24.10.2018

Deutsches Kinderhilfswerk und Kinder- und Jugendbüro Koblenz schließen Kooperationsvereinbarung zur Jugendbeteiligung vor Ort

Das Deutsche Kinderhilfswerk und das Kinder- und Jugendbüro Koblenz haben eine Kooperationsvereinbarung zur Stärkung der Jugendbeteiligung geschlossen. Damit setzt sich das Kinder- und Jugendbüro zum Ziel, die Beteiligung von Jugendlichen bei Angelegenheiten, die ihr direktes Lebensumfeld betreffen, umfassend zu verbessern. Das Deutsche Kinderhilfswerk unterstützt das Kinder- und Jugendbüro dabei strukturell und fachlich. Außerdem fördert das Deutsche Kinderhilfswerk das Projekt in Koblenz mit 20.000 Euro.

Auch wenn die gewachsenen Beteiligungsstrukturen in Koblenz funktionieren, sind sie dennoch nicht ausreichend, um Jugendliche nachhaltig und niedrigschwellig zu erreichen. Der Jugendrat Koblenz ist ein sehr gut funktionierendes Gremium. Für manche Jugendliche ist allerdings die Eintrittshürde zu hoch. Die Jugendforen bieten einen niedrigschwelligen Zugang, finden aber nur alle zwei Jahre statt und fokussieren sich dann auf einen bestimmten Stadtteil. Daher sollen im Rahmen des Modellprojekts „Jugendbeteiligung vor Ort“ neue Formen der Jugendbeteiligung geschaffen werden, in denen sich Jugendliche in kürzeren Zeiträumen beteiligen und ihre Ideen vorstellen, diskutieren und umsetzen können.

Dazu werden zunächst eine Ist-Analyse durchgeführt und die konkreten Potentiale für Koblenz herausgearbeitet. Durch umfangreiche Befragungen von Jugendlichen soll herausgefunden werden, wie diese am ehesten kommunalpolitisch aktiv werden würden und wo sie gute Ideen für niedrigschwellige Arbeit in diesem Bereich sehen. In Gesprächen mit einzelnen Jugendlichen sind bereits Ideen wie Jugendsprechstunden in den Stadtteilen, den Schulen oder jugendspezifischen Orten, Politiksprechstunden oder die Installierung einer Jugendjury entstanden, bei der Jugendliche ihre Projekte vorstellen können und Zuschüsse erhalten.

Am Freitag wird es eine „Sondersitzung“ des Jugendrates speziell zur Jugendbeteiligung vor Ort geben, zu der Jugendliche aus Vereinen, Jugendtreffs und Schülervertretungen in Koblenz eingeladen sind. Zwei Wochen später möchte der Jugendrat mit Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Menschen aus Politik und Verwaltung in einer Ideen-Werkstatt das Thema noch ein wenig strategischer diskutieren und angehen.

„Das Recht auf Beteiligung ist in Artikel 12 der UN-Kinderrechtskonvention verbindlich festgeschrieben. Leider wird die UN-Kinderrechtskonvention auch an dieser Stelle noch viel zu selten umgesetzt. Deshalb freuen wir uns, jetzt gemeinsam mit dem Kinder- und Jugendbüro Koblenz die Jugendbeteiligung vor Ort konkret zu verbessern. Zahlreiche Studien zeigen, dass Beteiligung hilft, Kinder und Jugendliche stark zu machen und negative Armutserfahrungen auszugleichen. Das funktioniert aber nur im Zusammenspiel mit engagierten Kommunen, gut ausgebildeten Fachkräften und mit ausreichenden zeitlichen Ressourcen zur Umsetzung der Beteiligungsprozesse. Wir hoffen, dass wir in Koblenz mit der Kooperation einen großen Schritt vorankommen“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.

„Wir freuen uns sehr, die Jugendbeteiligung in Koblenz weiter voran zu bringen und neue Wege zu finden, niedrigschwellig Jugendliche für politische Beteiligung zu begeistern. Besonders die Frage, ob man die Beteiligung in den Stadtteilen verändern kann, finden wir spannend“, sagt Esther Detzel, Geschäftsführerin des Kinder- und Jugendbüros Koblenz.

Das Projekt „Jugendbeteiligung vor Ort“ des Deutschen Kinderhilfswerkes hat zum Ziel, die Beteiligung von Jugendlichen bei Angelegenheiten, die ihr direktes Lebensumfeld betreffen, umfassend zu stärken. Hierfür stellt das Deutsche Kinderhilfswerk bundesweit für zehn Modellkommunen bis Ende 2019 Finanzmittel in Höhe von rund 200.000 Euro bereit. Darüber hinaus unterstützt das Deutsche Kinderhilfswerk die Modellkommunen und weitere Projektpartner je nach Bedarf durch Qualifizierung, Vernetzung, fachliche Beratung sowie Prozessbegleitung, Öffentlichkeitsarbeit und lokales Fundraising. Im Rahmen seiner Lobbytätigkeiten setzt sich das Deutsche Kinderhilfswerk gemeinsam mit dem Kinder- und Jugendbüro Koblenz zudem für die verbindliche Verankerung kommunaler Beteiligungsrechte nach Artikel 12 der UN-Kinderrechtskonvention ein.

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