Das Deutsche Kinderhilfswerk verschenkt heute 70 Schulranzen an künftige Erstklässlerinnen und Erstklässler in Weimar. Damit soll gezielt im Bildungsbereich geholfen werden, denn immer mehr Kinder werden auf Grund ihrer sozialen Herkunft zu Bildungsverlierern.
„Der erste Schultag ist für jedes Kind ein ganz besonderer Tag. Für das Budget vieler Familien ist dieser Tag leider kein Freudentag, sondern vielmehr eine enorme finanzielle Belastung“, so Claudia Keul, Referentin für Kinderarmut des Deutschen Kinderhilfswerkes.
„Das Bildungs- und Teilhabepaket der Bundesregierung fängt das nicht auf. In Weimar leben viele Kinder, deren Eltern kein eigenes oder nur ein geringes Einkommen haben. Auch diese Kinder haben ein Recht auf Chancengleichheit. Wir können heute mit den 70 Ranzen zwar ganz konkret helfen, trotzdem ist das leider nur ein kleiner Tropfen auf einem heißen Stein. Das Deutsche Kinderhilfswerk ruft Bund, Länder und Kommunen dazu auf, diesen Kindern mehr als bisher zu helfen und sie besser als bisher zu unterstützen.“
Ramona Zander, Leiterin des Kinderhauses und der Kontaktstelle Weimar des Deutschen Kinderhilfswerkes, fügt hinzu: „Mit dem ersten Schultag beginnt ein wichtiger Lebensabschnitt für die kleinen Knirpse. Wer ist da nicht stolz, mit einem neuen Ranzen an diesem wichtigen Tag zur Schule zu gehen? Ich möchte auch die Gelegenheit nutzen, an bedürftige Familien zu appellieren, die Möglichkeiten des Bildungs- und Teilhabepaketes für ihre Kinder zu nutzen. Noch lange nicht alle Berechtigten machen Gebrauch von den Leistungen, die beim Familienamt erhältlich sind.“
Soziale Sicherheit für Kinder und Bildungsgerechtigkeit sollten in einer der reichsten Industrienationen der Welt eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Die Realität sieht aber seit vielen Jahren anders aus. In Deutschland ist jedes fünfte Kind von Armut betroffen, und vielfach entscheidet der Geldbeutel der Eltern über die Bildungschancen von Kindern. Hier hilft das Deutsche Kinderhilfswerk durch Unterstützung von Projekten und Initiativen, aber auch durch unbürokratische Hilfe, wie mit dieser Schulranzenaktion. Damit leistet das Deutsche Kinderhilfswerk einen Beitrag zur Durchsetzung der Kinderrechte in Deutschland.
Das Deutsche Kinderhilfswerk hat in den letzten fünf Jahren durch seinen Förderfonds 1.739 Projekte mit insgesamt rund 4.637.000 Euro unterstützt. Durch den Fonds erhalten Projekte, Einrichtungen und Initiativen finanzielle Unterstützung, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen zum Grundsatz ihrer Arbeit gemacht haben. Dabei geht es vor allem um Beteiligung in Bereichen wie der Entwicklung demokratischer Lebensformen und Umweltbewusstsein, kinderfreundliche Veränderungen in Stadt und Dorf, auf Schulhöfen, im Kita-Außengelände oder bei Spielplätzen. Die Schaffung sinnvoller Freizeitangebote und Möglichkeiten zur Entwicklung einer kulturellen Identität und Medienkompetenz sind ebenso Förderschwerpunkt.
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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. ist seit mehr als 40 Jahren eine bundesweit tätige Kinderrechtsorganisation und Interessenvertreter für ein kinderfreundliches Deutschland. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an 50.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk fördert und initiiert Projekte zu Kinderrechten, zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen und für die Überwindung von Kinderarmut in Deutschland.
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