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Newsletter Kinderpolitik 14.01.2021
Newsletter Kinderpolitik 14.01.2021
Inhalt dieses Newsletters
1. Deutsches Kinderhilfswerk fordert zum Jahresbeginn grundlegende sozial- und bildungspolitische Reformen
2. Junge Menschen sorgen sich um Zukunft
3. Deutsches Kinderhilfswerk mahnt Aufwertung der Menschenrechtsbildung in Deutschland an
4. Neue Arbeitshilfe: Kinderrechte stärken! Wenn junge Demokratinnen und Demokraten in die Schule kommen
5. Broschüren: Anregungen für eine diskriminierungsbewusste Arbeit mit Märchen und zur Körperarbeit
6. Gewaltschutz für Kinder kommt in Sammelunterkünften für Geflüchtete zu kurz
7. Jeder Sechste hält Ohrfeigen in der Erziehung für angebracht
8. EU-Bildungsbericht 2020: Deutschland soll in Bildung investieren
9. Digitale Bildung gestalten: Verein Digitalcourage erstellt Bildungspaket
10. Bildungs- und Teilhabepaket: Empfehlungen zur zielgenauen Umsetzung
11. Fristverlängerung für Aktion „Schulhofträume“
12. Save the date: Ideen-Hackathon zum Jugend-Budget am 19. und 20. Februar 2021
13. Stellenausschreibung: Projektsachbearbeiter*in kulturelle Bildung
1.
Deutsches Kinderhilfswerk fordert zum Jahresbeginn grundlegende sozial- und bildungspolitische Reformen

Das Deutsche Kinderhilfswerk mahnt zum Jahresbeginn nachdrücklich sozial- und bildungspolitische Reformen für die Verbesserung der Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen in Deutschland an. Die Corona-Pandemie hat eine Vielzahl kinderpolitischer Anliegen und Versäumnisse wie unter einem Brennglas deutlich gemacht, beispielsweise bei der Digitalisierung schulischen Lernens, bei der personellen und qualitativen Entwicklung frühkindlicher Bildung, bei der strukturellen Beteiligung von Kindern und Jugendlichen oder bei der nachhaltigen Bekämpfung der Kinderarmut in Deutschland. Neben zahlreichen reaktiven Maßnahmen seien grundlegende Reformen aber nicht zu erkennen. Gleichzeitig setzte sich im letzten Jahr der Trend fort, die allermeisten Entscheidungen ausschließlich aus Erwachsenenperspektive zu denken. Kinderinteressen seien stattdessen verdrängt und ausgeblendet worden. 

Die mit der Corona-Pandemie verbundenen Einschränkungen werden uns noch viele Monate beschäftigen. Dabei sind viele Kinder die Verliererinnen und Verlierer der Pandemie, das betrifft insbesondere arme Kinder. Ihre Eltern können die finanziellen und organisatorischen Belastungen der Pandemie gar nicht oder nur sehr schlecht ausgleichen. Wenn dazu noch die Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe geschlossen sind, das Schul- und Kitaessen wegfällt und gleichzeitig die Tafeln nur eingeschränkt arbeiten können, bleiben viele Kinder sprichwörtlich auf der Strecke. 

Besonders stark betroffen sind auch Kinder mit chronischen Erkrankungen, die schon seit vielen Monaten vom Schulbesuch ausgeschlossen sind, Kinder mit Behinderungen und geflüchtete Kinder. Aber auch Kinder, denen es von außen betrachtet vermeintlich gut geht, sind vielfach durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie stark belastet.  

Aus Sicht des Deutschen Kinderhilfswerkes gehören deshalb insbesondere die Kinderrechte auf Bildung, soziale Sicherheit und Beteiligung in den Fokus künftiger politischer Überlegungen. Das gilt sowohl für Entscheidungen in der Corona-Pandemie als auch im Hinblick auf langfristige Weichenstellungen. Die Wahlprogramme der Parteien im Superwahljahr 2021 und auch die daraus hervorgehenden Regierungen auf Bundes- und Landesebene müssen sich am Maßstab der Kinderfreundlichkeit messen lassen. 

Mehr Infos: Pressemitteilung des Deutschen Kinderhilfswerkes vom 01.01.21

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2.
Junge Menschen sorgen sich um Zukunft

Im Rahmen einer zweiten bundesweite Online-Befragung vom Forschungsverbund "Kindheit - Jugend - Familie in der Corona-Zeit" wurden im November über 7.000 junge Menschen zwischen 15 und 30 Jahren nach ihren Erlebnissen nach einem Dreivierteljahr Corona-Krise befragt. Demnach haben junge Menschen auch in der zweiten Infektionswelle im Herbst / Winter 2020 den Eindruck, dass ihre Situation weiterhin wenig Beachtung findet. Den Autor*innen der Befragung stellte sich daher die Frage, wie es den jungen Menschen geht. 

Der Blick in die Zukunft sei bei den jungen Menschen von Sorgen geprägt. So fast die Hälfte der Befragten der Aussage eher oder voll zu, dass sie Angst vor der Zukunft hätten. Die Ergebnisse der Befragungen zeigen auch, dass sich junge Menschen sowohl um ihre eigene Zukunft Gedanken machen als auch um die gesellschaftlichen und globalen Folgen der Pandemie. Über ein Drittel der Befragten gab zudem an, dass sie sich in der aktuellen Situation einsam fühlten. Das Gefühl junger Menschen, nicht gehört zu werden, habe sich mit Vergleich zum Frühjahr noch weiter verstärkt. Fast zwei Drittel gaben an, dass sie den Eindruck hätten, die Situation der jungen Menschen sei Politiker*innen nicht wichtig.  

Die Forscher*innen kritisieren entsprechend, dass junge Menschen nicht nach ihren Erfahrungen und Meinungen gefragt würden. Sie fordern, dass Jugendbeteiligung gerade jetzt auf den unterschiedlichen Ebenen gestärkt werden müsse. Junge Menschen sollten in Gremien und im politischen Alltag viel stärker involviert und ihre Mitbestimmung in der Ausgestaltung der Corona-Maßnahmen gefördert werden, denn schließlich sei auch ihr Leben maßgeblich von den Einschränkungen und Entscheidungen geprägt. Nur wenn (politische) Entscheindungsträger*innen ihre Haltung gegenüber der jungen Generation reflektierten und Strukturen der Beteiligung schaffen würden, könne es gelingen, dass der Jugendalltag 2021 den Rechten und Bedarfen junger Menschen – auch in Krisenzeiten – gerecht würde. 

Mehr Infos: Webseite mit der Studie "Die Corona-Pandemie hat mir wertvolle Zeit genommen"   

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3.
Deutsches Kinderhilfswerk mahnt Aufwertung der Menschenrechtsbildung in Deutschland an

Das Deutsche Kinderhilfswerk mahnt anlässlich des Ende 2020 von der Bundesregierung beschlossenen Maßnahmenpakets für den Kampf gegen Rassismus und Rechtsextremismus an, das Bildungssystem künftig als Ganzes unter den Gesichtspunkten der Menschenrechtsbildung, der Verwirklichung der Kinderrechte und der Demokratieförderung in den Blick zu nehmen und zu stärken. 

Bildung müsse in Deutschland konsequent an der Achtung der Menschenrechte und Grundfreiheiten ausgerichtet werden, wie in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte normiert. Dabei gehört zu einer effektiven Menschenrechtsbildung die Förderung von Respekt für Vielfalt und das Erlernen von demokratischen Prozessen, beispielsweise durch eine vorurteilsbewusste und diskriminierungssensible Erziehungs- und Bildungsarbeit in Schulen und Kitas. Letztlich muss diese der nachhaltigen Bekämpfung von Rassismus, Menschenfeindlichkeit und Diskriminierung dienen. Dazu benötigt es auch die vielfach geforderten flächendeckenden Beschwerdestellen sowie Antidiskriminierungsbeauftragte für alle Schulen und Kitas, die im Maßnahmenpaket der Bundesregierung keine Erwähnung finden.  

Aus Sicht des Deutschen Kinderhilfswerkes sind bei der Bekämpfung von Rassismus in Deutschland die Grundprinzipien der UN-Kinderrechtskonvention in vielerlei Hinsicht berührt. Gleichzeitig kommt Rassismus als spezifischer Diskriminierungsform aktuell eine besondere Rolle im gesellschaftlichen Miteinander zu. Gerade Kinder sind von Rassismus in vielfältiger Weise und besonderem Ausmaß betroffen. Das Deutsche Kinderhilfswerk schließt sich vor diesem Hintergrund der Forderung anderer zivilgesellschaftlicher Organisationen an, den Begriff "Rasse" aus dem Grundgesetz zu streichen. Zugleich empfiehlt das Deutsche Kinderhilfswerk eine entsprechende Änderung der amtlichen deutschen Übersetzung der UN-Kinderrechtskonvention. 

Persönlich erlebter Rassismus hemme nicht nur die Entwicklung und die Bildungschancen eines Kindes, sondern stehe auch der chancengerechten Teilhabe an der Gesellschaft und einer demokratischen Mitbestimmung im Weg. So haben Kinder, die von rassistischer Diskriminierung betroffen sind, Untersuchungen zufolge weniger Vertrauen in staatliche Institutionen oder die Gesellschaft als solches. In Teilen wenden sie sich im weiteren Lebensverlauf davon ab. Rassistische Einstellungen und Verhaltensweisen gefährden und verletzen jedoch nicht nur Einzelpersonen, sondern bedrohen in zunehmendem Maße auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Demokratie in Deutschland, da sie den demokratischen Grundsätzen von Gleichwertigkeit und Gleichbehandlung zuwiderlaufen. Sobald aber Grundrechte zur Disposition stehen, steht die Demokratie an sich in Frage. Deshalb braucht es gerade gegen den immer stärker zutage tretenden Alltagsrassismus in Deutschland eine verstärkte Menschenrechtsbildung, so das Deutsche Kinderhilfswerk. 

Mehr Infos: Pressemitteilung des Deutschen Kinderhilfswerkes vom 10.12.2020 und Positionspapier Haltung zeigen gegen Rassismus (PDF) 

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4.
Neue Arbeitshilfe: Kinderrechte stärken! Wenn junge Demokratinnen und Demokraten in die Schule kommen

Der Wechsel von der Kita in die Schule, von der Grundschule in die weiterführende Schule, der Beginn einer Ausbildung oder eines Studiums, der erste Job oder neue Arbeitgeber. Übergänge sind für alle Menschen wichtige persönlichen Ereignisse. Sie sind oft prägend in der Biografie. Übergänge verändern den bisher vertrauten Alltag entscheidend und können gleichermaßen als Chance wie als Krise erlebt werden.  

Der Übergang von der Kindertageseinrichtung in die Grundschule ist eine der fundamentalsten Erfahrungen im Lebenslauf, die ein Kind in modernen Gesellschaften macht. Die Partizipation von Kindern ist dabei ein wesentlicher Schlüssel für einen gelingenden Übergang von der Kindertageseinrichtung in die Grundschule. 

Die neue Arbeitshilfe des Paritätischen gibt Anregungen, welche Aspekte es am Übergang zwischen Kindertageseinrichtung und Grundschule grundsätzlich zu bedenken gilt. Dabei wird ein besonderer Schwerpunkt auf die Partizipation der Kinder gelegt. Zum anderen enthält die Handreichung einige Ideen für Projekte, die in der Praxis erprobt wurden, sowie Handlungsempfehlungen wie eine partizipative Gestaltung des Übergangs gelingen kann. 

Mehr Infos: Arbeitshilfe Kinderrechte stärken! Wenn junge Demokratinnen und Demokraten in die Schule kommen (PDF) 

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5.
Broschüren: Anregungen für eine diskriminierungsbewusste Arbeit mit Märchen und zur Körperarbeit

Die Beratungsstelle KIDs hat im vergangenen Jahr zwei kurze Broschüren der Reihe "KIDs aktuell" mit Anregungen für diskriminierungskritische Perspektiven auf Märchen sowie für eine diskriminierungssensible Praxis rund um die Themen Körper und Geschlecht veröffentlicht.  

"Es war einmal! Anregungen für diskriminierungskritische Perspektiven auf Märchen" richtet den Blick auf die faszinierende Welt der Märchen, die von Generation zu Generation in Form von Erzählungen weitergetragen wird - leider auch mit diskriminierenden Inhalten. Daher stellt das Heft für die Praxis in Kita und Grundschule folgende Fragen ins Zentrum: Welche Botschaften vermitteln sie Kindern über sich und die Welt? Welche Werte werden in ihnen betont? Welche Kinder finden sich auf stärkende Weise in ihnen wieder, welche auf abwertende oder stereotype Weise und welche überhaupt nicht? Dieses „KiDs aktuell“ fasst kritische Perspektiven auf Märchen zusammen, begegnet Gegenargumenten und setzt den Fokus darauf, wie es anders gehen kann. 

"Mein Körper - mein Zuhause! Anregungen für eine diskriminierungssensible Praxis" widmet sich den Themen Körper und Geschlecht und der Frage wie Projekte und Gespräche zu „Ich bin ich“, „Ich und mein Körper“, „Jungen und Mädchen“ usw. diskriminierungssensibel gestaltet werden können. 

Mehr Infos: Webseite mit den Ausgaben von KIDs aktuell 

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6.
Gewaltschutz für Kinder kommt in Sammelunterkünften für Geflüchtete zu kurz

Der Schutz von Kindern vor Gewalt muss in Unterkünften für geflüchtete Menschen Standard werden, erst recht in Zeiten der Corona-Pandemie. Doch Sammelunterkünfte sind nach wie vor kein sicherer Ort für Kinder. Selbst die wenigen verfügbaren Daten zeigen, dass es hier häufig zu Gewalt kommt. Kinder können unmittelbar Opfer dieser Gewalt sein, aber auch als Zeug*innen mit Gewalt konfrontiert werden. Die vorhandenen Strukturen reichen noch nicht aus, um dem wirksam entgegenzutreten. Bund, Länder und Kommunen sollten deswegen die Unterbringung geflüchteter Menschen reformieren, so das Fazit einer gemeinsamen Studie von UNICEF Deutschland und der Monitoring-Stelle UN-Kinderrechtskonvention des Deutschen Instituts für Menschenrechte. 

Die Studie zeigt, dass die Kinder- und Jugendhilfe in Sammelunterkünften oft erst bei akuter Kindeswohlgefährdung greift. Zudem gibt es für traumatisierte Kinder oft keine angemessene Unterstützung. Auch ist der Betreuungsschlüssel meist viel zu niedrig – vor allem in Bezug auf Kinder. Verschärft wird die Situation der Kinder durch die pandemiebedingten Einschränkungen. 

In der Studie sprechen sich die Herausgeber für einen künftigen Rechtsanspruch von Kindern und ihren Familien auf eine dezentrale Unterbringung in den Kommunen sowie für eine deutliche Verkürzung der Höchstverweildauer in Aufnahmeeinrichtungen aus. Nur so könne vermieden werden, dass Kinder über einen längeren Zeitraum in Sammelunterkünften leben müssen und den dortigen Gefahren ausgesetzt sind. Solange Kinder in Unterkünften für geflüchtete Menschen leben, braucht es verbindliche Konzepte und Mindeststandards zum Schutz vor Gewalt, geschultes Personal, zusätzliche finanzielle Mittel wie auch eine unabhängige Kontrolle der Unterkünfte und Beschwerdemöglichkeiten für Kinder, so die Organisationen. 

Mehr Infos: Pressemitteilung des Deutschen Instituts für Menschenrechte sowie die Studie Gewaltschutz in Unterkünften für geflüchtete Menschen (PDF) und eine Zusammenfassung der Studie (PDF) 

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7.
Jeder Sechste hält Ohrfeigen in der Erziehung für angebracht

Vor über 20 Jahren, im November 2000, trat in Deutschland das Recht jedes Kindes auf gewaltfreie Erziehung in Kraft. Dieser Schritt hat dazu beigetragen, die Einstellungen zu Körperstrafen in der Erziehung zu verändern und körperliche und psychische Gewalt gegen Kinder zurückzudrängen. Doch trotz dieser positiven Entwicklung sehen viele Menschen in Deutschland körperliche Bestrafung weiter als angebracht an.  

Eine aktuelle repräsentative Studie der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie Ulm, UNICEF Deutschland und dem Deutschen Kinderschutzbund zeigt, dass die Zustimmung zu körperlicher Bestrafung in Folge des Gesetzes zurückgegangen sei, aber in den Jahren von 2016 bis 2020 stagnierte. Die Akzeptanz von körperlicher Bestrafung hat damit ein Plateau erreicht. Insbesondere leichtere Körperstrafen bleiben bei einem erschreckenden Teil der deutschen Bevölkerung verbreitet. So ist jeder Zweite noch immer der Auffassung, dass ein Klaps auf den Hintern noch keinem Kind geschadet habe. Jeder Sechste hält es sogar für angebracht, ein Kind zu ohrfeigen. 

Folgende drei Ansätze seien dringend notwendig, um Kinder nachhaltig vor Gewalt zu schützen: 

Kinderrechte stärken: Durch die Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz würden Kinder als eigene Träger von Grundrechten gestärkt und die Rahmenbedingungen für einen wirksamen Kinderschutz verbessert. Darüber hinaus muss die Grundlage für eine flächendeckend bessere Ausstattung der Kinder- und Jugendhilfe geschaffen werden.  

Prävention: Über das Ausmaß und die Folgen jeglicher Form von Gewalt gegen Kinder muss aufgeklärt und gezielte Präventionsmaßnahmen dazu entwickelt werden. 

Datenlage zu Gewalt gegen Kinder in der Erziehung verbessern: Eine systematische Datenerhebung ist das Fundament für wirksame Prävention und Intervention. 

Mehr Infos: Pressemitteilung von UNICEF Deutschland, die Studie 20 Jahre gewaltfreie Erziehung im BGB (PDF) sowie eine Zusammenfassung (PDF) 

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8.
EU-Bildungsbericht 2020: Deutschland soll in Bildung investieren

Der EU-Bildungsbericht bescheinigt deutschen Schulen große Mängel. So gebe es Defizite der Lernenden beim Lesen, in der Mathematik und in den Naturwissenschaften. Und trotz erheblicher Investitionen im Rahmen des DigitalPakts Schule seien weiterhin Defizite in der digitalen Infrastruktur der Schulen und bei den digitalen Kompetenzen der Lehrkräfte und der Lernenden erkennbar. Angesichts der Zunahme der Schülerzahlen und eines alternden Lehrkörpers stehe Deutschland zudem vor der Herausforderung, eine ausreichende Zahl an Lehrkräften zu gewinnen und auszubilden. 

Der Monitor zeigt auch, dass junge Menschen aus sozioökonomisch benachteiligten Verhältnissen und/oder mit Migrationshintergrund in Bezug auf das Bildungsniveau nach wie vor im Rückstand sind – ein Problem, das durch die COVID-19-Krise potenziell verschärft wird. Er bemängelt auch, dass der Anteil der öffentlichen Bildungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt von 4,3 Prozent im Jahr 2009 auf 4,2 Prozent im Jahr 2019 gesunken ist. Damit liegt er unter dem EU-Durchschnitt von 4,6 Prozent. In den länderspezifischen Empfehlungen des Europäischen Semesters 2020 wird Deutschland von Seiten der Europäischen Kommission daher nahegelegt, „schwerpunktmäßig in Bildung zu investieren“. 

Mehr Infos: Webseite der EU mit dem Monitor für die allgemeine und berufliche Bildung 2020 (eng.) 

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9.
Digitale Bildung gestalten: Verein Digitalcourage erstellt Bildungspaket

Der Bielefelder Verein Digitalcourage hat ein Bildungspaket erstellt, das die Entwicklung und Vermittlung einer nachhaltigen digitalen Bildung fördern soll. Der Verein greift darin unter anderem Fragen zu Software und Lernplattformen für den Unterricht, Datenschutz an Schulen und Digitalisierung und digitale Mündigkeit als Unterrichtsgegenstand auf. 

Das Bildungspaket besteht aus zehn Leitlinien für digitale Bildung, die Medienpädagog*innen und Netzphilosoph*innen erarbeitet haben. Außerdem wird empfehlenswerte Software, die für den Einsatz an Schulen geeignet ist, vorgestellt. In einer kostenpflichtigen Version kommen Broschüren, Unterrichtshilfen und Flyer hinzu.  

Mehr Infos: Handreichung Digitalcourage Bildungspaket (PDF) und Webseite des Vereins Digitalcourage mit weiteren Informationen und der kostenpflichten Vollversion 

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10.
Bildungs- und Teilhabepaket: Empfehlungen zur zielgenauen Umsetzung

Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. hat aktualisierte Empfehlungen zu Bildungs- und Teilhabeleistungen für benachteiligte Kinder als Arbeitshilfe für Leistungsträger veröffentlicht. Das Wichtigste sei, dass die Leistungen bei den Kindern und Jugendlichen tatsächlich ankommen. 

Die umfangreiche Arbeitshilfe bereitet die neuen Regelungen des Starke-Familien-Gesetzes, Hinweise aus der Praxis sowie die aktuelle Rechtsprechung zu dieser Materie anschaulich für die umsetzenden Behörden auf. Sie macht auf die besondere Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Leistungsträgern, Schulen und allen Akteuren der Kinder- und Jugendhilfe aufmerksam und weist darauf hin, dass eine digitale Ausstattung zeitnah und wirksam gesichert werden muss, damit Teilhabe gelingt. 

Der Deutsche Verein empfiehlt, dass die Verwaltungen aktiv auf Eltern und Kinder zugehen sollen und durch eine intensive Öffentlichkeitsarbeit auf die Möglichkeiten des Bildungspakets für benachteiligte Kinder und Jugendliche hinweisen. 

Mehr Infos: Arbeitshilfe Vierte Empfehlungen des Deutschen Vereins zur Umsetzung der Leistungen für Bildung und Teilhabe (PDF)  

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11.
Fristverlängerung für Aktion „Schulhofträume“

Die Frist für die Einreichung von Projekten für die Aktion „Schulhofträume“ wird aufgrund der Einschränkungen durch die Pandemie verlängert: Noch bis zum 28. Februar 2021 haben Schulen, Schülergruppen, Elterninitiativen, Vereine oder Kommunen die Möglichkeit zur Bewerbung. Im Fokus des Gemeinschaftsprojektes des Deutschen Kinderhilfswerkes, ROSSMANN und Procter & Gamble steht, modernisierungsbedürftige Außenbereiche von Schulen nachhaltig und naturnah umzugestalten und „grüne Klassenzimmer“ im Außenbereich von Schulen zu errichten. Insgesamt fördern die Partner die Sanierung maroder Schulhöfe deutschlandweit mit 100.000 Euro. Bei der Ideenfindung und Umsetzung soll möglichst die gesamte Schule mitwirken, allen voran die Schülerinnen und Schüler selbst. 

Die Corona-Krise führt uns deutlich vor Augen, wie wichtig es ist, naturnah gestaltete Außenräume zur Verfügung zu stellen, die einen Aufenthalt und sogar Unterricht an der frischen Luft, in grüner und anregender Umgebung gewährleisten. Hierzu zählen neben der Einrichtung von grünen Klassenzimmern auch die naturnahe Umgestaltung von Schulhöfen oder die Einrichtung von Schulgärten mit vielfältigen Möglichkeiten zum Naturerleben und mit hoher Aufenthaltsqualität.  

Bewerben können sich Schulen, Schülergruppen, Elterninitiativen, Vereine oder Kommunen. Die Gesamtfördersumme der Aktion beträgt 100.000 Euro, verteilt auf 15 Projekte. Die Hauptförderung ist mit 15.000 Euro dotiert. 

Mehr Infos: Pressemitteilung des Deutschen Kinderhilfswerkes vom 17.12.20 und Webseite der Aktion „Schulhofträume“

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12.
Save the date: Ideen-Hackathon zum Jugend-Budget am 19. und 20. Februar 2021

Das Bundesjugendministerium startet im Januar 2021 das neue Vorhaben „Jugend-Budget“ und stellt dafür 1 Mio. Euro zur Verfügung. Gefördert werden Projekte von und mit Jugendlichen, die innovative Lösungsansätze für die Handlungsbedarfe der Jugendstrategie der Bundesregierung bieten. Zur Entwicklung kreativer Projektideen findet am 19. und 20. Februar 2021 ein digitaler Ideen-Hackathon statt. 

Bis zu 500 Jugendliche und junge Erwachsene sind eingeladen, ihre Projektideen zu den Handlungsfeldern der Jugendstrategie sowie zum Querschnittsthema Jugendgerechte Kommunikation einzureichen. Im Rahmen einer bundesweiten Abstimmung werden die zehn Siegerprojekte ermittelt, die im Umfang von bis zu 100.000 Euro gefördert werden. Eine zehnköpfige Jugend-Jury begleitet den Auswahlprozess und übernimmt die Patenschaft bei der Umsetzung der Projekte. 

Mehr Infos: Webseite der Jugendstrategie der Bundesregierung 

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13.
Stellenausschreibung: Projektsachbearbeiter*in kulturelle Bildung

Das Deutsche Kinderhilfswerk ist Träger des Förderprogrammes „It’s Your Party-cipation“ im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Programmes „Kultur macht stark“. Es berät und fördert in diesem Rahmen jährlich bis zu 80 Projekte.

Zur Unterstützung des Projektteams suchen wir zum nächstmöglichen Termin für unsere Bundesgeschäftsstelle mit Sitz in Berlin eine*n Projektsachbearbeiter*in (m/w/d)

Zu Ihren Aufgaben gehören unter anderem:

- Finanztechnische Administration und Abrechnung des Projekts (u.a. Erstellung von Zahlungsanforderungen und Zuwendungsverträgen, finanzielle Antragsprüfung einschließlich Prüfung der Zuwendungsfähigkeit geplanter Ausgaben, Prüfung und Abrechnung von Verwendungsnachweisen)

- Controlling und Budgetkontrolle des geförderten Projektes „It’s Your Party-cipation“

- Ansprechpartner*in für interne und externe Projektverantwortliche zu Fragen der finanztechnischen Administration und Abrechnung

- Vorbereitung und Begleitung von Prüfungen Dritter (z. B. Zwischen-/Verwendungsnachweis des Deutschen Kinderhilfswerkes)

- Aktive Teilnahme und Mitarbeit an der Geschäftsprozessoptimierung sowie der Weiterentwicklung des Qualitätsmanagements des Trägers


Anforderungen an die Bewerber*innen:

- Identifikation mit den Zielen des Deutschen Kinderhilfswerkes.

- Hochschulabschluss oder bei einschlägiger Erfahrung Berufsausbildung bevorzugt in den Bereichen Finanzen / Controlling

- Zielorientierte Arbeitsweise und Steuerung von komplexen und länger andauernden Vorgängen

- Wünschenswert sind gute Kenntnisse und Erfahrungen in der Abrechnung von öffentlich finanzierten Projekten sowie des Zuwendungs- und Haushaltsrechts

- Selbstständiges Arbeiten, Teamfähigkeit und Kooperationsbereitschaft

Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte bis 15.01.2021 ausschließlich als PDF-Datei per E-Mail an: Herrn Harald Planer (Leiter Finanzen & Verwaltung) unter jobs@dkhw.de

Mehr Infos: Webseite mit Stellenausschreibungen des Deutschen Kinderhilfswerkes

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