Der ökologische Verkehrsclub Deutschland VCD und das Deutsche Kinderhilfswerk rufen zum Start der Aktionstage „Zu Fuß zur Schule und in den Kindergarten“ die Kommunen auf, Straßen kinderfreundlicher zu gestalten. Nach Ansicht der Verbände muss der Aspekt der Kinderfreundlichkeit stärker als bisher bei der Verkehrsplanung berücksichtigt werden.
Die Aktionstage beginnen am Montag, den 16. September und enden zwei Wochen später am 29. September 2013. Angemeldet haben sich bundesweit bereits mehr als 50.000 Kinder und eine spontane Anmeldung auf der Aktionsinternetseite ist immer noch möglich.
Einzigartig an der Aktion ist die bunte Mischung aus Mitmachprojekten, bei denen die Kinder gemeinsam mit Lehrern, Erziehern und Eltern sicheres Verkehrsverhalten üben – und dies über mehrere Tage. Doch nicht nur die Sicherheit wird geschult. Die Kinder erfahren auch, welche positiven Effekte das Zu Fuß gehen für das Klima und die Gesundheit hat.
Der Schulweg beziehungsweise der Weg in den Kindergarten ist der erste Schritt in die selbstständige Mobilität. Dafür müssen Kinder die Chance erhalten, ihre Wege möglichst früh ohne Elternhilfe zurückzulegen. „Gerade das tägliche Üben auf den Alltagswegen ist für die Verkehrssicherheit von Kindern entscheidend. Denn wichtige Erfahrungen, wie Entfernungen besser einzuschätzen und Gefahren im Verkehr schneller zu erkennen sowie zu vermeiden, können nicht am Schreibtisch oder im Auto der Eltern gelernt werden“, betont Anja Hänel, Referentin für Mobilitätserziehung beim VCD. Dass diese Erfahrungen früh gemacht werden müssen, liegt darin begründet, dass Kinder ab dem zehnten Lebensjahr zunehmend selbstständig mobil sind. Spätestens dann müssen sie souverän agieren können.
Viele Schulen und Kitas nutzen die Aktionstage auch, um auf Missstände vor dem Eingangstor aufmerksam zu machen, wie auf Autokarawanen, die Verkehrschaos erzeugen und die Übersicht für Kinder erschweren. „Wir müssen neben den Kindern auch die Eltern in den Fokus nehmen“, erklärt Claudia Neumann, Spielraumexpertin des Deutschen Kinderhilfswerkes. „Wenn Eltern die Erfolge ihrer Kinder hautnah miterleben und sehen, welche Freude Kinder beim zu Fuß gehen haben, dann ist die Bereitschaft groß, das Auto stehen zu lassen. Es geht nicht darum, die Kinder sich selbst zu überlassen, sondern sie können und sollten sich mit Mitschülern oder Geschwistern für den gemeinsamen Schulweg verabreden.“
Der VCD und das Deutsche Kinderhilfswerk empfehlen, in den ersten Wochen nach der Einschulung die Kinder zu begleiten, um schwierige Kreuzungen und Strecken anfangs zusammen zu bewältigen. Damit sich darüber hinaus die Rahmenbedingungen für Fußgänger verbessern, setzen sich der VCD und das Deutsche Kinderhilfswerk für Tempo 30 als Basisgeschwindigkeit in Stadt und Dorf ein. Mehr Informationen dazu finden Sie unter tempo30.vcd.org . Über de.30kmh.eu gelangen Sie zum europäischen Bürgerbegehren für Tempo 30.
Bereits zum siebten Mal wird die Aktion, bei der Kinder und Eltern die Vorteile des Zufußgehens kennenlernen durchgeführt. Wer jetzt noch bei „Zu Fuß zur Schule und in den Kindergarten“ mitmachen möchte, meldet sich auf der Aktionsseite www.zu-fuss-zur-Schule.de an. Hier finden Interessierte auch kostenlose Informationsmaterialien sowie Spiel- und Aktionsideen.
Weitere Informationen und Rückfragen: Uwe Kamp, Pressesprecher
Telefon: 030-308693-11
Mobil: 0160-6373155
Fax: 030-2795634
Mail: presse@dkhw.de
Internet: www.dkhw.de
Facebook: www.facebook.com/dkhw.de
Twitter: @DKHW_de
Instagram: deutscheskinderhilfswerk_e.v
Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.