Bundeszentrales Weltkindertagsfest in Berlin eröffnet

In Berlin ist auf dem Potsdamer Platz das bundeszentrale Weltkindertagsfest eröffnet worden. Das Weltkindertagsfest steht in diesem Jahr unter dem Motto „Kinder brauchen Zeit!“. Damit möchten das Deutsche Kinderhilfswerk und UNICEF Deutschland das Recht der Kinder auf Spiel und Freizeit, auf elterliche Fürsorge und auf Beteiligung ins Bewusstsein rücken. Zur Eröffnung appellierte der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes, Thomas Krüger, an Politik und Gesellschaft, für ein kinderfreundlicheres Deutschland zu sorgen. Dazu gehören neben einer Umsetzung der Kinderrechte zum Beispiel verbesserte Rahmenbedingungen bei Arbeitszeiten und eine Verbesserung der Betreuungsinfrastruktur bei Kindertageseinrichtungen.„Kinder brauchen mehr Zeit für sich selbst, mehr Zeit für gesellschaftliches Engagement, mehr Zeit zum Spielen und mehr Zeit, um sich zu entwickeln. Es ist wichtig, dass Kinder ihre Potentiale viel breiter entfalten, und dazu gehören gerade auch motorische und soziale Kompetenzen. Es kann nicht sein, dass wir unsere Kinder nur pauken lassen und bestimmte kognitive Kompetenzen trainieren. Wir müssen die Gesamtheit ihrer Kompetenzen in den Blick zu nehmen und dazu gehört eben, dass Kinder sich bewegen, dass sie an der frischen Luft spielen und es ist nicht gut, wenn wir als ältere Generation unseren Kindern einen hart getakteten Alltag mitgeben“, betont Thomas Krüger bei der Eröffnung. „Oft wird in Familien der Alltag aber eher durch einen vollen Stundenplan, Freizeitstress und steigende Anforderungen bestimmt. Schon im Grundschulalter haben viele Kinder neben der Schule durch etliche Beschäftigungen wie Ballettstunden, Fußballtraining, Hausaufgaben oder Nachhilfe so viel zu tun, dass ihnen kaum noch Zeit für freies Spielen und Entdecken bleibt. Gerade als Eltern sind wir in der Verantwortung, unseren Kindern Zeit zu geben für eine freie und entspannte Entwicklung ihrer Persönlichkeit“ so Krüger weiter.„Als Vater von zwei Kindern weiß ich aus eigener Erfahrung, dass Kinder Zeit und Zuneigung brauchen. Deshalb setze ich mich als Politiker für mehr Flexibilität am Arbeitsmarkt und den Ausbau von Betreuungsmöglichkeiten für Kinder ein. Dadurch bekommen Familien die Freiräume, die sie brauchen“, erklärt Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler Dr. Philipp Rösler.„Wenn 15jährige bis zu 45 Stunden in der Woche mit Schule und Hausaufgaben verbringen, übertrifft das so manche Arbeitszeit von Erwachsenen. ‚Kinder brauchen Zeit’ ist deshalb ein sehr treffendes Motto für den diesjährigen Weltkindertag. Die Schwierigkeit besteht nun darin, dass wir Erwachsenen den Kindern diese Zeit einräumen müssen. Auch, wenn es nicht unserem Zeitverständnis entspricht, keinen Termin im Kalender zu haben, so müssen wir Kindern Zeit verschaffen, die sie selbst frei gestalten können. Entschleunigung ist angesagt“, so Diana Golze, Vorsitzende der Kinderkommission des Deutschen Bundestages.Das Weltkindertagsfest in Berlin ist das größte nichtkommerzielle Kinderfest in Deutschland und die bundeszentrale Hauptveranstaltung zum Weltkindertag. Schirmherr der Veranstaltung ist Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler Dr. Philipp Rösler. Das Motto „Kinder brauchen Zeit!“ für den diesjährigen Weltkindertag wurde vom Deutschen Kinderhilfswerk gemeinsam mit UNICEF Deutschland festgelegt. Dazu finden bundesweit viele hundert Aktionen statt. UNICEF und das Deutsche Kinderhilfswerk nutzen den Weltkindertag am 20. September gemeinsam mit vielen anderen Kinder- und Jugendorganisationen, um mit Aktionen, Festen und anderen Veranstaltungen auf die Situation der Kinder und ihre Rechte aufmerksam zu machen. Die Kinderrechte sind seit 1989 in der UN-Konvention über die Rechte des Kindes festgeschrieben. Danach hat jedes Kind das Recht auf Überleben und persönliche Entwicklung, einen angemessenen Lebensstandard sowie Schutz und Beteiligung.Nähere Informationen finden Sie unter www.weltkindertag.de.

Weitere Informationen und Rückfragen: Uwe Kamp, Pressesprecher
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Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit als Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden, dafür stehen seine Spendendosen an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Maßnahmen und Projekte, die die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, fördern. Die politische Lobbyarbeit wirkt auf die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland hin, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern, ihren Interessen bei Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaßnahmen sowie der Überwindung von Kinderarmut und gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Kinder in Deutschland.

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