Claudia Neumann

Abteilungsleiterin Kinder- und Jugendbeteiligung

030-30 86 93-22
Kindergipfel 2023

Kinder fordern ihre Rechte ein!

Mit zahlreichen Forderungen ist der Kindergipfel des Deutschen Kinderhilfswerkes in Berlin zu Ende gegangen. Vom 1. bis 4. April arbeiteten die Teilnehmenden gemeinsam an Themen, die ihnen am Herzen liegen und diskutierten abschließend mögliche Lösungswege mit Politikerinnen und Politikern.

Die Kinder und Jugendlichen forderten unter anderem Kinderinteressensvertretungen in Behörden, ein 19-Euro-ÖPNV-Ticket für Schülerinnen und Schüler sowie Auszubildende und Studierende und die Einführung einer Müllpolizei für stärkeren Umweltschutz.

Mit Bundestagsabgeordneten diskutieren

Die Teilnehmenden hatte zuvor eine kinderrechtliche Forderung auf der Online-Plattform des Kindergipfels eingereicht und sich damit für den Kindergipfel beworben, beispielsweise mit Plakaten oder Videos. Rund 80 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen sechs und 17 Jahren waren anschließend in Berlin vor Ort, um an ihren Forderungen weiterzuarbeiten, und diese in kleinen Runden mit Politikerinnen und Politikern zu diskutieren. Mit dabei waren die Bundestagsabgeordneten Emilia Fester (Bündnis 90/Die Grünen), Anke Hennig (SPD), Dr. Ottilie Klein (CDU) und Petra Pau (Die Linke) sowie Vertreter des Kindergipfel-Sponsors Dell Technologies.

Die Forderungen der Kinder und Jugendlichen an die Politik

Beim Kindergipfel arbeiteten die Kinder in gemischten Gruppen zu drei Schwerpunktthemen: Gleichheit und Antidiskriminierung, Mitbestimmung in der Schule und Gesellschaft sowie Umwelt- und Klimaschutz. Gemeinsam erarbeiteten sie Forderungen und präsentierten sie in einem kreativen Format, zum Beispiel als Podcast oder auf einem Plakat. 

Die vollständigen Forderungen der Teilnehmenden können unter www.dkhw.de/kindergipfel/forderungen heruntergeladen werden. 

"Es ist cool, dass ich hier ein Teil davon sein kann"

Yannis, 17 Jahre, aus Wiehl und Fiona, 11 Jahre, aus Rostock, haben sich in ihrer Gruppe mit dem Thema Mitbestimmung beschäftigt. "Wir finden, dass Kinder mitbestimmen können sollten, wenn es darum geht, was wir in der Schule lernen", sagt Jannis. "Ich finde es gut, dass wir das den Politikern beim Kindergipfel direkt sagen können, damit sie merken, was bei uns läuft." Das findet auch Fiona: "Es ist cool, dass ich hier ein Teil davon sein kann, dass das Schulsystem hoffentlich besser wird." 

Finn, 12 Jahre, aus Minden hat mit seiner Gruppe beim Kindergipfel einen Podcast zum Thema Umwelt- und Klimaschutz aufgenommen. In fünf eineinhalbminütigen Folgen stellen sie ihre Lösungsvorschläge vor, wie der Planet besser geschützt werden kann. "Meine Lieblingsfolge ist die mit der Müllpolizei", erzählt Finn. Die Idee der Kinder: Eine Müllpolizei achtet darauf, dass Menschen zum Beispiel ihre leeren Plastikflaschen nicht einfach in die Natur werfen und klärt sie über Recycling auf. "Das führt dann hoffentlich dazu, dass die Menschen das verinnerlichen", sagt Finn.

Hier kann der Podcast, den die Gruppe auf dem Kindergipfel erstellt hat, direkt gehört werden.

"Wir haben uns eine Performance zum Thema Antidiskriminierung überlegt", erzählen Charlotte, 11 Jahre, aus Berlin und Clara, 10 Jahre aus Lüdinghausen. "Leider passiert es viel zu oft, dass Kinder wegen ihrer Religion oder ihrer Hautfarbe diskriminiert werden", sagt Clara. Und Charlotte betont: "Wir finden, dass das nicht sein darf." Deshalb wollen sich die beiden Mädchen mit ihrer Gruppe beim Kindergipfel dafür einsetzen, dass alle Kinder fair behandelt und ihre Rechte geachtet werden. 

Patenschaften auch über den Gipfel hinaus

Die Arbeit der Teilnehmenden geht nach dem Kindergipfel noch weiter: Um die Umsetzung der Kinderrechte vor Ort voranzutreiben, werden sie durch Patenschaften der Politikerinnen und Politiker, dem Deutsche Kinderhilfswerk sowie Dell Technologies weiter unterstützt, um ihren Themen Gehör zu verschaffen.

Der Kindergipfel wurde vom Deutschen Kinderhilfswerk in Kooperation mit dem Education Innovation Lab und dem FEZ-Berlin, Kinder-, Jugend- und Familienzentrum durchgeführt. Gefördert wurde das Projekt vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie von der Firma DELL.

Ergebnisse des Kindergipfels

Auf einer Podiumsdiskussion in der Europaschule Hünfelden haben Schüler*innen im November 2023 nachdrücklich gefordert, dass ihre Interessen bei der Ausgestaltung des Ganztagsangebots in den Mittelpunkt rücken müssen. Auf dem Kindergipfel hatten sie zuvor vereinbart, eine öffentliche Diskussionsveranstaltung zu machen, bei der die Schülerinnen und Schüler ihre Anliegen mit Erwachsenen diskutieren, die für das Thema verantwortlich sind.

Außerdem wurden Kinder aus Rostock und Friesland, die am Kindergipfel des Deutschen Kinderhilfswerkes teilgenommen hatten, von ihrer Patin, der Bundestagsabgeordneten Emilia Fester, in die Kinderkommission des Deutschen Bundestags eingeladen. Dort sprachen sie über ihre Forderungen zum Thema Umweltschutz und stellten Pläne für einen Kinderbundestag vor.

Weiterführende Links:  

Rückblick auf die erste Runde des Kindergipfels 

In der ersten Runde des Kindergipfels 2022 haben Kinder und Jugendliche aus ganz Deutschland an einem digitalen Workshop zu Kinderrechten teilgenommen und Forderungen erarbeitet, zu Nachhaltigkeit, Gesundheit, Digitalisierung, Freizeit und vielen weiteren Themen. Hier geht es zum Showroom des digitalen Gipfels, in dem ihr euch die Forderungen ansehen könnt.

Die Teilnehmenden des Kindergipfels haben ihre Forderungen kreativ dargestellt: mit Bildern, Bastelarbeiten und Videos. Hier könnt ihr mehr über die Forderungen einer Gruppe von Rostocker Kindern erfahren und ein Video der Kinderstadt Rostock zu Digitalisierung sehen: 

Mit freundlicher Unterstützung von 

SOS Kinderdorf e.V. 
Flixbus 

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