Ihr Newsletter wird nicht korrekt dargestellt? Klicken Sie bitte hier.
Newsletter Kinderpolitik 27.08.20
Newsletter Kinderpolitik 27.08.20
Inhalt dieses Newsletters
1. Neue Studie zu Essensritualen von Familien in Deutschland
2. Zum Schulanfang in zahlreichen Bundesländern: Elterntaxi muss nicht sein
3. Offizielle Statistiken beschönigen die Armutsgefährdung von Kindern
4. Deutsches Kinderhilfswerk: Schneckentempo bei Verbesserung der Kita-Qualität beenden
5. SINUS-Jugendstudie 2020 erschienen
6. Wählen mit 16: Großes Potenzial, aber kein Selbstläufer
7. Jetzt online: Webseite des Kompetenznetzwerks Demokratiebildung im Kindesalter
8. Vereinte Nationen: Allgemeine Bemerkung Kinderrechte in der digitalen Welt zur Kommentierung freigegeben
9. Familie.Freunde.Follower: Neue Präventionskampagne zum gesunden Umgang mit digitalen Medien
10. Kostenlose Unterrichtseinheiten zur Mediennutzung für die Grundschule
11. Expert*innen fordern kontrollierte Wiederaufnahme des regulären Betriebs von Bildungs- und Betreuungseinrichtungen
12. Psychische Gesundheit von Kindern hat sich durch Corona verschlechtert
13. Infoportal „Corona & Du“ begleitet Schülerinnen und Schüler zurück in den Schulalltag
1.
Neue Studie zu Essensritualen von Familien in Deutschland

Gemeinsame Familienmahlzeiten sind Kindern und Eltern auch heute noch wichtig, finden aber aus Zeitgründen häufig nur am Wochenende statt. Dazu begrenzt sich die Familienzeit auf den Esstisch, am Herd wird nur selten zusammen gekocht. Und um die Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen bei der Essensauswahl ist es nicht gut bestellt. Das sind zentrale Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des Politik- und Sozialforschungsinstituts Forsa für die Studie „Essensrituale von Familien in Deutschland“ des Deutschen Kinderhilfswerkes und der ALDI Nord Stiftungs GmbH.

Von wegen „mit Mama und Papa essen ist out“. Auch heute ist Kindern und Jugendlichen das gemeinsame Essen mit der Familie noch wichtig. Vor allem schätzen junge Menschen an Mahlzeiten mit den Eltern die gemeinsam verbrachte Zeit und die Möglichkeit, im Alltag Dinge gemeinsam zu besprechen. Vielen schmeckt es daheim und gemeinsam mit den Eltern auch einfach besser. Das sehen auch die Erwachsenen so, ihre Zustimmungsraten fallen sogar jeweils noch höher aus. Allerdings fehlt im Alltag vielen unter der Woche die Zeit fürs gemeinsame Essen. Nur eine Minderheit der befragten Kinder und Jugendlichen in Deutschland isst unter der Woche gemeinsam mit der Familie zu Mittag. Das gemeinsame Essen verlagert sich stattdessen ins Wochenende.

Weitere Ergebnisse der Studie sind beispielsweise, dass das Abendessen die wichtigste gemeinsame Mahlzeit am Tag ist und Benimmregeln beim gemeinsamen Essen auch heute noch aktuell sind.

Mehr Infos: Webseite des Deutschen Kinderhilfswerkes, Pressemitteilung des Deutschen Kinderhilfswerkes vom 24.08.20 und die Studie „Essensrituale von Familien in Deutschland – Ernährungssoziologische Rahmenbedingungen für Kinder und Jugendliche innerhalb der Familie“ (PDF)

nach oben
2.
Zum Schulanfang in zahlreichen Bundesländern: Elterntaxi muss nicht sein

Das Deutsche Kinderhilfswerk und der ökologische Verkehrsclub VCD ermuntern zusammen mit dem Verband Bildung und Erziehung (VBE) zum Schulbeginn in zahlreichen Bundesländern alle Kinder, ihren Schulweg zu Fuß, mit dem Roller oder mit dem Fahrrad zurückzulegen. Zugleich appellieren die Verbände an die Eltern, ihre Kinder dabei tatkräftig zu unterstützen. Laufen Kinder morgens zu Fuß zur Schule oder zum Kindergarten, fördert dies ihre körperliche und geistige Entwicklung. Die Kinder lernen dabei, sich selbstständig und sicher im Verkehr zu bewegen. Aktive Kinder sind den Tag über entspannter und können sich besser konzentrieren.

Mit fünf Wünschen und Forderungen an Kinder, Auto- und LKW-Fahrer, Lehrkräfte und Erzieher, an die Kommunen sowie an Eltern möchten das Deutsche Kinderhilfswerk, VCD und VBE zum Schulstart dafür werben, dass möglichst alle Kinder zu Fuß, mit dem Roller oder mit dem Fahrrad zur Schule oder zum Kindergarten kommen:

1. An die Kinder: Laufgemeinschaften bilden

2. An die Auto- und LKW-Fahrer*innen: Mehr Rücksicht gegenüber Kindern im Straßenverkehr

3. An die Lehrkräfte und Erzieher*innen: Mobilität thematisieren

4. An die Kommunen: Roller- und Fahrradständer bauen

5. An die Eltern: Temporäre Straßensperrungen beantragen

Das Deutsche Kinderhilfswerk, der ökologische Verkehrsclub VCD und der Verband Bildung und Erziehung (VBE) rufen vom 21. September bis 02. Oktober 2020 Schulen und Kindertageseinrichtungen in ganz Deutschland zur Teilnahme an den Aktionstagen „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“ auf.

Mehr Infos: Pressemitteilung des Deutschen Kinderhilfswerkes vom 24.08.20 und Webseite Zu Fuß zur Schule

nach oben
3.
Offizielle Statistiken beschönigen die Armutsgefährdung von Kindern

Jedes fünfte Kind in Deutschland ist zurzeit von Armut bedroht, jedes dritte Kind macht diese Erfahrung früher oder später. Dies sind zwei der zentralen Resultate einer Studie der Bertelsmann Stiftung zum Thema Kinderarmut. Trotz des hohen Wohlstandsniveaus in Deutschland lebt also ein erheblicher Teil der Kinder und Jugendlichen unter massiven Einschränkungen, die auch ihre Zukunftschancen vermindern.

Üblicherweise gelten Kinder und Jugendliche als von Armut gefährdet, die in Haushalten leben, die mit weniger als 60 Prozent des Nettoeinkommens eines mittleren Haushalts (Median) auskommen müssen. Davon sind laut der offiziellen Statistiken 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen betroffen. Die Zahlen einer neuen Bertelsmann-Studie liegen aufgrund der anderen Methodik deutlich höher: Demnach sind 21,3 Prozent oder 2,8 Millionen Kinder und Jugendliche von Armut gefährdet. Noch höher fallen die Zahlen aus, wenn man nicht nur wie sonst üblich die Armutsgefährdung zu einem bestimmten Zeitpunkt misst, sondern auch danach fragt, wie viele Kinder oder Jugendliche immer mal wieder temporär mit ihrer Familie Einschränkungen erfahren oder auf Leistungen nach dem SGB II angewiesen sind. Die Berücksichtigung dieser zeitlichen Komponente ergibt, dass sogar jedes dritte Kind in der eigenen Kindheit zumindest temporär von Armut bedroht ist oder war. Besonders hoch ist das Armutsrisiko dabei für Kinder von Alleinerziehenden.

Die Studie rückt ferner auch einen häufig ignorierten Aspekt der Armut stärker in den Mittelpunkt: die soziale und kulturelle Teilhabe. Und sie zeigt, dass in Deutschland nicht nur große regionale Unterschiede bestehen, sondern die Bundesrepublik international beschämend schlecht dasteht, was die Bekämpfung von Kinderarmut angeht.

Mehr Infos: Blogbeitrag „Eine Frage der Berechnung“ des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, die Studie der Bertelsmann Stiftung „Materielle Unterversorgung von Kindern“ (PDF) und das Faktenblatt der Bertelsmann Stiftung „Kinderarmut in Deutschland“ (PDF) sowie Pressemitteilung des Deutschen Kinderhilfswerkes vom 19.08.2020

nach oben
4.
Deutsches Kinderhilfswerk: Schneckentempo bei Verbesserung der Kita-Qualität beenden

Das Deutsche Kinderhilfswerk mahnt bei Bund, Ländern und Kommunen größere Kraftanstrengungen zur Verbesserung der Kita-Qualität in Deutschland an. Dazu braucht es aus Sicht der Kinderrechtsorganisation sowohl mehr finanzielle Mittel als auch bundeseinheitliche Mindeststandards in der Qualität. Damit soll der Flickenteppich bei Qualitätsmerkmalen, wie der Personalausstattung und den Gruppengrößen, beendet werden.

Die aktuell von der Bertelsmann Stiftung vorgelegten Zahlen zur Personalausstattung in deutschen Kitas seien frustrierend. Bei der dringend notwendigen Verbesserung des Personalschlüssels in den Kitas geht es weiterhin nur im Schneckentempo voran. Das finanzielle Engagement des Bundes durch das „Gute-KiTa-Gesetz“ droht nach Ansicht des Deutschen Kinderhilfswerkes hinsichtlich der Verbesserung der Kita-Qualität in Deutschland an vielen Stellen zu verpuffen. Gute Kitaangebote zu schaffen und zu erhalten, sei eine Daueraufgabe, die Länder und Kommunen nicht allein stemmen können. Hier müssten die Gelder des Bundes zielgerichteter in Richtung Kita-Qualität eingesetzt werden.

Die Kinderrechtsorganisation hebt hervor, dass eine hohe Qualität der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung sich dabei nicht nur für die Kinder auszahlt, sondern auch für die Gesellschaft. Denn unterschiedliche Startbedingungen und Zukunftschancen können so wirksam ausgeglichen werden. Eine gute frühkindliche Bildung und Betreuung trägt dazu bei, Bildungsnachteile abzubauen, Armut zu überwinden und Lebensverläufe wirtschaftlich und sozial zu stabilisieren.

Mehr Infos: Pressemitteilung des Deutschen Kinderhilfswerkes vom 25.08.20 und Informationen der Bertelsmann Stiftung zum „Ländermonitor Frühkindliche Bildung"

nach oben
5.
SINUS-Jugendstudie 2020 erschienen

Die SINUS-Jugendstudie 2020 „Wie ticken Jugendliche?“ untersucht alle vier Jahre die Lebenswelten 14- bis 17-jähriger Teenager in Deutschland. Die Fragestellungen der neuen Studie waren: Welche Themen sind der Jugendgeneration wichtig? Wie blicken die jungen Menschen in die Zukunft? Und nicht zuletzt: Wie kommen die Jugendlichen in der Ausnahmesituation der Corona-Krise zurecht?

Die junge Generation ist ernster und besorgter. Das betrifft den Umgang mit den Herausforderungen der Corona-Pandemie und mehr noch die für sie offensichtliche Bedrohung durch die globale Klimakrise. Bei beiden Themen und im Allgemeinen fühlt sich die junge Generation nicht ernst genommen und repräsentiert. Der Zukunftsoptimismus der Jugendlichen ist gedämpft, insbesondere in den bildungsfernen Lebenswelten.

Entsprechend befindet sich die hedonistische Mentalität auf dem Rückzug. Stattdessen werden Leistung und Selbstverantwortung hoch bewertet. Von der Politik sehen sich viele Teenager weder gehört noch ernst genommen, die Grundanmutung von Politik ist dabei düster. Die Einschränkungen durch die Corona-Krise nerven die Jugendlichen einerseits, andererseits sind sie mitfühlend, solidarisch und verantwortungsbewusst. Die Bewältigung des Klimawandels wiederum wird als zentrale Frage der Generationengerechtigkeit identifiziert. Für sich selbst sehen viele Teenager die „bürgerliche Normalbiografie“ als Leitmotiv, wozu auch eher bodenständige und realistische Berufswünsche sowie die Suche einem positiven Arbeitsumfeld gehören.

Mehr Infos: Pressemitteilung des Sinus Instituts (PDF) und Bestell- bzw. Download-Möglichkeit der SINUS-Jugenstudie 2020

nach oben
6.
Wählen mit 16: Großes Potenzial, aber kein Selbstläufer

Forschende der Freien Universität Berlin haben in einer von der Otto Brenner Stiftung finanzierten Studie bei 15- bis 24-Jährigen empirisch untersucht, welche Chancen und Risiken mit der aktuell viel diskutierten Absenkung des Wahlalters von 18 auf 16 Jahre verbunden sind. Die Forschenden fanden wenig, was gegen eine Absenkung des Wahlalters spricht. Man müsse allerdings insbesondere darauf achten und hinwirken, dass mit der Absenkung des Wahlalters nicht auch die soziale Ungleichheit der Wahlbeteiligung ansteige. Ein Selbstläufer sei die Absenkung nicht.

Eine umfassende Debatte des Wahlalters erfordere, dass man den Blick ausweite und auch das private und schulische Umfeld junger Menschen und das damit verbundene Informationsumfeld einbeziehe. Denn gerade bei jüngeren Menschen sei es wahrscheinlicher, dass sie noch die Schule besuchen und zu Hause wohnen – Faktoren, die eine Teilnahme an einer Wahl eher begünstigten und daher für eine Absenkung des Wahlalters sprechen. Aber genau hier wird die Ambivalenz der möglichen Absenkung deutlich: Wer ist mit 17 oder 18 noch in der Schule? Wo wird in Familien viel über Politik gesprochen? Hier zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen jungen Menschen. Im Sinne einer gleichmäßigen Beteiligung und damit einer demokratischen Gleichheit sei eine Absenkung des Wahlalters „kein Selbstläufer.“ Um zu bewirken, dass möglichst viele junge Menschen wählen gehen, sollten daher gezielte flankierende Maßnahmen zu einem herabgesetzten Wahlalter ergriffen werden.

Für ihre Untersuchung schauten sich die Forschenden die beiden Landtagswahlen am 1. September 2019 in Brandenburg und Sachsen genauer an. Dabei machten sie sich einen besonderen Umstand dieses Wahltags zunutze: Während die 16- und 17-Jährigen auf der brandenburgischen Seite der Grenze an diesem Tag wählen durften, blieb ihren Altersgenoss*innen in Sachsen dieses Recht verwehrt. Das machte es möglich, präzise festzustellen, wie sich eine niedigere Wahlaltersgrenze auswirkt.

Mehr Infos: Pressemitteilung der Otto-Brenner-Stiftung (PDF) und die Studie „Wählen mit 16? Ein empirischer Beitrag zur Debatte um die Absenkung des Wahlalters“ (PDF) sowie eine Diskussionshilfe zur Absenkung des Wahlalters

nach oben
7.
Jetzt online: Webseite des Kompetenznetzwerks Demokratiebildung im Kindesalter

Das Kompetenznetzwerk „Demokratiebildung im Kindesalter“ präsentiert sich und seine Arbeit nun online. Auf der neuen Webseite stellt das Kompetenznetzwerk, gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“, ab sofort viele Informationsangebote, Hinweise und Praxistipps rund um das Thema Demokratiebildung im frühkindlichen und Primarbildungsbereich zur Verfügung.

Das Kompetenznetzwerk ist ein Zusammenschluss des Instituts für den Situationsansatz (ISTA) und des Deutschen Kinderhilfswerkes. Ziel des Netzwerks ist die Förderung ganzheitlicher Demokratiebildung in Kindertageseinrichtungen sowie in Ganztagsgrundschulen und Schulhorten. Auf der Webseite finden die Besucher*innen Auskünfte über die Aufgaben und Themenschwerpunkte des Netzwerks, das Team und die Partnerorganisationen sowie eine ausführliche Vorstellung der acht, dem Kompetenznetzwerk zugeordneten Modellprojekte des Bundesprogramms im Themenfeld „Demokratieförderung im Kindesalter“. Zudem wird bald eine umfangreiche Materialsammlung zu entdecken sein. 

Mehr Infos: Webseite des Kompetenznetzwerks Demokratiebildung im Kindesalter und Pressemitteilung des Deutschen Kinderhilfswerkes vom 28.07.20

nach oben
8.
Vereinte Nationen: Allgemeine Bemerkung Kinderrechte in der digitalen Welt zur Kommentierung freigegeben

Der UN-Ausschuss über die Rechte des Kindes hat am 12. August 2020 den Entwurf einer Allgemeinen Bemerkung (General Comment) zu Kinderrechten in der digitalen Welt veröffentlicht. Damit lassen auch die Vereinten Nationen (UN) keinen Zweifel darüber zu: Kinderrechte müssen auch im digitalen Raum gelten und umgesetzt werden. Mithilfe von Allgemeinen Bemerkungen legt der Ausschuss den Vertragsstaaten Empfehlungen nahe, die mal einzelne Artikel der UN-Kinderrechtskonvention, mal bestimmte Themen konkretisieren. Ein Beispiel ist die Allgemeine Bemerkung Nr. 15 zum Recht auf Gesundheit (CRC/C/GC/15, 2013).

Bis 17. November 2020 haben interessierte Personen, Organisationen, Unternehmen oder Verbände aller Vertragsstaaten der Konvention die Gelegenheit, Kommentierungen beim UN-KRK-Ausschuss einzureichen. Der im Februar 2020 konstituierte Expert*innenkreis Kinderrechte in der digitalen Welt des Deutschen Kinderhilfswerkes setzt sich aktuell intensiv mit dem Entwurf auseinander. Ziel ist eine Kommentierung unter Berücksichtigung interdisziplinärer Fachexpertisen. Dabei unterstützen ca. 30 Vertreter*innen aus den Bereichen Forschung, Jugendverbandsarbeit, Kinderrechte, Kinder- und Jugendmedienschutz, Medienpädagogik sowie IT und Wirtschaft.

Ob Schutz der Privatsphäre, vor wirtschaftlicher Ausbeutung oder das Recht auf Beteiligung – nahezu alle Kinderrechte werden von der Digitalisierung berührt. Ein breites Spektrum an Chancen und Risiken geht mit der zunehmenden Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen einher. Im Expert*innenkreis Kinderrechte in der digitalen Welt soll es auch zukünftig um die Entwicklung und Debatte nachhaltiger Ideen in diesem vielschichtigen Themenfeld gehen.

Mehr Infos: Der Entwurf der Allgemeinen Bemerkung Children’s rights in relation to the digital environment (PDF, engl.) auf der Webseite der Vereinten Nationen (engl.) und Informationen zu anderen Allgemeinen Bemerkungen des Deutschen Instituts für Menschenrechte – Monitoringstelle der UN-KRK

nach oben
9.
Familie.Freunde.Follower: Neue Präventionskampagne zum gesunden Umgang mit digitalen Medien

Ob Tablet, Smartphone oder PC – digitale Medien sind aus unserem Alltag kaum noch weg zu denken. Neueste Zahlen belegen, dass aufgrund der Coronapandemie Kinder und Jugendliche 75 Prozent mehr mit dem Smartphone oder PC als vor der Krise spielen, um ihre Langeweile zu bekämpfen oder sich abzulenken. Dabei wird die Grenze zum gesunden Umgang mit digitalen Medien zunehmend überschritten.

Wichtiger denn je ist also, die Medienkompetenz und den bewussten Umgang mit Smartphones & Co. gerade von Kindern und Jugendlichen zu stärken. Dabei helfen soll die neue Kampagne „Familie.Freunde.Follower“.

Die Kampagne richtet sich mit praktischen Alltagstipps insbesondere an Eltern von Kindern im Grundschulalter, um bereits diesen den verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien beizubringen. Neben klassischen Informationsmaterialien wie Plakaten und Flyern gibt es eine umfangreiche Webseite mit hilfreichen Tipps und Empfehlungen des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte.

Mehr Infos: Webseite familiefreundefollower

nach oben
10.
Kostenlose Unterrichtseinheiten zur Mediennutzung für die Grundschule

Welche Medien kommen in meinem Tagesablauf vor? Hält der Werbespot wirklich, was er verspricht? Und was ist, wenn jemand ein Foto von mir teilt, obwohl ich das gar nicht will? Schon Grundschulkinder beschäftigen sich in ihrem Alltag mit vielen Fragen rund um das Thema Medien. Es ist deshalb wichtig, sie bereits mit Schulbeginn für einen bewussten und kritischen Umgang mit Medien fit zu machen.

Die neuen Unterrichtseinheiten des Medienführerscheins Bayern für die 1. und 2. Jahrgangsstufe, die von der gemeinnützigen Stiftung Medienpädagogik Bayern entwickelt wurden, bieten hier Unterstützung. Sie sind abwechslungsreich, mit vielen spielerischen und auch digitalen Elementen wie einem Hörspiel, einem Memory und einem Film-Clip gestaltet. Relevante Medienthemen werden so kindgerecht vermittelt.

Die neuen Unterrichtseinheiten greifen die Themen Medien im Alltag, Werbung, Medienhelden und Privatsphäre auf – also Themen die im Grundschulalter besonders relevant sind. Gleichzeitig setzen die neuen Materialien wichtige Impulse, z.B. indem sie das komplexe Thema Privatsphäre leicht verständlich vermitteln und bereits bei den Jüngsten hier ein grundlegendes Bewusstsein schaffen.

Das neue Angebot des Medienführerscheins ist ohne vorherige Schulung einsetzbar und kann kostenfrei heruntergeladen werden.

Mehr Infos: Webseite des Medienführerschein Bayern

nach oben
11.
Expert*innen fordern kontrollierte Wiederaufnahme des regulären Betriebs von Bildungs- und Betreuungseinrichtungen

Ein klares Votum für die Öffnung von Schulen und Kindergärten nach den Sommerferien hat ein fachübergreifender Zusammenschluss von sechs Organisationen aus den Bereichen Medizin, Psychologie, Bildung, Erziehung und Ökonomie abgegeben. In einer gemeinsamen Stellungnahme setzen sie sich für eine kontrollierte Wiederaufnahme des regulären Betriebs von Bildungs- und Betreuungseinrichtungen mit Beginn des neuen Schuljahrs ein – immer unter angemessenen Schutzmaßnahmen vor COVID-19-Erkrankungen. Denn keiner der in Deutschland gewählten Schritte gegen die Corona-Pandemie betrifft so viele Menschen wie die Schließung von Kita und Schule: über 11 Millionen Kindern wurden in den letzten Monaten enorme Einschränkungen zugemutet.

Die Expert*innen betonen, dass Kinder und Jugendliche in der aktuellen Krise eine hohe Last tragen, die zwar kurzfristig nicht direkt sichtbar ist, die sich aber langfristig in weitreichenden Folgen zeigen kann. Die Schließungen von Bildungseinrichtungen treffen nicht alle Kinder gleich, denn bestehende Unterschiede werden durch die Einschränkungen verstärkt. Die größten Nachteile entstehen Kindern und Jugendlichen mit besonderem Unterstützungsbedarf oder bei geringem familiären Rückhalt. Für einige Kinder und Jugendliche habe die bisherige starke Einschränkung von Bildungs- und Betreuungsangeboten zu teils gravierenden negativen Effekten auf die psychische, soziale und gesundheitliche Verfassung geführt.

Mit der Stellungnahme fordern die unterzeichnenden Organisationen die Bundesregierung und die Landesregierungen auf, Kinder und Familien wesentlich stärker in den Fokus ihrer politischen Überlegungen zu stellen. Zudem müssten Schulen besser gerüstet sein für den digitalen Unterricht durch didaktisch hochwertige Konzepte.

Mehr Infos: Gemeinsame Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft, Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, Deutschen Gesellschaft für Psychologie, Gesellschaft für Empirische Bildungsforschung, des Vereins für Socialpolitik und der Stiftung Kindergesundheit (PDF)

nach oben
12.
Psychische Gesundheit von Kindern hat sich durch Corona verschlechtert

Die Lebensqualität der Kinder und Jugendlichen in Deutschland hat sich durch die Corona-Pandemie vermindert. Sie berichten vermehrt von psychischen und psychosomatischen Auffälligkeiten. Betroffen sind vor allem Kinder aus sozial schwächeren Familien. Das sind die wesentlichen Ergebnisse der sogenannten COPSY-Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE).

Die Auswertung der COPSY-Daten zeigt zudem deutlich, dass die Kinder und Jugendlichen die seelischen Belastungen der Corona-Pandemie spüren: 71 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen fühlen sich dadurch belastet. Zwei Drittel von ihnen geben eine verminderte Lebensqualität und ein geringeres psychisches Wohlbefinden an. Vor Corona war dies nur bei einem Drittel der Kinder und Jugendlichen der Fall gewesen. Die Forschenden hatten mit einer Verschlechterung des psychischen Wohlbefindens in der Krise gerechnet. Dass sie allerdings so deutlich ausfällt, sei jedoch überraschend. Und auch bei den Themen Schule, Familie oder Freunde zeigten sich in der Corona-Zeit auffällige Veränderungen: Für zwei Drittel der Kinder und Jugendlichen sind die Schule und das Lernen anstrengender als vor Corona. Sie haben Probleme, den schulischen Alltag zu bewältigen und empfinden diesen teilweise als extrem belastend. Auch in den Familien hat sich die Stimmung verschlechtert: 27 Prozent der Kinder und Jugendlichen und 37 Prozent der Eltern berichten, dass sie sich häufiger streiten als vor der Corona-Krise.

Dabei zeigen die Ergebnisse weiter, dass die Corona-bedingten Veränderungen bestimmte Gruppen von Kindern und Jugendlichen besonders stark belasten. So erleben vor allem Kinder, deren Eltern einen niedrigen Bildungsabschluss beziehungsweise einen Migrationshintergrund haben, diese als äußerst schwierig. Fehlende finanzielle Ressourcen und ein beengter Wohnraum führen ebenfalls zu einem hohen Risiko für psychische Auffälligkeiten. Mangelnde Rückzugsmöglichkeiten und fehlende Tagestruktur können besonders in Krisenzeiten zu Streit und Konflikten in der Familie führen. Die Forschenden fordern daher Konzepte, wie Familien in belasteten Phasen besser unterstützt werden können.

Mehr Infos: Pressemitteilung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf

nach oben
13.
Infoportal „Corona & Du“ begleitet Schülerinnen und Schüler zurück in den Schulalltag

Viele Kinder und Jugendliche kehren momentan in einen Schulalltag zurück, der weiterhin von Einschränkungen und Abstandsregeln geprägt ist. In Zeiten der Covid-19-Krise möchte das Infoportal „Corona und Du“ daher Kinder und Jugendliche stärken und sie vor psychischen Problemen schützen.

Pünktlich zum Schulstart gibt es das neue Angebot auf einer Website, die die Kinder- und Jugendpsychiatrie des LMU Klinikums München gemeinsam mit der Beisheim Stiftung im Mai ins Leben gerufen hat. Hier finden Kinder und Jugendliche konkrete Handlungstipps, etwa zum besseren Schlafen, dem Umgang mit Stress oder „Positive Botschaften“, die sich auch gut im (Schul-)Alltag anwenden lassen. Zudem finden sie Kontaktstellen, an die sie sich wenden können, wenn sie Hilfe suchen.

Mehr Infos: Webseite Corona und Du

nach oben

Kennen Sie schon den allgemeinen Newsletter des Deutschen Kinderhilfswerkes? Hier bestellen



Deutsches Kinderhilfswerk e.V.
Leipziger Straße 116 - 118
10117 Berlin
Fon: 030 - 308693-0
Fax: 030 - 308693-93
www.dkhw.de

Vereinsregisternummer: 15507
Registergericht: Amtsgericht Charlottenburg
Umsatzsteuer-ID: DE167064766
Präsident: Thomas Krüger
Bundesgeschäftsführer: Holger Hofmann

DZI Logo
Transparency International Deutschland e.V.
Newsletter abbestellen DKHW auf Facebook DKHW auf Twitter