Die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK), das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. (DKHW), die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) und die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen e.V. (FSF) haben den medius 2015 verliehen. Der Preis ist mit insgesamt 2.500 Euro dotiert und würdigt wissenschaftliche und praxisorientierte Abschlussarbeiten aus dem deutschsprachigen Raum, die sich mit innovativen Aspekten der Medien, der Pädagogik oder des Jugendmedienschutzes auseinandersetzen.
Den 1. Preis erhielt Thomas Rakebrand für die Masterarbeit „Gehört das dann der Welt oder YouTube? User Generated Content und das Verständnis junger Erwachsener vom deutschen Urheberrecht“. Der Absolvent der Universität Leipzig befragte im Rahmen seiner Abschlussarbeit junge Erwachsene von 18 bis 26 Jahren, was sie über das Urheberrecht wissen, welche persönlichen Erfahrungen sie damit im Internet gemacht haben, und welche Beweggründe ihr urheberrechtsbezogenes Internethandeln hat. „Bei dieser Studie hat uns vor allem die Wahl des interdisziplinären Zugangs zu einem gesellschaftspolitisch hoch brisanten Thema, die Anlage der Untersuchung, die detailreiche und systematische Auswertung des umfänglichen Datenmaterials und die Anschlussfähigkeit der Ergebnisse an den medien- und rechtspolitischen Diskurs sowie auch an die medienpädagogische Praxis überzeugt. Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere Eltern, Geschwister und auch Bekannte und deren Erfahrungen entscheidenden Einfluss auf die persönliche Einstellung bezüglich des Urheberrechts haben“, betonte Prof. Dagmar Hoffmann, Medienwissenschaftlerin an der Universität Siegen, als Laudatorin in ihrer Würdigung der Arbeit. „Die Studie liefert zudem begründete Handlungsempfehlungen für die medienpädagogische Praxis sowie Erfordernisse an die Industrie und Politik, um jungen Erwachsenen eine Auseinandersetzung mit der Thematik unter Berücksichtigung ihrer eigenen moralischen Vorstellungen, Interessen und Bedürfnisse zu ermöglichen.“
Der 2. Preis ging an die Masterarbeit „LOL!? – Eine qualitative Untersuchung zu subjektiven Bewertungen von Online-Konflikten unter Jugendlichen“ von Melanie Pfeifer, die an der Pädagogischen Hochschule Freiburg eingereicht wurde. Den 3. Preis erhielt Nadine Grau für ihre an der Alice-Salomon-Hochschule Berlin eingereichte Bachelorarbeit „(De-)Konstruktion von Gender in den Medien – Zur Konstruktion von Geschlecht bei 11- bis 12-jährigen Kindern anhand der medialen Repräsentation von Gender in der Fernsehserie Berlin – Tag und Nacht“.
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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.