Deutsches Kinderhilfswerk gespannt auf Verhandlung des Bundesverfassungsgerichtes über das Betreuungsgeld

Nach Ansicht des Deutschen Kinderhilfswerkes konterkariert das Betreuungsgeld zentrale Zielstellungen der Bildungs- und Sozialpolitik und verstärkt die soziale Schere zwischen Arm und Reich.

Das Deutsche Kinderhilfswerk ist sehr gespannt auf den Verlauf der Verhandlung und die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes bezüglich der Klage des Hamburger Senats gegen das Betreuungsgeld. Nach Ansicht des Deutschen Kinderhilfswerkes konterkariert das Betreuungsgeld zentrale Zielstellungen der Bildungs- und Sozialpolitik und verstärkt die soziale Schere zwischen Arm und Reich.

„Nachdem wir das Betreuungsgeld trotz unserer guten Argumente politisch nicht stoppen konnten, bleibt uns derzeit nur der Blick nach Karlsruhe. Wir sind sehr gespannt, wie das Bundesverfassungsgericht den Hamburger Normenkontrollantrag bewertet. Es wäre nicht das erste Mal, dass das Bundesverfassungsgericht einen sozialpolitischen Fehlschluss der Regierung korrigieren hilft“, erklärt Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes, anlässlich der morgigen mündlichen Verhandlung des Bundesverfassungsgerichts über einen Normenkontrollantrag des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg gegen das Betreuungsgeldgesetz.

„Das Geld, das wir hier ausgeben, sollten wir besser für eine umfassende Qualitätsoffensive in deutschen Kitas nutzen. Aus Sicht des Deutschen Kinderhilfswerkes brauchen wir in Deutschland gut ausgestattete Kitas, in vielen Einrichtungen einen besseren Betreuungsschlüssel und eine weitere Professionalisierung der Fachkräfte. Wir benötigen in unseren Kitas zudem kleinere Gruppen, damit sich die Erzieherinnen und Erzieher den Kindern besser widmen können. Die Erzieherinnen und Erzieher selbst müssen mehr Zeit bekommen, um die Entwicklung der Kinder zu dokumentieren, um Fort- und Weiterbildungen zu besuchen, um gute Elternarbeit leisten zu können, und um die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen zu gestalten, beispielsweise beim Übergang in die Schule. Und sie brauchen mehr Zeit, um sich der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern in der Praxis, im Kita-Alltag, besser widmen zu können.“

Weitere Informationen und Rückfragen: Uwe Kamp, Pressesprecher
Telefon: 030-308693-11
Mobil: 0160-6373155
Fax: 030-2795634
Mail: presse@dkhw.de
Internet: www.dkhw.de
Facebook: www.facebook.com/dkhw.de
Twitter: @DKHW_de
Instagram: deutscheskinderhilfswerk_e.v

Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.

Diese Nachrichten könnten Sie noch interessieren

Kinderrechte

Repräsentative Umfrage zur Bundestagswahl: Soll der Staat mehr in die Zukunft von Kindern investieren?

Ein Großteil der Bevölkerung fordert laut einer repräsentativen Forsa-Umfrage für das Deutsche Kinderhilfswerk höhere Investitionen des Staates in die Zukunftschancen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Eine große Mehrheit befürwortet dahingehend mehr finanzielle Mittel für eine chancengerechte Bildung und zur Bekämpfung der Kinderarmut in Deutschland, sowie gezielte Mehrausgaben im…

Projekt des Monats

Kinderrechte-Projekt „Samstagstreff im Winter“ aus Ascheberg Förderprojekt des Monats Januar 2025 des Deutschen Kinderhilfswerkes

Das Kinderrechte-Projekt „Samstagstreff im Winter“ aus Ascheberg ist vom Deutschen Kinderhilfswerk als Förderprojekt des Monats Januar 2025 ausgezeichnet worden. Mit dieser Auszeichnung würdigt die Kinderrechtsorganisation jeden Monat ein Projekt, das eine Förderung des Deutschen Kinderhilfswerkes erhalten hat und in besonderer Weise für Kinder und Jugendliche wirkt. Die ausgezeichneten Projekte…

Endlich Platz zum Spielen!

Spielen gehört zum Aufwachsen dazu – und laut UN-Kinderrechtskonvention haben alle Kinder ein Recht drauf! Doch vielen geflüchteten Kindern fehlt gerade jetzt im Winter der Platz dafür. Ehrenamtliche aus Ascheberg wollen das ändern. Mit dem "Samstagstreff im Winter" schaffen sie für geflüchtete Kinder eine Abwechslung von ihrem Alltag. Unser Projekt des Monats.