Unter dem Motto „Kinder brauchen Freiräume“ finden heute in ganz Deutschland mehrere hundert Veranstaltungen zum Weltkindertag statt. Damit rufen das Deutsche Kinderhilfswerk und UNICEF Deutschland Bund, Länder und Kommunen dazu auf, mehr Möglichkeiten zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen zu schaffen. Zudem ist es notwendig, Kindern Freiräume zu eröffnen, damit sie ihre Ideen und Wünsche einbringen und ihr persönliches Potenzial entfalten können. Die größten Veranstaltungen mit jeweils rund 100.000 Besucherinnen und Besuchern finden heute in Köln und Berlin statt.
Zur Eröffnung des Weltkindertagsfestes in Berlin forderte der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes, Thomas Krüger, dass die Kinderinteressen in Deutschland mehr Gewicht bekommen. „Städte und Gemeinden müssen Strukturen und Einrichtungen entwickeln die sicherstellen, dass Kinder und Jugendliche einen Platz am Verhandlungstisch bekommen, wenn es beispielsweise um die Planung von Spielplätzen oder Jugendeinrichtungen geht. Die kommunale Politik sollte die eigenen Maßnahmen für ein kind- und jugendgerechtes Handeln konkret benennen und nachhaltig aussteuern. Wir müssen aber auch mit der Aufnahme von Kinderrechten im Grundgesetz die Position der Kinder im deutschen Rechtssystem stärken und damit ein klares Signal für mehr Kinderfreundlichkeit in Deutschland setzen“, so Thomas Krüger.
„Kinder wollen mitreden und mitmischen, vor allem, wenn es um ihre Themen geht - um Schule, Spielplätze oder die Familienzeit“, betonte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey, die das Fest in Berlin als Vertreterin der Bundesregierung mit eröffnete. „Kinder haben eigene Meinungen, Wünsche und Bedürfnisse. Wir müssen sie stärker politisch beteiligen und ihnen zeigen, dass auch sie gefragt sind. Deshalb müssen wir Kinderrechte da festschreiben, wo die wichtigsten Regeln unseres Zusammenlebens stehen: im Grundgesetz. Es muss klar sein, dass die Interessen von Kindern bei allem staatlichen Handeln besonders zu beachten sind. Damit gutes Aufwachsen für alle Kinder gelingt, egal, aus welchem Elternhaus sie stammen.“
„Ob die Rechte von Kindern verwirklicht werden, entscheidet sich vor allem in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld in ihrer Stadt, in ihrem Wohnviertel. Die Verantwortlichen in Städten und Gemeinden müssen deshalb ermutigt und gestärkt werden, damit sie Kindern mehr Freiräume und Beteiligungschancen geben“, erklärte Georg Graf Waldersee, Vorsitzender von UNICEF Deutschland anlässlich des Weltkindertages. „Wenn Kinder von den Kommunen einbezogen und ernst genommen werden, bedeutet das im Ergebnis mehr Lebensqualität und Zukunftsfähigkeit für alle Bürgerinnen und Bürger.“
Die Weltkindertagsfeste in Berlin und Köln sind die größten nichtkommerziellen Kinderfeste in Deutschland. Partner des Weltkindertagsfestes des Deutschen Kinderhilfswerkes in der Hauptstadt Berlin ist UNICEF Deutschland. Die Veranstaltung in Köln wird von UNICEF Deutschland, der Stadt Köln und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung organisiert.
Am Weltkindertag am 20. September machen traditionell Kinder- und Jugendorganisationen und Initiativen in ganz Deutschlandmit mit Aktionen, Festen und anderen Veranstaltungen auf die Situation der Kinder und ihre Rechte aufmerksam. Die Kinderrechte sind seit 1989 in der UN-Kinderrechtskonvention festgeschrieben. Danach hat jedes Kind das Recht auf Überleben und persönliche Entwicklung, einen angemessenen Lebensstandard sowie Schutz und Beteiligung.
Weitere Informationen zum Weltkindertag und zum Motto „Kindern brauchen Freiräume“ unter www.weltkindertag.de .
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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit mehr als 45 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.