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Newsletter Kinderpolitik
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1. |
Bildungsgerechtigkeit im Fokus |
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Der Anteil der Schüler ohne Schulabschluss geht weiter zurück. Das unterstreicht die Bundesregierung in ihrer Antwort (<link http: dip.bundestag.de btd _blank pdf-datei drucksache öffnet sich in einem neuen>18/8974) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (<link http: dip.bundestag.de btd _blank pdf-datei drucksache öffnet sich in einem neuen>18/8750). Die Bundesregierung betont, dass jedes Kind, jeder Schüler und jeder Erwachsene in Deutschland die bestmöglichen Bildungschancen erhalten sollen, unabhängig von der kulturellen oder sozialen Herkunft und den materiellen Möglichkeiten. Vielfach sei es gelungen, die Kluft bei den Bildungschancen zu verringern, auch zwischen Kindern und Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund. Hier seien gleichwohl weitere Anstrengungen notwendig, gerade auch im Hinblick auf die Menschen, die neu nach Deutschland gekommen sind, heißt es in der Antwort. Mit Blick auf die verfassungsmäßigen Zuständigkeiten komme der Bildungspolitik der Länder dabei eine besondere Bedeutung zu.
Die jährliche Auswertung der Zahlen der amtlichen Statistik zu den Schulabgängern ohne Hauptschulabschluss durch die Caritas zeichnet ein anderes Bild. Sie ergibt, dass der bundesweite Anteil der Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss erneut nicht weiter gesunken ist, sondern stagniert. So liegt die Quote auf Bundesebene im fünften Jahr der Untersuchung bei 5,7 Prozent (Daten von 2014) und damit auf dem Niveau der Jahre 2013 und 2012 mit jeweils 5,6 Prozent. Das heißt, dass rund 47.000 Jugendliche die Schule verlassen haben, ohne zumindest einen Hauptschulabschluss zu besitzen.
Auf der Ebene der Bundesländer zeigen sich dabei deutliche Unterschiede. Die Quoten der Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss der Bundesländer liegen 2014 zwischen 4,4 Prozent in Bayern und 9,2 Prozent in Sachsen-Anhalt. Nach wir vor sind auch die Unterschiede zwischen den einzelnen Städten und Kreisen sehr groß.
Mehr Infos: Aktuelle <link https: www.bundestag.de presse hib>Meldung des Bundestages und <link https: www.caritas.de fuerprofis fachthemen kinderundjugendliche bildungschancen zahl-der-schulabgaenger-ohne-abschluss-s>Daten der Caritas |
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2. |
Oberschicht macht mehr Auslandserfahrung |
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Studierende aus Akademikerhaushalten absolvieren deutlich häufiger ein Auslandssemester als Arbeiterkinder. Auch bei den Auslandsstipendien lässt sich soziale Ungleichheit beobachten.
In Deutschland verbringen vor allem Studierende aus einem Elternhaus mit hohem sozialem Status einen Teil ihres Studiums im Ausland. Zu diesem Schluss kommen die beiden Bildungsforscher Nicolai Netz vom Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) und Claudia Finger vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). Laut ihrer Studie stieg die soziale Selektivität von Auslandsaufenthalten vor allem zwischen 1991 und 2003 stetig an. Danach blieb die Lücke bestehen und änderte sich trotz Bologna-Reform nicht. Bei den Auslandsstipendien hat die soziale Ungleichheit bis zuletzt zugenommen.
Nach Ansicht der Forscher sollten all diese Ergebnisse eine Warnung an Politiker sein, die sich um sozialen Ausgleich bei höherer Bildung bemühen. Netz und Finger schlussfolgern, dass die bisherigen politischen Versuche, die soziale Selektivität von Auslandsaufenthalten während des Studiums zu eliminieren, noch nicht erfolgreich waren. Betrachte man zudem die positiven Auswirkungen solcher Aufenthalte auf die persönliche und professionelle Entwicklung – etwa durch gesteigerte interkulturelle Kompetenz –, würden die überwiegend öffentlich finanzierten Förderprogramme sogar dazu beitragen, die Ungleichheit des Bildungssystems auf den Arbeitsmarkt zu übertragen.
Mehr Infos <link http: www.boeckler.de>hier |
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3. |
Sozialpädiater fordern neue Versorgungsansätze für sozial benachteiligte Kinder |
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Bis zu 20 % aller Kinder eines Jahrgangs sind heute zum Beispiel von ADHS, Störungen der sprachlichen und motorischen Entwicklung, Adipositas oder Medienabhängigkeit betroffen. Dies sind genau die so genannten "Neuen Morbiditäten", die sich bei rund 2 Millionen Kindern und Jugendlichen in Deutschland nachweisen lassen.
Überall werden Anstiege der so genannten "Neuen Morbiditäten" vermeldet, sei es bei Verhaltensstörungen, funktionellen Störungen der geistigen Entwicklung und Motorik oder bei Essstörungen oder auch - gerade neuerdings - bei der Internetsucht. Somit findet in der Kinder- und Jugendmedizin eine deutliche Schwerpunktverlagerung im Krankheitsspektrum statt. Primär körperliche Krankheiten treten hinter psychischen oder verhaltensabhängigen Störungen zurück. Diese Störungsbilder sind keinesfalls neu; neu ist aber ihre deutliche Zunahme", stellt Dr. Carsten Wurst aus Suhl, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin (DGSPJ), fest.
Gute wissenschaftliche Belege zeigen, dass der sozioökonomische Status der Familie den weitaus wichtigsten Einfluss auf die kindliche Entwicklung hat. Denn nach Daten des für Deutschland repräsentativen "Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS)" ist das Erkrankungsrisiko für diese Störungen bei Kindern der untersten im Vergleich zur obersten Sozialschicht um das 3-fache erhöht. Sozialer Stress, geringe Bildung und eingeschränkte Problembewältigungsstrategien in kritischen Lebenslagen der Eltern sorgen dafür, dass emotionale Grundbedürfnisse von Kindern nicht erfüllt und Entwicklungspotenziale so nicht ausgeschöpft werden können.
Mehr Infos: <link http: www.presseportal.de pm>Pressemitteilung der DGSPJ |
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10. |
Zahl der Kinder unter 3 Jahren in Kindertagesbetreuung gestiegen |
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Zum 01.03.2016 wurden 721 000 Kinder unter 3 Jahren in einer Kindertageseinrichtung oder in öffentlich geförderter Kindertagespflege betreut. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen weiter mitteilt, waren dies 26 000 Kinder beziehungsweise 3,7 % mehr als im Vorjahr. Der Anstieg fiel damit weniger stark aus als im Vorjahr (2015: + 32 500 beziehungsweise + 4,9 %).
Seit dem 01.08.2013 gibt es für Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr einen bundesweiten Rechtsanspruch auf einen öffentlich geförderten Betreuungsplatz. Bei den hier veröffentlichten Daten wird die Inanspruchnahme der Kindertagesbetreuung gemessen. Dabei werden nur tatsächlich betreute Kinder berücksichtigt.
In Bremen (+ 7,0 %) nahm die Anzahl der betreuten Kleinkinder gegenüber dem Vorjahr am stärksten zu, in Sachsen-Anhalt (+ 1,7 %) war der Zuwachs am geringsten. Dabei ist zu beachten, dass in den ostdeutschen Flächenländern bereits hohe Betreuungszahlen erreicht wurden. Die Steigerungen fallen dort dementsprechend nur noch gering aus.
„Seit der Einführung des Rechtsanspruchs auf einen Kinderbetreuungsplatz im Jahr 2013 ist viel erreicht worden“, kommentiert der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler die Zahlen. Doch über zwei Fakten, kann der Betreuungsausbau nicht hinwegtäuschen: Es fehlen nach wie vor Kitaplätze und die Kita-Öffnungszeiten müssen verbessert werden. „Eine Kinderbetreuung muss qualitativ gut sein, wohnortnah und über Öffnungszeiten verfügen, die Eltern eine reguläre Beschäftigung ermöglichen“, fasst Stadler die wichtigsten Forderungen der AWO in Sachen Kinderbetreuung zusammen.
Mehr Infos: <link https: www.destatis.de de presseservice presse pressemitteilungen pd16_256_225.html external-link-new-window external link in new>Pressemitteilung von Destatis und <link http: www.awo-informationsservice.org>Pressemitteilung der AWO |
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