Schwelm erhält das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“

Die Stadt Schwelm wird heute mit dem Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ ausgezeichnet. Damit würdigt der Verein Kinderfreundliche Kommunen e.V. die Verabschiedung eines Aktionsplans, der die kommunale Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention zum Ziel hat. Mit dem Erhalt des Siegels bekennt sich Schwelm dazu, die Rechte von Kindern und Jugendlichen zu stärken und stellt sich zugleich einem regelmäßigen Prüfverfahren.

Das Siegel vergibt der von UNICEF Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk getragene Verein Kinderfreundliche Kommunen e.V. Es ist Ausdruck einer Selbstverpflichtung der Stadt zu mehr Kinderfreundlichkeit und Ansporn, die festgesteckten Ziele innerhalb von drei Jahren umzusetzen.

Bürgermeister Stephan Langhard freute sich, dass die Stadt das Siegel verliehen bekommt: „Kinder und Jugendliche brauchen Schutz, Fürsorge, vielgestaltige Förderung und immer das offene Ohr der Erwachsenen. Als Kinderfreundliche Kommune werden wir die Rechte, Interessen, Bedürfnisse und Wünsche von Kindern und Jugendlichen in unserer Stadtgesellschaft offensiv stärken. Wir streben tiefere Einsichten in viele Aspekte der Lebenswelt unserer jüngeren Schwelmerinnen und Schwelmer an. Dazu gehört für mich unbedingt auch die stärkere Teilhabe der Mädchen und Jungen am öffentlichen Leben, das wir mit ihnen gemeinsam authentisch und nachhaltig weiterentwickeln wollen.“

Kerstin Bücker, Leiterin Kommunikation und Kinderrechte von UNICEF Deutschland, beglückwünschte die Stadt Schwelm: „Wir freuen uns sehr, dass Schwelm ab heute das Siegel ‚Kinderfreundliche Kommune‘ trägt. Die Stadt hat bereits bedeutsame Prozesse für die Stärkung von Kinderrechten auf kommunaler Ebene angestoßen - jetzt geht es um die erfolgreiche Umsetzung des Aktionsplans. Wir begrüßen insbesondere die breite Beteiligung von Kindern und Jugendlichen bei der Einrichtung eines Jugendsportparks, der nun im Rahmen der Siegelverleihung eröffnet wird. Diese wichtige Beteiligung bei der Gestaltung des öffentlichen Raums soll in Zukunft durch eine Spielplatzkommission gesichert werden, die gemeinsam mit unterschiedlichen jungen Menschen vielfältige Möglichkeiten zum Spielen, Bewegen und Aufhalten erarbeitet, damit sie sich als selbstverständlicher Teil der Gesellschaft fühlen können.“

Die zuständigen Sachverständigen des Vereins Kinderfreundliche Kommunen, Dagmar Lehmann und Susanne Hentschel-Billen, sagten: „Kinder und Jugendliche in Schwelm können gespannt sein auf die Umsetzung des Aktionsplans, der vielfältige Interessen widerspiegelt und nun an unterschiedlichen Stellen in die aktive Umsetzung geht. Viele Maßnahmen des Aktionsplans beziehen junge Menschen direkt ein und stärken ihre Mitbestimmungsrechte. Ein schönes Beispiel dafür ist der geplante Schüler_innenhaushalt, mit dem Schüler_innen in einem selbstorganisierten Prozess über ein eigenes Budget verfügen und so gemeinsam ihre Schule gestalten können. Um zu verstehen, welche Rechte junge Menschen haben, sollen Projekte und Projektwochen zu Kinderrechten durchgeführt sowie ein Kinderrechtekoffer für Kindergärten und Schulen zusammengestellt werden. Zusammen mit einer Vielzahl weiterer aufeinander abgestimmter Maßnahmen setzt die Stadt Schwelm ein wichtiges Zeichen für die Umsetzung der Kinderrechte im zukünftigen Handeln. Wir begrüßen das außerordentlich.“

Das Programm „Kinderfreundliche Kommune“ läuft vier Jahre und kann anschließend verlängert werden. Im ersten Jahr wird durch eine Bestandsaufnahme und durch Beteiligungsverfahren mit Kindern und Jugendlichen der Aktionsplan vorbereitet. Nach der Bestätigung des Aktionsplans durch den Stadtrat prüft der Verein Kinderfreundliche Kommunen e.V. den Aktionsplan und vergibt das Siegel für die folgenden drei Jahre.

Seit über zehn Jahren begleitet der Verein Kinderfreundliche Kommunen e.V. Städte und Gemeinden und nun auch Landkreise bei der lokalen Umsetzung der Kinderrechte. Über 50 Kommunen, die ihre Politik und Verwaltung auf Kinderfreundlichkeit ausrichten wollen, haben sich dem Vorhaben „Kinderfreundliche Kommune“ angeschlossen – darunter Hanau, Köln, Potsdam, Regensburg, Stuttgart und Wolfsburg. Das Vorhaben basiert auf den internationalen Erfahrungen aus der Child Friendly Cities Initiative von UNICEF und wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Digitale Pressemappe zur Siegelübergabe in Schwelm: https://www.kinderfreundliche-kommunen.de/digitale-pressemappe-siegeluebergabe-schwelm/ 

www.kinderfreundliche-kommunen.de 

www.childfriendlycities.org 

Weitere Informationen und Rückfragen:

Kinderfreundliche Kommunen e.V., Geschäftsführer Dominik Bär, Telefon 01590-1357567, E-Mail: info@kinderfreundliche-kommunen.de

Stadt Schwelm, Heike Rudolph, Leiterin der Informations- und Pressestelle, Telefon, 02336 801 444, E-Mail: rudolph@schwelm.de

UNICEF Deutschland, Simone Morawitz, Pressereferentin, Telefon 0221-93650-257, E-Mail: presse@unicef.de

Deutsches Kinderhilfswerk, Uwe Kamp, Pressesprecher, Telefon 030-308693-11, E-Mail: presse@dkhw.de
 

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