Das Deutsche Kinderhilfswerk zeichnet heute die Grundschule an der Marie in Berlin-Pankow als Kinderrechteschule aus. Damit ist die Grundschule an der Marie die erste Schule in Berlin, die diese Auszeichnung im Rahmen des vom Bundesfamilienministerium geförderten Modellprojektes „Kinderrechteschule“ erhält. In diesem Projekt werden Schulen angeregt, die Vermittlung von Kinderrechten zu einem Leitgedanken ihrer Einrichtung zu machen. Zentrale Zielstellung ist es, die in der UN-Kinderrechtskonvention festgeschriebenen Kinderrechte mit den Schülerinnen und Schülern nicht nur abstrakt zu diskutieren, sondern ihnen zugleich einen konkreten Alltagsbezug zu vermitteln.
„Als Kinderrechtsorganisation ist es uns sehr wichtig, die in der UN-Kinderrechtskonvention festgeschriebenen Kinderrechte vor Ort zu verwirklichen. Natürlich ist die Diskussion über Kinderrechte im Unterricht wichtig, zentral ist für uns aber ebenso die Umsetzung im Lebensumfeld der Kinder. Durch die aktive Einbindung der Schülerinnen und Schüler wollen wir dazu anregen, dass die Kinder und Jugendlichen über die Schule hinaus für ihre Rechte eintreten und ihre Lebenswelt so kinderfreundlicher machen“, betont Elisa Bönisch, Leiterin des Modellprojektes „Kinderrechteschule“ des Deutschen Kinderhilfswerkes.
„Ich freue mich über jede Gelegenheit, bei der ich mich für Kinder in Deutschland einsetzen kann. Es ist toll, dass die Grundschule an der Marie die Kinderrechte zu einem wichtigen Unterrichtsthema macht. Wir müssen mehr tun für die vielen Kinder, die bei uns von Armut betroffen sind und so schlechtere Zukunftschancen haben. Dass Kinderrechte im Alltag an vielen Stellen missachtet werden, stimmt mich sehr nachdenklich. Deshalb gehört die UN-Kinderrechtskonvention in den Fokus der gesellschaftlichen Diskussion“, sagt Schauspielerin Nina Friederike Gnädig, die als Botschafterin des Deutschen Kinderhilfswerkes heute die Auszeichnung überreicht.
„Unsere Schule setzt auf die Beteiligung und die demokratische Bildung von Kindern. Beteiligung stärkt das Selbstvertrauen, akzeptiert die Unterschiede der Einzelnen und nutzt der Entwicklung der Gemeinschaft. Durch das Projekt Kinderrechteschule bekommt das Lehrpersonal neue Anregungen und wir können so die Schülerinnen und Schüler dabei unterstützen, sich aktiv zu beteiligen und etwas zu bewirken. Das hat uns überzeugt“, erklärt Jürgen Stolze, Schulleiter der Grundschule an der Marie.
Das Projekt „Kinderrechteschule“ wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert und von der Kultusministerkonferenz unterstützt. Kooperationspartner ist das Berliner MACHmit! Museum für Kinder. Das Projekt knüpft an den Kinderrechte-Koffer des Deutschen Kinderhilfswerkes an, den bereits mehr als 800 Schulen bundesweit für ihre Arbeit nutzen. Es ist im Januar 2013 mit zwei Modellschulen gestartet, das Projektende ist für Ende 2015 geplant. Bis dahin sollen in jedem Bundesland mindestens zwei Schulen ausgezeichnet sein.
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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.