22.06.2017

Deutsches Kinderhilfswerk hofft im Streit um temporäre Spielstraße auf kinderfreundliches Urteil

Im Streit um die Einrichtung einer temporären Spielstraße in Berlin-Pankow hofft das Deutsche Kinderhilfswerk bei der morgigen Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht Berlin auf ein kinderfreundliches Urteil. „Mit einer temporären Spielstraße holen sich die Menschen, insbesondere die Kinder, zumindest zeitweilig die Straße als Spielort zurück. Das ist gerade in Wohnquartieren wichtig, in denen zu wenige Spielflächen für Kinder zur Verfügung stehen. Außerdem kann man auf einer Straße anders spielen als auf einem Spielplatz oder einer Grünfläche, beispielsweise mit dem Roller oder mit Stelzen, mit Malkreide oder auf Inlineskates. Wir erhoffen uns von einem positiven Urteil eine Signalwirkung sowohl für andere Berliner Bezirke als auch deutschlandweit, vermehrt temporäre oder dauerhafte Spielstraßen einzurichten. Rechtlich gibt es dazu verschiedene Wege, welcher davon genutzt wird, ist dabei zweitrangig. Hauptsache ist, dass die Kinder mehr Spielmöglichkeiten bekommen. Die Stadt London ist hier ein gutes Vorbild. Dort wurden durch Beschluss der Stadtregierung und bürokratische Erleichterungen in den letzten drei Jahren rund 100 temporäre Spielstraßen eingerichtet“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.

Nach Ansicht des Deutschen Kinderhilfswerkes können temporäre Spielstraßen dafür sorgen, dass auch Kinder in dicht bebauten Innenstadtbereichen zumindest zeitweise ausreichende Bewegungs- und Freiflächen direkt in ihrem Wohn- und Lebensumfeld haben. „Durch die ständige Verdichtung und Versiegelung unserer Städte gehen für Kinder und Jugendliche wichtige Freiflächen und Spielmöglichkeiten verloren. Auch die Stadtplanung und als Teil davon die Freiraumplanung haben sich laut UN-Kinderrechtskonvention am Vorrang des Kindeswohls zu orientieren, was zuvorderst die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen und die Herstellung kindgerechter Lebensbedingungen als Leitlinien in der Stadtgestaltung notwendig macht. Dabei geht es um die ganzheitliche Entwicklung der Städte und Gemeinden, in denen sich Kinder und Jugendliche wohl fühlen“, so Hofmann weiter.

„Studien des Deutschen Kinderhilfswerkes belegen eindeutig, dass sich eine kinderfreundliche Stadtplanung und die Möglichkeiten zum selbstbestimmten Spielen maßgeblich auf die Lebensqualität und Entwicklungschancen von Kindern auswirken. Gleichzeitig verbessert sich das soziale Klima in dem Maße, wie die Qualität des Wohnumfeldes steigt. Deshalb brauchen wir dringend eine auf Kinder bezogene Stadtentwicklungspolitik, um die Lebensqualität und die Entwicklungschancen von Kindern zu verbessern.“

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