#stopkinderarmut
Deutsches Kinderhilfswerk übergibt Petition gegen Kinderarmut an Parteien

Das Deutsche Kinderhilfswerk hat zusammen mit der Nationalen Armutskonferenz und dem Deutschen Kinderschutzbund mehr als 37.000 Unterschriften der Online-Kampagne „Keine Ausreden mehr! Armut von Kindern und Jugendlichen endlich bekämpfen! #stopkinderarmut“ an die Parteien CDU, SPD, FDP, Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke übergeben.
Mit dieser gemeinsamen Kampagne machen Wohlfahrts- und Sozialverbände sowie Familien- und Kinderrechtsorganisationen auf das drängende Problem der Kinderarmut in Deutschland aufmerksam. Nach Angaben der Verbände leben rund drei Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland in Armut.
"Es ist erschreckend, dass Kinder aus armen Verhältnissen sozial häufiger isoliert, gesundheitlich beeinträchtigt und in ihrer gesamten Bildungsbiografie deutlich belasteter sind als Kinder in gesicherten Einkommensverhältnissen. Die Tatsache, dass trotz guter konjunktureller Rahmendaten die Kinderarmut in Deutschland auf einem skandalös hohen Niveau verharrt, macht deutlich, dass wir ein strukturelles Problem haben, dem Politik und Gesellschaft mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln und Kompetenzen entgegentreten müssen". sagte Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes, anlässlich der Übergabe an die Parteivorsitzenden der Linken, Katja Kipping.
Übergabe der Unterschriften an die Parteien

Barbara Eschen, Sprecherin der Nationalen Armutskonferenz (2.v.l.), übergibt die Unterschriften an CDU-Generalsekretär Dr. Peter Tauber (2.v.r.), zusammen mit ...

... Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes, und Cordula Lasner-Tietze, Geschäftsführerin vom Deutschen Kinderschutzbund Bundesverband

Auch die Parteivorsitzenden der Linken, Katja Kipping, nimmt die Unterschriften entgegen und ...

Bettina Jarasch, Bundesvorstandsmitglied von Bündnis90/Die Grünen, bekommt die mehr als 37.000 Unterschriften überreicht ...

... und ist interessiert an Holger Hofmanns Schilderungen über Kinderarmut in Deutschland.

Ulrike Gebelein von der Diakonie Deutschland (l.) überreicht zusammen mit Holger Hofmann der stellvertretenden Bundesvorsitzenden der FDP, Katja Suding, die Unterschriften.

Und auch Ralf Stegner, stellvertretender SPD-Bundesvorsitzender, nimmt die mehr als 37.000 Unterschriften entgegen.
Bekämpfung von Kinderarmut muss zur Kernagenda neuer Bundesregierung gehören
"Wir fordern eine einheitliche Geldleistung für alle Kinder, die das Existenzminimum sichert. Ein gutes Aufwachsen darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen", fasst der Petitionstext zusammen. Arme Familien sollten mindestens in gleicher Weise gefördert werden, wie Familien mit höheren Einkommen entlastet. Staatliche Unterstützung sollte einfacher gestaltet und leichter zugänglich sein.
"Eine entschlossene Bekämpfung von Kinderarmut muss zur Kernagenda einer neuen Bundesregierung gehören. Wir werben bei den entscheidenden politischen Akteurinnen und Akteuren dafür, die Schlechterstellung von Kindern aus einkommensarmen Familien in der Familienförderung zu beenden. Gerade für diese Kinder brauchen wir eine einheitliche Kindergrundsicherung, die durch bedarfsgerechte Hilfen ergänzt wird", betont Barbara Eschen, Sprecherin der Nationalen Armutskonferenz und Direktorin der Diakonie Berlin-Brandenburg.
Jedes fünfte Kind lebt in Armut
Wirksames Handeln gegen Kinderarmut ist überfällig: Die Zahl armer Kinder hat sich in den letzten Jahren auf einem skandalös hohen Niveau eingependelt. Rund drei Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland sind von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen, so Erhebungen des Statistischen Bundesamtes. Jedes fünfte Kind lebt in Armut. 1,9 Millionen Kinder und Jugendliche beziehen Grundsicherungsleistungen, davon leben knapp eine Million Kinder in Alleinerziehenden-Haushalten.
Materielle Armut ist der zentrale Risikofaktor für ein gutes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen. Armut bedeutet einen ständigen Mangel in der materiellen Grundversorgung. Kinder kommen schon morgens hungrig in die Schule, es fehlt das Geld für geeignete Winterkleidung oder für die Teilnahme an Freizeitaktivitäten. Armut schränkt die Bildungschancen von jungen Menschen, ihre gesundheitliche Entwicklung und ihre kulturellen und sozialen Beteiligungsmöglichkeiten ein und wirkt sich auf das gesamte weitere Leben aus. Das darf nicht sein! Gemeinsam müssen wir alles unternehmen, damit Kinder gut aufwachsen können!
Die Online-Petition wurde initiiert von:
Nationale Armutskonferenz | AWO-Bundesverband e.V. | Deutsches Kinderhilfswerk e.V. | Deutscher Kinderschutzbund e.V. | Diakonie Deutschland – Evangelischer Bundesverband | Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln e.V. | Verband alleinerziehender Mütter und Väter e.V. | Zukunftsforum Familie e.V.