Claudia Neumann

Abteilungsleiterin Kinder- und Jugendbeteiligung

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Einladung nach Kindergipfel 

Rollentausch in der Kinderkommission:
Am Weltkindertag hatten Kinder dort das Sagen!

Kinder aus Rostock und Friesland, die am Kindergipfel des Deutschen Kinderhilfswerkes teilgenommen haben, sind von ihrer Patin, der Bundestagsabgeordneten Emilia Fester, in die Kinderkommission des Deutschen Bundestags eingeladen worden. Dort sprachen sie über ihre Forderungen zum Thema Umweltschutz– und stellten Pläne für einen Kinderbundestag vor.

Die 6-jährige Käte sitzt heute auf einem ganz besonderen Platz. Vor ihr steht ein Mikrofon mit zwei Knöpfen. Wenn sie den linken Knopf drückt, kann sie ihr eigenes Mikrofon anschalten. Drückt sie auf den rechten Knopf, verstummen sofort alle anderen Mikrofone im Raum. Käte sitzt dort, wo sonst die Vorsitzende der Kinderkommission sitzt. Aber heute haben Kinder die Plätze mit den Politikerinnen und Politikern getauscht.

Anlässlich des Weltkindertags hatte Emilia Fester, Vorsitzende der Kinderkommission, Kinder aus Rostock und Friesland in die Kinderkommission des Deutschen Bundestags eingeladen. Die Kinder hatten Fester im April beim Kindergipfel des Deutschen Kinderhilfswerkes getroffen, wo diese eine Patenschaft für die Gruppe übernommen hatte. Fester freut sich über das Wiedersehen mit den Kindern. „Heute seid ihr hier die Sachverständigen“, sagt sie. „Ihr seid die Chefs und nicht die alten Leute, die hier sonst sitzen.“ Fester sagt, sie fände es wichtig, dass Kinder mehr gehört werden im Bundestag.

Heute können die Kinder der Grünen-Politikerin und den Abgeordneten der weiteren Parteien ihre Forderungen zum Thema Umweltschutz und Mitbestimmung vorstellen. Bevor die Sitzung offiziell beginnt, machen sich die Kinder erstmal mit dem Saal vertraut, in dem die Kinderkommission tagt. Es ist ein rund gebauter Raum mit mehreren Stuhlreihen und vielen Kameras. Die Sitzung wird live im Parlamentsfernsehen übertragen. „Ich finde es ganz schön aufregend, im Fernsehen zu sein“, sagt die 9-jährige Sophie aus Rostock. „Aber es ist auch cool, man hat ja nicht oft die Chance, dass das, was man fordert, von Politikern gehört wird und dann auch noch im Fernsehen übertragen wird“, sagt Emma (12 Jahre).

„Kinder können etwas mitbestimmen!“

Zuerst tagt die Kommission nicht öffentlich, dann kommen die Kinder in den Raum und es geht es los. Emilia Fester ruft Tagesordnungspunkt 3 auf: Weltkindertag und Umweltfragen. Die Kinder stellen sich vor und sprechen dann über ihre Projekte und die Themen, die sie bewegen. Amelie, 9 Jahre, aus Rostock liegt das Thema Müll besonders am Herzen. „Bei uns auf dem Weg von der Schule zum Hort liegt überall Müll herum“, erzählt sie – und fordert: „Wir brauchen unbedingt mehr Mülleimer!“.

Emma wünscht sich, dass Kinder besser über die Klimakrise aufgeklärt werden. Und Fiona, 12, erzählt den Abgeordneten, wie sie den Klimawandel erlebt: „Vor fünf Jahren konnte man bei uns noch schön rodeln, aber jetzt gibt es kaum noch Schnee“.     

Dann stellen Leonard und Piet (beide 9 Jahre alt) aus Friesland ihre Pläne für einen Kinderbundestag vor. „Ich fände es wichtig, dass es so etwas gibt, damit auch andere Kinder das erleben können, was wir heute hier erleben“, sagt Leonard. Ein Politiker fragt nach: „Was braucht ihr denn für den Kinderbundestag?“ Die Kinder überlegen. Dann sagt Amelie: „Kinder können etwas bestimmen, deshalb müssen wir die Kinder ermutigen, mitzubestimmen!“

„Die Politiker haben auf jeden Fall zugehört“

Nachdem die Kinder ihre Themen vorgestellt haben, können sie den Politikerinnen und Politikern noch Fragen stellen. Amelie möchte wissen, was die Kinderkommission sonst noch so macht, wenn keine Kinder da sind. Und Leonard fragt: „Was würdet ihr machen, wenn die Klimakrise noch schlimmer wird?“

Emilia Fester betont, dass die Klimakrise schon da ist und dass sie es deshalb so wichtig findet, den Kindern zuzuhören. Sie will ihre Forderungen jetzt in die Fachausschüsse geben, damit darauf vielleicht einmal ein Gesetz werden kann. Sie fragt die Kinder, was sie den Politikerinnen und Politikern noch mitgeben wollen.

Amelie hat darauf eine klare Antwort: „Wir brauchen für unseren Planeten nicht so viele Autos und mehr Fahrräder, weniger Zigaretten und mehr Mülleimer.“ Fiona wünscht sich, dass es beim Klimaschutz schneller voran geht: „Man sieht so viele Demos in den Nachrichten, aber es dauert so lange bis sich etwas ändert.“

Haben die Kinder das Gefühl, dass ihr Besuch in der Kinderkommission etwas verändern kann? Piet ist optimistisch: „Ich hatte schon das Gefühl, dass die Politiker uns gut zugehört haben. Vielleicht haben wir jetzt die Chance, dass sich etwas ändert.“ Fiona sagt: Sie haben auf jeden Fall zugehört, aber ich habe trotzdem Angst, dass auch weiterhin nichts passieren wird.“ Die Kinder hoffen, dass sie vielleicht bald noch einmal in die Kinderkommission kommen können, um über die Themen, die ihnen wichtig sind, zu sprechen. Und vielleicht ja sogar in den Kinderbundestag.

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