletter Kinderpolitik 23.04.2020
Inhalt dieses Newsletters
1. Deutsches Kinderhilfswerk: Kinderrechte müssen auch in Zeiten der COVID-19-Pandemie gewährleistet werden
2. Neue Online-Plattform für Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe in Zeiten von Corona
3. Beratungsangebote und -einrichtungen während der Corona-Pandemie
4. Corona: Ideen fürs Lernen, Bewegen, Spielen und Basteln zuhause
5. How to: Starke Kinder- und Jugendparlamente digital
6. Petitionen zu Soforthilfe für arme Menschen in Deutschland und zum Schutz von Straßenkindern
7. Jetzt erst recht – Für einen modernen und ganzheitlichen Jugendmedienschutz
8. Neue Broschüre: Gutes Aufwachsen mit Medien – Kinderrechte im Netz
9. EU-Asylpolitik: Bündnis fordert Wahrung der Rechte von Kindern
10. Kinderarmut: Kinder von Alleinerziehenden und Patchwork-Familien leiden besonders
11. Kinder aus unterrepräsentierten Gruppen sollten mehr von früher Bildung in Kitas profitieren
12. Kinderfreundliche Kommunen: Eine (gefilmte) Reise quer durch Deutschland
13. Stellenausschreibung: Projektreferent/in für den Verein Kinderfreundliche Kommunen
1.
Deutsches Kinderhilfswerk: Kinderrechte müssen auch in Zeiten der COVID-19-Pandemie gewährleistet werden

Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert Bund, Länder und Kommunen im Positionspapier „Kinderrechte in Zeiten von Corona wichtiger denn je!“ auf, die in der UN-Kinderrechtskonvention festgeschriebenen Kinderrechte auch in Zeiten der COVID-19-Pandemie zu gewährleisten. Gerade in der derzeitigen Krise sei es wichtig, die Interessen und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen im Blick zu behalten. Bei allen in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie erlassenen Gesetzen, Verordnungen und Maßnahmen sowie deren Auswirkungen muss das Kindeswohl vorrangig beachtet werden. Insbesondere die Situation von Kindern in verletzlichen Lebenslagen, beispielsweise von Kindern, die in Armut oder hochkonfliktreichen Situationen aufwachsen, geflüchtete Kindern und Kindern mit Behinderungen, müsse stets mitbedacht werden.

Aus Sicht des Deutschen Kinderhilfswerkes muss die Funktionsfähigkeit der Kinder- und Jugendhilfe gerade in Krisenzeiten im Sinne eines klaren Bekenntnisses zum Kinderschutz sichergestellt werden. Dazu gehört auch, Flüchtlingskinder und ihre Familien nicht mehr in Massenunterkünften, sondern in dezentralen, kleineren Unterkünfte unterzubringen. Überlegungen, wonach unbegleitete Flüchtlingskinder vorerst in Erstaufnahme-Einrichtungen für Erwachsene untergebracht werden sollen, da notwendige Corona-Tests nicht in jedem Fall vorgenommen werden können, sind strikt abzulehnen.

Die von der Bunderegierung bisher auf den Weg gebrachten finanziellen Unterstützungsleistungen für Familien mit Kindern, beispielsweise der Notfall-Kinderzuschlag, sind ein Schritt in die richtige Richtung, um Armut zu verhindern. An vielen Stellen werden diese aber nicht ausreichen und müssen entsprechend ausgeweitet werden. Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert daher, den Hartz-IV-Regelsatz um 100 Euro für Kinder und Jugendliche zu erhöhen. Außerdem sollten die Sanktionen für Familien im Grundsicherungsbezug für sechs Monate ausgesetzt werden.

Die Interessen von Kindern und Jugendlichen besonders zu beachten, fordert das Deutsche Kinderhilfswerk auch im Hinblick auf allmähliche Lockerungen der Maßnahmen zur Bekämpfung von COVID-19. So müssten Schulen schnellstmöglich wieder zum Unterricht zurückkehren, da deren Schließung das strukturelle Problem der schlechten Bildungschancen für Kinder aus benachteiligten Verhältnissen weiter verschärft hat.

Mehr Infos: Pressemitteilung des Deutschen Kinderhilfswerkes vom 06.04.2020 und Positionspapier „Kinderrechte in Zeiten von Corona wichtiger denn je!“ (PDF) sowie Pressemitteilung des Deutschen Kinderhilfswerkes vom 10.04.2020

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2.
Neue Online-Plattform für Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe in Zeiten von Corona

Gerade jetzt während der Corona-Pandemie benötigen Fach- und Leitungskräfte der Kinder- und Jugendhilfe Austausch und Unterstützung, um rasch neue Ansätze erproben und Erfahrungen miteinander teilen zu können. Mit der neuen Kommunikations- und Transferplattform soll dazu ein Beitrag geleistet werden.

Die Plattform enthält aktuelle Hinweise und Empfehlungen sowie fachlich systematisierte Beispiele „guter Praxis“, wie die Arbeitsfähigkeit der Kinder- und Jugendhilfe unter den Bedingungen der Corona-Pandemie und für die Zeit bis zu einer wiederkehrenden Routine gesichert und weiterentwickelt werden kann. Die Themen und Felder der Kinder- und Jugendhilfe werden schrittweise ausgeweitet und kontinuierlich mit Inhalten gefüllt.

Auch das Deutsche Institut für Jugend und Familienrecht (DIJuF) bietet Informationen für Jugendämter und hat Antworten auf rechtliche Fragen zusammengestellt.

Mehr Infos: Webseite der Online-Plattform Forum Transfer und Webseite des Deutsches Institut für Jugendhilfe und Familienrecht e. V.

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3.
Beratungsangebote und -einrichtungen während der Corona-Pandemie

Die Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19 werden unseren Alltag auch in den kommenden Monaten einschränken. Die Sorgen um den Arbeitsplatz, um die eigene Gesundheit und die der Angehörigen sowie die Ängste vor der Zukunft zehren an unseren Nerven. Kinder trifft es oftmals besonders hart. Im Zuge der Corona-Pandemie hat die Nachfrage nach Beratungsangeboten bereits zugenommen. Eine Zusammenstellung mit Beratungsangeboten, daher an dieser Stelle:

Ab sofort ist das Kinder- und Jugendtelefon der „Nummer gegen Kummer“ unter der Nummer 116 111 von Montag bis Samstag wie bisher von 14 bis 20 Uhr und ab sofort zusätzlich Montag, Mittwoch und Donnerstag von 10 bis 12 Uhr erreichbar. Das Elterntelefon berät unter der Nummer 0800 / 111 0 550 wie bisher von Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr und zusätzlich am Dienstag und Donnerstag von 17 bis 19 Uhr. Die Chat-Beratung steht Kindern und Jugendlichen am Mittwoch und Donnerstag von 15 bis 17 Uhr und zusätzlich am Dienstag und Freitag von 10 bis 12 Uhr zur Verfügung. Die E-Mail-Beratung ist rund um die Uhr erreichbar.

Mehr Infos: Webseite NummergegenKummer

Der Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) der Bundesregierung, hat Anfang April die Website www.kein-kind-alleine-lassen.de gestartet. Kinder und Jugendliche bekommen dort direkten Kontakt zu Beratungsstellen und Erwachsene finden Informationen, was sie bei sexueller und anderer familiärer Gewalt in der Corona-Krise tun können.

Mehr Infos: Webseite Kein Kind alleine lassen

Die „Medizinische Kinderschutzhotline“ ist ein bundesweites, kostenfreies und 24 Stunden erreichbares telefonisches Beratungsangebot für Angehörige der Heilberufe bei Verdachtsfällen von Kindesmisshandlung, Vernachlässigung und sexuellem Kindesmissbrauch: 0800 / 19 210 00

Mehr Infos: Webseite Kinderschutz-Hotline

Die TelefonSeelsorge bietet neben telefonischer Beratung (0800 / 111 0 111 oder 0800 / 111 0 222) auch Hilfe im Chat oder per Email.

Mehr Infos: Webseite TelefonSeelsorge

Die Bundeskonferenz für Erziehungsberatung bietet professionelle Beratungsangebote über das Internet für Jugendliche und Eltern an. Die Beratung erfolgt ausschließlich durch ausgebildete Fachkräfte mit langjähriger Erfahrung und nach den aktuell gültigen Datenschutzrichtlinien.

Mehr Infos: Webseite der bke-Onlineberatung

Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen hat eine spezielle Corona-Hotline ins Leben gerufen. Sie richtet sich an alle, die durch die Corona-Krisensituation psychisch belastet sind. Die Hotline ist für die kommenden Wochen täglich von 8:00 - 20:00 Uhr geschaltet und für die Anrufenden kostenlos und anonym: 0800 / 777 22 44.

Mehr Infos: Webseite des Berufsverbands Deutscher Psychologinnen und Psychologen

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4.
Corona: Ideen fürs Lernen, Bewegen, Spielen und Basteln zuhause

Die Kitas und viele Schulen in Deutschland sind nach wie vor geschlossen. Wir haben an dieser Stelle einige Seiten zusammengetragen, die Ideen und Hilfestellungen für das Lernen, Bewegen und Spielen und Basteln zuhause bieten.

Die Bundeszentrale für politische Bildung bietet mit werkstatt.bpb.de eine Ideenwerkstatt sowie ein Redaktions- und Diskussionsportal, im Fokus ist stets "Digitale Bildung in der Praxis". Außerdem bietet sie weitere Angebote wie eine digitale Politikstunde.

Mehr Infos: Webseite der Bundeszentrale für politische Bildung, Webseite Werkstatt der Bundeszentrale für politische Bildung und die BpB-Politikstunde

Die Stiftung Lesen sammelt auf ihrer Webseite Buchtipps und Vorleseangebote, auch digital oder als App.

Mehr Infos: Webseite der Stiftung Lesen

Die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender bieten zahlreiche Angebote an. WDR und SWR bieten bei Planet Schule eine Auswahl an Filmen, Erklärvideos, Lernspielen und Sachtexten für Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen und Schularten. Sie sind aufgeschlüsselt nach thematischen Bereichen (Geschichte, Kultur, Länder und Menschen, Natur und Umwelt, Politik und Gesellschaft, Sprachen, Wissen und Technik). Planet Wissen hat außerdem eine Auswahl von Sendungen und Hintergrundtexten nach Unterrichtsfächern sortiert.

Mehr Infos: Webseite Planet Schule und Webseite Planet Wissen

Mit „Schule digital“ bietet der WDR digitales Unterrichtsmaterial in verschiedenen Niveaustufen. Der Bayerische Rundfunk sendet zudem „Schule daheim“ montags bis freitags zwischen 9 und 12 Uhr auf dem Bildungskanal ARD-alpha und stellt die Sendung in der Mediathek zur Verfügung.

Mehr Infos: Webseite Schule digital und Webseite Schule daheim

Der Kinderkanal KiKa bietet während der Schulschließung unter dem Titel „@gemeinsamzuhause“ einen Mix aus Nachrichten, Wissensmagazinen und aktuell produzierten Sendungen. Das ZDF hat das Programm virtuelles Klassenzimmer ins Netz gestellt.

Mehr Infos: Webseite @gemeinsamzuhause und Webseite Virtuelles Klassenzimmer

Die Plattform des Deutschen Volkshochschulsverbandes erarbeitet den Stoff der Klassen 1 bis 4. Die Plattform ist zwar auf Erwachsene ausgerichtet, ist aber auch für Kinder und Jugendliche geeignet.

Mehr Infos: Webseite Deutscher Volkshochschulverband

Der Deutsche Bildungsserver hat Lerndossiers für Grund- und weiterführende Schulen sowie kostenlose Lernangebote zusammengestellt.

Mehr Infos: Webseite Deutscher Bildungsserver

Umfassende Zusammenstellungen an Lern- und Kommunikationsplattformen sowie Materialien haben auch engagierte Privatpersonen erstellt.

Mehr Infos: Zusammenstellung Homeschooling in Zeiten von Corona

Menschen sind auf Bewegung ausgelegt. Leider sind die Spielplätze gesperrt und nicht jede Familie verfügt über einen Garten. Doch auch der Hof, Parks oder Gehwege können genutzt werden, um rumzutoben. Anbei ein paar Spiel- und Bewegungsideen:

Die Aktion "Das Sichere Haus" hat die Broschüre „Spiele von gestern für Kinder von heute – Spiele für draußen“ mit 22 Bewegungsspielen für draußen veröffentlicht (für Kinder ab 5 Jahren).

Mehr Infos: „Spiele von gestern für Kinder von heute – Spiele für draußen“ (PDF)

Der Methodenfinder der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bietet zahlreiche Anregungen für Familien für drinnen und draußen und für unterschiedliche Altersgruppen.

Mehr Infos: Webseite Übergewicht vorbeugen

Der Deutsche Turnerbund empfiehlt Bewegungsmöglichkeiten in häuslicher Umgebung im Ratgeber „Das bewegte Kinderzimmer“

Mehr Infos: Ratgeber „Das bewegte Kinderzimmer“

Alba Berlin bietet Sportstunden für Kita- und Schulkinder an.

Mehr Infos: Albas tägliche Sportstunde

Mit einfachen Mitteln des Spielens und Bastelns können Kinder zuhause in ein Erlebnisland eintauchen. Einige Anregungen hat Kinder stark machen zusammengestellt.

Mehr Infos: Webseite Kinder stark machen

Die Stiftung Lesen präsentiert auf der Webseite Bastel- und Aktionsideen.

Mehr Infos: Webseite Stiftung Lesen

Die Aktion „Das sichere Haus“ hat in einem Heft Spiele von gestern für Kinder von heute für drinnen zusammengestellt.

Mehr Infos: Broschüre „Spiele von gestern für Kinder von heute - Spiele für drinnen“ (PDF)

Tipps für Spiel und Spaß, Nachrichten und Wissenswertes sind zudem auf der Seite Kindersache zu finden.

Mehr Infos: Webseite Kindersache

Seitenstark bietet ebenfalls einige Spielideen an.

Mehr Infos: Webseite Seitenstark

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5.
How to: Starke Kinder- und Jugendparlamente digital

Kinder- und Jugendparlamente in den Zeiten von Corona? Diese Frage stellen sich momentan bestimmt viele Kinder- und Jugendparlamente, Begleiterinnen und Begleiter, Fachkräfte und Verwaltungsmitarbeitende von Kinder- und Jugendparlamenten.

Die Initiative „Starke Kinder- und Jugendparlamente“ möchte auch in diesen Zeiten die Arbeit von Kinder- und Jugendparlamenten unterstützen und hat deshalb eine Sammlung mit Tipps und Anregungen für Kinder- und Jugendparlamente zur digitalen Zusammenarbeit erstellt.

Auf der Webseite und auf Instagram gibt es verschiedene Beiträge rund um die Themen: Digital tagen, Projektarbeit aus der Ferne, Best Practice Beispiele von Kinder- und Jugendparlamenten, Tools, die gemeinsam Spaß bringen und durch die neue Fähigkeiten erlernt werden können und Lesetipps zum Thema Beteiligung.

Mehr Infos: Webseite der Initiative Starke Kinder- und Jugendparlamente, Instagram-Account starke.kinder.jugendparlamente und eine Zusammenstellung digitaler Tools für Jugendparlamente von jugend.beteiligen.jetzt

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6.
Petitionen zu Soforthilfe für arme Menschen in Deutschland und zum Schutz von Straßenkindern

Millionen Menschen in Deutschland sind regelmäßig auf Lebensmittelspenden angewiesen. Ihr Versorgungssystem aus Tafeln, Suppenküchen, kostenfreien Mittagstischen und Verpflegung in Kitas und Schulen ist coronabedingt zusammengebrochen. Die Ernährungslage von Millionen Menschen in Deutschland ist gefährdet, denn wer von Hartz IV oder der Grundsicherung im Alter leben muss, hat gerade einmal fünf Euro am Tag für Lebensmitteleinkäufe. Für Kinder unter 15 Jahren sind es sogar nur drei bis vier Euro. In vielen Haushalten stehen aufgrund von Schuldentilgungen oder nicht voll erstatteter Mieten nicht einmal diese geringen Beträge zur Verfügung.

Eine gemeinsame Initiative kirchlicher und gewerkschaftlicher Organisationen aus Bayern tritt unter dem Motto "Rechte statt Reste!" für eine bessere staatliche Absicherung des Existenzminimums ein und fordert 100 Euro zusätzliche Unterstützung für alle Menschen in Grundsicherung.

Mehr Infos: Petition Geschlossene Tafeln – wir fordern 100 Euro Soforthilfe in der Corona-Krise

Die Lage von obdachlosen Kindern und Jugendlichen in Deutschland verschlechtert sich aufgrund der Corona-Krise weiter. Sie haben keinen Zufluchtsort, um sich vor Corona zu schützen und die Versorgungsstrukturen sind größtenteils runtergefahren. Aufgrund menschenleerer Straßen funktionieren zudem die üblichen Überlebensstrategien wie Betteln oder der Verkauf von Straßenzeitungen nicht mehr. Die Jugendlichen sind gezwungen in Erwachsenenunterkünfte zu gehen, wo es oft nur eine Unterbringung in Mehrbettzimmern gibt. Jugendschutz ist in diesen Einrichtungen keineswegs gesichert.

Die Organisation „MOMO - The voice of disconnected youth“ hat daher eine Petition aufgesetzt, die die sofortige Unterbringung von Straßenkindern in aktuell leerstehenden Hotels fordert. Auch auf diese Weise muss unverzüglich ein Rettungsschirm für Straßenkinder durch die Politik aufgespannt werden.

Mehr Infos: Petition Straßenkinder vor Corona und sexuellem Missbrauch schützen. Sofort in leerstehende Hotels!

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7.
Jetzt erst recht – Für einen modernen und ganzheitlichen Jugendmedienschutz

In Zeiten der Corona-Pandemie nutzen die allermeisten Kinder und Jugendliche ihre digitalen Geräte, Spiele, Messenger und das Internet viel intensiver und länger als zuvor: Für den Schulunterricht, für den sozialen Kontakt mit Freund/innen und Verwandten oder auch zum Zeitvertreib zuhause, weil viele Freizeitmöglichkeiten und Treffs draußen geschlossen sind bzw. der Kontakt mit anderen Kindern vermieden werden soll.

Damit sind die Sicherheit der Daten, die Wahrung der persönlichen Integrität und die unbeschwerte Teilhabe von Kindern und Jugendlichen bei der Internetnutzung wichtiger denn je. Denn die vielfältigen Risikolagen, insbesondere jene, die bei der Interaktion und Kommunikation mit anderen Nutzerinnen und Nutzern auftreten können – Stichwort: Hassrede oder Cybergrooming – sind omnipräsente Begleiterscheinungen.

Daher fordert das Deutsche Kinderhilfswerk, dass das begonnene Gesetzgebungsverfahren des Jugendschutzgesetzes im Bereich Kinder- und Jugendmedienschutz aufgrund der aktuellen Entwicklungen auf keinen Fall ins Hintertreffen oder ins Stocken geraten darf. Klare Regelungen und verpflichtende Vorsorgemaßnahmen für Anbieter sind das Gebot der Stunde.

Das Deutsche Kinderhilfswerk hat den vorliegenden Entwurf auf die Konformität mit den UN-Kinderrechten geprüft und unsere entsprechenden Änderungsbedarfe in einer Stellungnahme zusammengefasst.

Mehr Infos: Stellungsnahme des Deutschen Kinderhilfswerkes zur Änderung des Jugendschutzgesetzes (PDF)

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8.
Neue Broschüre: Gutes Aufwachsen mit Medien – Kinderrechte im Netz

In Zeiten von Kita- und Schulschließungen sowie staatlich verordneten Ausgangsbeschränkungen verlagern sich Lernen und Freizeit von Kindern und Jugendlichen zunehmend in den digitalen Raum. Ein guter Anlass, um im familiären Kreis das Mediennutzungsverhalten zu besprechen. Die neue Broschüre "Gutes Aufwachsen mit Medien" kann dabei unterstützen.

In der Broschüre bekommen Eltern und Lehrende Informationen von Experten und Expertinnen, wie sie Heranwachsende im digitalen Raum schützen und Medienkompetenz vermitteln. Schwerpunkt dieser Ausgabe ist das Thema Kinderrechte. Weitere Themenfelder sind u.a. Datenschutz, Urheberrecht oder Cyber-Mobbing.

Mehr Infos: Broschüre „Gutes Aufwachsen mit Medien“ (PDF), Webseite jugenschutz.net und Webseite klicksafe.de sowie Webseite des Deutschen Kinderhilfswerkes zu Medienkompetenz

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9.
EU-Asylpolitik: Bündnis fordert Wahrung der Rechte von Kindern

Ein breites Bündnis von 42 Menschen- und Kinderrechtsorganisationen tritt dafür ein, dass die Rechte von Kindern in der Neuausrichtung der gemeinsamen europäischen Asylpolitik gewahrt werden. In einem offenen Brief an die zuständigen Bundesminister bringen die Organisationen ihre extreme Sorge zum Ausdruck, dass grundlegende Kinder- und Menschenrechte bei einer Neuausrichtung des gemeinsamen europäischen Asylsystems nicht ausreichend berücksichtigt werden. Im Hinblick auf die im Juli 2020 beginnende EU-Ratspräsidentschaft Deutschlands und die deutschen Reformpläne des gemeinsamen europäischen Asylsystems (GEAS) fordern die Organisationen daher die Bundesregierung auf, ihre bestehenden Verpflichtungen für Kinder wahrzunehmen und ihren Schutz und ihre Rechte auf europäischer Ebene während der Ratspräsidentschaft voranzutreiben. Den Appell haben neben dem Deutschen Kinderhilfswerk u.a. die Arbeiterwohlfahrt, der Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, der Deutsche Caritasverband, die Diakonie Deutschland, PRO ASYL und terre des hommes unterzeichnet.

Konkret fordern die Organisationen im Rahmen der gemeinsamen europäischen Asylpolitik eine vorrangige Berücksichtigung des Kindeswohls, so dass bei jedem Kind nach den internationalen Verpflichtungen Deutschlands geprüft werden muss, welche Maßnahmen dem Wohl und den Interessen des Kindes am meisten entsprechen. Außerdem müssten alleinreisende Kinder und solche, die im Familienverbund reisen, gemäß internationaler und europarechtlicher Verpflichtungen von Haft ausgenommen werden. Zudem treten die Organisationen für beschleunigte Familienzusammenführungen innerhalb der EU ein: Jeglicher neue Verteilmechanismus sollte den beschleunigten Familiennachzug beinhalten.

Außerdem fordern die Organisationen die Erhöhung des Resettlementkontingents in die EU: Die Bundesregierung sollte sich dafür einsetzen, dass das europäische Resettlementkontingent, insbesondere aus der Türkei, erhöht und sich endlich auf eine Verordnung zur Schaffung eines Neuansiedlungsrahmens der Union (sogenanntes EU Resettlement Framework) geeinigt wird. Weitere Forderungen sind eine unverzügliche Verteilung von unbegleiteten Flüchtlingskindern, Schulungen für Grenzbeamtinnen und -beamte in Sachen Kinderschutz sowie die Einführung eines unabhängigen Monitoringmechanismus, um Rechtsstaatlichkeit und die Einhaltung von Menschenrechten zu gewährleisten.

Mehr Infos: Pressemitteilung des Deutschen Kinderhilfswerkes vom 30.03.2020 und Offener Brief zur deutschen EU-Ratspräsidentschaft: Die Rechte von Kindern in der Neuausrichtung der gemeinsamen europäischen Asylpolitik sowie die kostenlose Arbeitshilfe „Unterstützungsarbeit mit Geflüchteten in Zeiten der Corona-Pandemie 2020“ des Paritätischen Gesamtverbandes (PDF)

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10.
Kinderarmut: Kinder von Alleinerziehenden und Patchwork-Familien leiden besonders

Jedes fünfte Kind in Deutschland lebt in Armut oder ist von Armut bedroht. Doch wie wirkt sich die finanzielle Situation einer Familie auf das Wohlbefinden und das Verhalten der Kinder aus? Das Deutsche Jugendinstitut (DJI) verglich dazu verschiedene Familienformen anhand des DJI-Surveys „Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten“, kurz: AID:A.

Der Studie zufolge ist Geld alleine für Kinder häufig gar nicht so wichtig. Solange sie in einem intakten Umfeld leben, fühlen sie sich wohl und vermissen wenig. Doch materielle Armut ist meist folgenreich: Finanzielle Sorgen belasten die Eltern, setzen sie unter Druck, schaffen Konflikte in der Beziehung, so die Forschungsergebnisse. Die Folge ist, dass Eltern, die sich in ihrem Alltag überfordert fühlen, ihre Kinder meist nicht mehr angemessen erziehen und unterstützen können. Alleinerziehende, aber auch getrennte Elternteile in neuen Beziehungen seien davon besonders häufig betroffen. Die aktuelle Corona-Krise dürfte diese negativen Folgen von Armut noch verstärken, da sowohl Existenzängste zunehmen als auch, weil Ausgangsbeschränkungen und Schulschließungen besonders für arme Familien zur Belastungsprobe werden.

Vor dem Hintergrund ihrer Studienergebnisse fordert das DJI unter anderem gezielte Unterstützung für betroffene Eineltern- und Stieffamilien, bei der die persönlichen Ressourcen der Eltern und der Kinder für die Bewältigung der familiären Belastungen gefördert werden.

Mehr Infos: Pressemitteilung des Deutschen Jugendinstituts, DJI-Survey Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten und Pressemitteilung des Deutschen Kinderhilfswerkes vom 17.03.2020

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11.
Kinder aus unterrepräsentierten Gruppen sollten mehr von früher Bildung in Kitas profitieren

Seit einigen Jahren nimmt der Anteil von Kindern unter drei Jahren in der Kindestagesbetreuung beständig zu. Allerdings besuchen weniger Kinder von Müttern ohne Abitur eine Kita als diejenigen, die eine Mutter mit höherem Bildungsgrad haben. Das gleiche gilt für unter Dreijährige mit Migrationshintergrund beider Eltern. Sie werden seltener in einer Kindertagesstätte betreut als Kinder, von denen höchstens ein Elternteil einen Migrationshintergrund hat.

Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) beleuchtet diese Unterschiede der Kita-Nutzung bei unter Dreijährigen und die Gründe dafür. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass die Schaffung weiterer Kita-Plätze zwar Abhilfe schaffen würde, aber zusätzlich zielgruppenspezifische Maßnahmen notwendig sind.

Für Mütter ohne Abitur wären etwa Informationen über die Bedeutung der Kita-Betreuung denkbar. Auch bessere Betreuungszeiten, geringere Kosten für bestimmte Gruppen und eine leichtere Anmeldung könnten zu einer größeren Teilhabe ihrer Kinder führen. Darüber hinaus dürften mehrsprachige Erzieher/innen dafür sorgen, dass mehr Kinder mit einem Migrationshintergrund beider Eltern die Kindertagesbetreuung besuchen, so die Forscher/innen.

Mehr Infos: Pressmitteilung des DIW und Studie im DIW Wochenbericht (PDF)

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12.
Kinderfreundliche Kommunen: Eine (gefilmte) Reise quer durch Deutschland

Ein neuer Film stellt auf einer Reise quer durch Deutschland verschiedene Kinderfreundliche Kommunen vor und erläutert die Arbeit des Vereins, der die Kommunen begleitet, die UN-Kinderrechtskonvention lokal umzusetzen.

Jede Kommune steht dabei vor individuellen Herausforderungen, doch sie alle eint das Ziel, ihre Stadt oder Gemeinde kinderfreundlicher machen zu wollen. Dabei unterstützt sie der Verein Kinderfreundliche Kommunen. Er entwickelt gemeinsam mit den Kommunen und Kindern und Jugendlichen vor Ort ein individuelles Programm, um Kinderrechte auf allen Ebenen im Verwaltungshandeln zu verankern. Die Umsetzung erfolgt in Programmschritten, die von der Vereinbarungsunterzeichnung und der Siegelverleihung über das Halbzeitgespräch und die Zukunftswerkstatt reichen.

Das Programm „Kinderfreundliche Kommunen“ wurde 2012 in Deutschland ins Leben gerufen und basiert auf den internationalen Erfahrungen aus der Child Friendly Cities Initiative. Diese setzt sich seit 1996 international dafür ein, die Kinderrechte auf kommunaler Ebene zu verwirklichen. In Deutschland haben sich bereits zahlreiche Kommunen der Initiative angeschlossen – darunter Hanau, Köln, Potsdam, Regensburg, Wolfsburg und Stuttgart.

Mehr Infos: Link zum Film „Kinderfreundliche Kommunen: Eine Reise durch Deutschland“

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13.
Stellenausschreibung: Projektreferent/in für den Verein Kinderfreundliche Kommunen

Zur Unterstützung des Teams im Berliner Büro suchen die Kinderfreundlichen Kommunen möglichst ab dem 1. August 2020 eine/n Projektreferenten/in in Teilzeit (30 Std./Woche) als Mutterschutz-/Elternzeitvertretung zunächst befristet auf ein Jahr mit guter Aussicht auf Verlängerung.

Als Projektreferent/in koordinieren Sie zentrale Inhalte des Förderprojektes „Kinderrechte auf kommunaler Ebene“. Sie begleiten den Projektschwerpunkt kindgerechte Haushaltsaufstellung in Kommunen und schaffen die Grundlagen für eine Wirkungsanalyse des Programms „Kinderfreundliche Kommunen“. Sie sind Teil des Teams, das die Kinderfreundlichen Kommunen begleitet und berichten der Geschäftsführung und Programmleitung.

Mehr Infos: Ausführliche Stellenausschreibung (PDF)

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