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Engagiert gegen den Hunger: Diese Projekte stärken Kinder

Statt satt gehen viele Kinder in Deutschland hungrig ins Bett oder zur Schule. Mit dem Fonds für Gesunde Ernährung hilft das Deutsche Kinderhilfswerk betroffenen Kindern deutschlandweit. Zum Beispiel mit einem warmen Mittagstisch, einem gesunden Frühstück für die ganze Schule oder Kochprojekten für Familien. Mit Ihrer Spende können Sie Projekte wie diese unterstützen! 

Verantwortung übernehmen: beim Kochnachmittag

Murad* (8) und Miriam (7) sitzen an einem Tisch, auf dem zwei große Töpfe stehen. Darin haben die beiden Reis mit Tomatensoße, Petersilie und Frühlingszwiebeln vermischt. Miriam nimmt einen Löffel, schaufelt etwas Reis darauf und legt ihn auf ein Weinblatt. Dann rollt sie den Reis in dem Weinblatt ein. „Man faltet das erst in der Mitte, dann kann man es besser aufrollen“, erklärt sie. Miriam muss alles richtig fest zusammenrollen, damit das Weinblatt später beim Kochen nicht aufgeht. 

Heute ist Kochnachmittag im Nachbarschaftszentrum „Stadtschloss“ in Berlin-Moabit. Kinder können nachmittags dorthin kommen, sich im Bewegungsraum austoben, lesen, spielen und Zeit mit Freunden verbringen. Für die Kinder ist das Stadtschloss eine wichtige Anlaufstelle, sagt Susanne Vogt-Likus vom Moabiter Ratschlag, der die Freizeiteinrichtung betreut. „In der Nachbarschaft sind rund 90 Prozent der Familien von Armut betroffen.“ Die Kinder lebten mit ihren Familien in kleinen Wohnungen und hätten zu Hause nicht den Platz, um sich ausreichend zu bewegen und zu spielen.  

“Die Kinder haben große Lust, etwas selbst zu machen” 

Auch beim Kochen könnten sie aus Platzgründen zu Hause nicht mithelfen, sagt Vogt-Likus. Umso wichtiger ist ihnen der Kochnachmittag. „Man merkt richtig, wie neugierig die Kinder sind und dass sie unbedingt Verantwortung übernehmen wollen.“ Die Kinder wollten Gemüse selbst schneiden oder fragten, ob sie zum Einkaufen mitkommen könnten. „Sie haben große Lust, selbst etwas zu machen."

Ziel der Kochnachmittags sei zum einen, den Kindern dieses Gefühl der Selbstwirksamkeit zu vermitteln, aber auch, sie an eine gesunde Ernährung heranzuführen. Denn zu Hause bekämen die Kinder diese aus verschiedenen Gründen nicht vermittelt: weil Eltern überfordert seien oder das Geld vor allem am Ende des Monats knapp ist. Dass in der Nachbarschaft viele Familien von Armut betroffen sind, zeigt sich bei den Kochnachmittagen deutlich. Zum Essen, das die Kinder zubereiten, ist die gesamte Nachbarschaft eingeladen. Auch Erwachsene kommen gerne. Sie freuen sich über die kostenlose Mahlzeit – und die Kinder sind umso mehr stolz, etwas für andere zubereitet zu haben. 

Kinder für Kinder: das gesunde Frühstück in der Schule

Auf den Tabletts liegen Gurkenscheiben. Neben jedem Tablett liegt ein Zettel, für welche Klasse das Gemüse ist. So sieht es an der Grundschule Ronshausen in Hessen alle zwei Wochen aus. Dann bereitet eine Klasse für alle Kinder ein gesundes Frühstück zu. 

Der Hintergrund: Immer wieder kommen Kinder zur Schule, die zu Hause nicht gefrühstückt haben oder kein gesundes Frühstück dabeihaben. Das wirkt sich auf die Lernleistungen der Kinder aus: „Man spürt, dass es ihnen schwerfällt, sich zu konzentrieren“, sagt Schulleiterin Ute Wagner-Scheel. 

“Das Brot war alle und es ist kein Geld da, um schnell beim Bäcker vorbeizugehen”

Gerade am Monatsende würden Kinder öfter mal ohne Essen zur Schule kommen. „Das Brot war alle und es ist kein Geld da, um schnell beim Bäcker vorbeizugehen." Zwar seien an der Schule nur wenige Kinder betroffen – aber es komme vor. Andere wiederum erzählen, dass sie morgens keine Zeit hatten, um zu frühstücken. 

Ein wichtiger Aspekt beim gesunden Frühstück ist deshalb, dass das Essen nicht einfach von Erwachsenen zubereitet wird, sondern dass die Kinder selbst lernen wie sie sich ein gesundes Frühstück zubereiten können. Sie schmieren Brote mit verschiedenen Belägen und schneiden je eine Sorte Obst und eine Sorte Gemüse. Was auf die Brote kommt, entscheiden die Kinder. Und auch, wer welche Aufgabe übernimmt, besprechen sie im Klassenrat. Dass sie für die gesamte Schule ein Frühstück zubereiten, mache die Kinder sehr stolz, sagt Wagner-Scheel. „Sie finden es gut, dass ihnen das zugetraut wird.“ 

Beim Essen über Probleme sprechen: der warme Mittagstisch 

„Für dich und für mich ist der Tisch gedeckt“: Wenn Yannis*(11) zum Mosaik Mittagstisch kommt, starten die anderen Kinder und er jedes Mal mit dem Tisch-Rap, den sie sich überlegt haben. Der Verein Füreinander e.V. bietet den Mittagstisch im Stadtteil Sandheide in Erkrath in Nordrhein-Westfalen an. Dort leben überdurchschnittlich viele Menschen in Armut. Der Mittagstisch findet in einer Wohnung mitten in einem der Wohnhäuser statt. Die Kinder können dorthin kommen, erhalten täglich eine warme Mahlzeit und Hilfe bei den Hausaufgaben.

„Viele Kinder bekommen zu Hause kein Mittagessen“, erzählt Marei Schmitz vom Verein Füreinander e.V.. „Das Lernen fällt dem Kindern dann schwer, weil sie sich hungrig nicht konzentrieren können.“ 

Ohne den Mittagstisch wären viele Kinder auf sich allein gestellt. Zum Beispiel, weil ihre Eltern alleinerziehend sind und viel arbeiten, um über den Monat zu kommen, „Meine Mutter ist eigentlich immer arbeiten“, erzählt der elfjährige Yannis*. „Am Wochenende frühstücken wir zusammen, aber sonst isst jeder für sich.“ Wenn Yannis für seinen Bruder und sich kocht, macht er gern Wraps im Sandwichmaker. „Die sind schnell fertig und schmecken richtig gut.“  

“Für einige Kinder ist eine Packung Chips ein übliches Mittagessen” 

„Kinder, die sich selbst um ihre Ernährung kümmern müssen, greifen oft auf schnelle eher ungesunde Gerichte zurück“, sagt Marei Schmitz. „Für einige Kinder, die zu uns kommen, ist eine Packung Chips ein übliches Mittagessen.“

Beim Mittagstisch geht es aber um mehr als nur darum, den Kinder ein gesundes Mahlzeit zu bieten. Es geht auch um den verbindenden Charakter, den gemeinsames Essen haben kann. Die Kinder können beim Essen mit den Betreuer*innen über ihre Probleme sprechen und sich gegenseitig von ihrem Tag erzählen. Und besonders stolz sind sie auf ihren gemeinsamen Tisch-Rap. 

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*Namen zum Schutz der Kinder geändert

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