Uwe Kamp

Pressesprecher

030-308693-11

25.03.2015

Deutsches Kinderhilfswerk: Pakt für digitale Bildung als Ausweg aus der Bildungsmisere

Das Deutsche Kinderhilfswerk begrüßt die Initiative der Großen Koalition, digitale Bildung zur Förderung von Medienkompetenz voranzubringen. Der angestrebte „Pakt für digitale Bildung“ sollte konsequent umgesetzt werden und einen chancengerechten Zugang im Bereich der digitalen Bildung für alle Kinder und Jugendlichen in Deutschland schaffen. „Die Zeiten einer unsystematischen Symbolpolitik in diesem Zukunftsbereich müssen zu Ende sein. Die bisherigen Politikansätze haben uns nicht zu einer flächendeckenden und nachhaltigen Verankerung von Medienkompetenzförderung in Deutschlands Bildungslandschaft geführt. Medienbildung sollte als integrativer Teil der Allgemeinbildung verstanden werden und entsprechend flächendeckend und verbindlich Einzug in die Curricula der schulischen und frühkindlichen Bildung finden. Notwendig ist außerdem parallel die Implementierung von Medienbildung als verbindlichem Teil der Fach- und Lehrkräfteausbildung“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes, anlässlich der morgigen Bundestagsdebatte „Durch Stärkung der digitalen Bildung Medienkompetenz fördern und digitale Spaltung überwinden“.

„Das Deutsche Kinderhilfswerk schlägt dafür die Gründung einer ‚Bund-Länder-Stiftung Medienkompetenz‘ vor, die eine systematische Förderung von Medienkompetenz bundesweit unterstützt und ein Angebot von Praxismodellen zur Umsetzung von Medienbildung in Schule und Kita entwickeln kann. So sollen Bildungsstandards gesetzt werden, die die Bildungshoheit der Länder berücksichtigt und gleichzeitig ein zentral organisiertes und fächerungebundenes Angebot für Medienbildung ermöglicht“ so Hofmann weiter.

An der Finanzierung der Stiftung könnten neben dem Bund auch Landesmedienanstalten, freie Träger und Unternehmen gleichermaßen beteiligt werden. Die Stiftung sollte finanziell so ausgestattet sein, dass der hohe jährliche Bedarf an Projekten und Programmen gedeckt werden kann, die Stiftung bundesweit wahrnehmbar wird und Gestaltungsfähigkeit entwickelt. Die Aufgaben der Stiftung lägen zum einen in der finanziellen Unterstützung und konzeptionellen Beratung medienpädagogischer Projekte und zum anderen in der Vernetzung bestehender Ideen und Erfahrungen in der Förderung von Medienkompetenz bei Kindern und Jugendlichen. Gerade der außerschulische Bildungsbereich würde von einer solchen Förderstruktur profitieren. Zudem könnte eine „Stiftung Medienkompetenz“ auch die dringend zu verstärkende Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an einer zeit- und zielgruppengemäßen Weiterentwicklung des Jugendmedienschutzes in Deutschland gewährleisten und koordinieren.

Hinter diesem länderübergreifenden Instrument zur Förderung von Medienkompetenz bei Kindern und Jugendlichen, dürfen landesspezifische Anstrengungen zur finanziellen Förderung von Medienkompetenz allerdings nicht zurückgestellt werden. Im schulischen Bereich macht ein Schulfach „Medien“ wenig Sinn, weil der Fächerkanon schon strapaziert genug ist und die Medien nicht auf ein einzelnes Schulfach delegiert und abgeschoben werden sollten. Medien und insbesondere digitales Lernen sind eine Herausforderung für alle Schulfächer, der nur durch ein fächerübergreifendes Konzept begegnet werden kann. Wir brauchen zudem einen „offenen Zugang“ zu Bildungsressourcen, das Konzept von Open Educational Resources (OER) und mehr frei lizensierte Unterrichtsmaterialien sind der Weg, der beschritten werden sollte. Die „Stiftung Medienkompetenz“ wäre ein Instrument, diese Gesichtspunkte voranzutreiben und eine fachlich inhaltliche Debatte anzustoßen, sowie innovative, praxisnahe Medienbildungsansätze innerhalb und außerhalb der Schule zu fördern.

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