04.03.2020

Stuttgart verpflichtet sich zu mehr Kinderfreundlichkeit

Stuttgart wird heute im Großen Sitzungssaal des Rathauses vom Verein Kinderfreundliche Kommunen e.V. mit dem Siegel für Kinder- und Jugendfreundlichkeit ausgezeichnet. Der von UNICEF Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk getragene Verein würdigt damit das Vorhaben der Landeshauptstadt, die Rechte von Kindern und Jugendlichen zu stärken. Mit der Teilnahme am Programm „Kinderfreundliche Kommunen“ leistet die Landeshauptstadt auch einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und stellt sich zugleich einem regelmäßigen Prüfverfahren.

Oberbürgermeister Fritz Kuhn freut sich, das Siegel entgegen nehmen zu können: „Eine kinderfreundliche Stadt ist eine lebenswerte Stadt. Kinderfreundlich sein bedeutet, die besonderen Rechte und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen zu achten. Es heißt auch, dass die Stimmen derer Gehör finden, die oftmals als zu klein, zu jung, zu unerfahren abgetan werden. Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung mit dem Siegel als ‚Kinderfreundliche Kommune‘ und verstehen diese gleichzeitig als Auftrag. Stuttgart wird seinen Weg hin zu einer kindgerechten Stadt konsequent verfolgen, sich kommenden Aufgaben stellen und neue Herausforderungen annehmen."

Stuttgart ist nach Remchingen und Weil am Rhein die dritte baden-württembergische Kommune, die das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ erhält. Im vergangenen Jahr hat die Stadt gemeinsam mit Kindern, Jugendlichen und Fachexpertinnen und -experten einen ambitionierten Aktionsplan erarbeitet, der die kommunale Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention zum Ziel hat. Am 23. Januar 2020 wurde der Aktionsplan vom Stuttgarter Gemeinderat verabschiedet.

„Mit Stuttgart erhält eine Stadt das Siegel, die sich bereits seit mehreren Jahren intensiv für mehr Kinderfreundlichkeit einsetzt“, so Anne Lütkes, Vorstandsvorsitzende des Vereins Kinderfreundliche Kommunen. „Schon mit dem Konzept ‚Kinderfreundliches Stuttgart 2015 – 2020‘ hat die Stadt gezeigt, wie wichtig es ihr ist, die Belange von Kindern und Jugendlichen ernst zu nehmen. Der nun verabschiedete Aktionsplan schließt unmittelbar daran an, greift dessen Ziele auf und verankert sie auf allen Handlungsebenen von Politik und Verwaltung. Zu begrüßen sind insbesondere die unterschiedlichen Maßnahmen im Bereich der Kinder- und Jugendbeteiligung, wie zum Beispiel die Entwicklung eines stadtweiten Partizipationsformates für Kinder."

Nach der Siegelvergabe hat Stuttgart nun drei Jahre Zeit, den Aktionsplan umzusetzen. Die Sachverständigen des Vereins Kinderfreundliche Kommunen e.V., Pia Yvonne Schäfer, Nathalie Schulze-Oben und Prof. Dr. Roland Roth, sind vom Potential des Aktionsplans überzeugt: „Stuttgart hat zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention einen engagierten Aktionsplan vorgelegt, der die bereits guten Ansätze einer kinderfreundlichen Kommune ausbaut und die bislang wenig in den Blick genommenen Bereiche ebenfalls einbezieht. Sie gehört zu den wenigen Städten, die ihre Maßnahmen bereits im letzten Jahrzehnt systematisch evaluieren ließ. Entsprechend gut ist das Polster auf dem Weg zur kinderfreundlichen Kommune. Große Erwartungen sind angebracht.“

Ob die Rechte von Kindern verwirklicht werden, entscheidet sich vor allem in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld – in ihrer Nachbarschaft, in ihrer Schule, in ihrem Stadtviertel. Mit der Umsetzung des Aktionsplans leistet Stuttgart auf kommunaler Ebene daher nicht nur einen zentralen Beitrag zur Stärkung der Rechte von Kindern und Jugendlichen gemäß der UN-Kinderrechtskonvention, sondern auch zur Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Denn wenn Kinder und Jugendliche in ihrer Kommune gut aufwachsen können und ihre Rechte umgesetzt werden, können die Agenda 2030 und die darin festgelegten Nachhaltigkeitsziele für eine bessere, gerechtere und zukunftsfähige Welt erreicht werden.

Das Programm „Kinderfreundliche Kommunen“ wurde 2012 in Deutschland ins Leben gerufen und basiert auf den internationalen Erfahrungen aus der Child Friendly Cities Initiative. Diese setzt sich seit 1996 international dafür ein, die Kinderrechte auf kommunaler Ebene zu verwirklichen. In Deutschland haben sich bereits zahlreiche Kommunen der Initiative angeschlossen – darunter Hanau, Köln, Potsdam, Regensburg und Wolfsburg.

Das Programm läuft insgesamt vier bis fünf Jahre und kann anschließend verlängert werden. Im ersten Jahr wird durch eine Bestandsaufnahme und ein Beteiligungsverfahren mit Kindern und Jugendlichen ein Aktionsplan vorbereitet, der abschließend durch den Gemeinderat bestätigt werden muss. Danach prüft der Verein Kinderfreundliche Kommunen e.V. den Aktionsplan und vergibt das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ für die folgenden drei Jahre. Während der Umsetzungsphase werden die Fortschritte regelmäßig überprüft.

Das Vorhaben „Kinderfreundliche Kommunen“ wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

www.kinderfreundliche-kommunen.de

www.childfriendlycities.or

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