Ihr Newsletter wird nicht korrekt dargestellt? Klicken Sie bitte hier.
Newsletter Kinderpolitik 16.07.20
Newsletter Kinderpolitik 16.07.20
Inhalt dieses Newsletters
1. Deutsches Kinderhilfswerk veröffentlicht Sammelband zur Kindgerechten Justiz
2. Dokumentation Fachgespräch: Kinder und ihre Rechte – Wie erhalten Kinder Zugang zum Recht?
3. Weltflüchtlingstag 2020: Bei der Bildungsintegration von Flüchtlingskindern in Deutschland nicht nachlassen
4. DJI-Kinder- und Jugendmigrationsreport 2020: Junge Migrantinnen und Migranten haben immer noch viele Nachteile
5. Kein Ort für Kinder: Bericht zur Situation von Kindern und Jugendlichen in AnkER-Zentren veröffentlicht
6. Module für die pädagogische Arbeit gegen Islamfeindlichkeit und antimuslimischen Rassismus
7. Bildung in einer digitalisierten Welt: Nationaler Bildungsbericht 2020 erschienen
8. Sommerferien und Schulanfang mit Corona: Was Politik klären muss, damit Schulen planen können
9. politischbilden.de geht online: Politische Bildung stärken, professionalisieren, vernetzen
10. Suchtmittelkonsum junger Menschen: Weniger Zigaretten und Alkohol, mehr Cannabis
1.
Deutsches Kinderhilfswerk veröffentlicht Sammelband zur Kindgerechten Justiz

Jedes Jahr kommen Tausende von Kindern in Deutschland mit dem Justiz- und Verwaltungssystem in Berührung. Sie sind etwa Beteiligte in familienrechtlichen Verfahren bei einer Scheidung der Eltern, (Opfer-)Zeuginnen oder Zeugen in strafrechtlichen Verfahren, Betroffene in Asylverfahren oder ihre Interessen werden bei Vorhaben in der Kommune berührt. Der Zugang zum Recht ist ein grundlegendes Menschenrecht der Kinder und Grundvoraussetzung für den Schutz und die Umsetzung aller anderen Kinderrechte. Denn Rechte können ihre Bedeutung nur entfalten, wenn sie auch durchsetzbar sind.

Das Deutsche Kindeshilfswerk hat im Anschluss an die Fachtagung „Kindgerechte Justiz – Zugang zum Recht für Kinder“ und vertiefende Fachgespräche nun den Sammelband „Kindgerechte Justiz“ veröffentlicht. Über die Beiträge von Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis werden verschiedene Perspektiven zu der Frage in den Blick genommen, wie die Justiz in Deutschland im Familien-, Straf- und Öffentlichen Recht kindgerechter gestaltet werden kann. Der Sammelband liefert dazu konkrete Handlungsschritte und Empfehlungen für Entscheidungsträger/innen.

Mehr Infos: Webseite des Deutschen Kinderhilfswerkes zur Kindgerechten Justiz und „Sammelband Kindgerechte Justiz: Wie die Rechte von Kindern im Justizsystem verwirklicht werden können“ (PDF)

nach oben
2.
Dokumentation Fachgespräch: Kinder und ihre Rechte – Wie erhalten Kinder Zugang zum Recht?

2019 feierte die UN-Kinderrechtskonvention ihr 30-jähriges Jubiläum. In Deutschland trat sie 1992 in Kraft. Fast genauso lange setzt sich das „Aktionsbündnis Kinderrechte“ vom Deutschen Kinderhilfswerk, Kinderschutzbund, UNICEF Deutschland und der Deutschen Liga für das Kind für die vollständige Umsetzung der Kinderrechte und deren Verankerung im Grundgesetz ein.

Zwischenzeitlich hat das Bundesjustizministerium einen Referentenentwurf vorgelegt, der im Rahmen des Fachgesprächs „Kinder und ihre Rechte – Wie erhalten Kinder Zugang zum Recht?“ diskutiert wurde. Die Dokumentation der Veranstaltung, die der Paritätische Gesamtverband gemeinsam mit dem Deutschen Kinderhilfswerk und dem Deutschen Kinderschutzbund veranstaltete, liegt nun vor. Im Rahmen des Fachgesprächs wurde unter anderem folgenden Fragen nachgegangen: Ist der Vorschlag so gestaltet, dass Kinder und Jugendliche tatsächlich ihre Rechte durchsetzen können? Was ist hierfür erforderlich und wie muss es nach der grundgesetzlichen Verankerung weitergehen? Gemeinsam mit Paritätischen Organisationen, weiteren Vertreter*innen der Zivilgesellschaft und der Politik wurden hierzu verschiedene Antworten entwickelt und diskutiert.

Mehr Infos: Dokumentation des Fachgespräch „Kinder und ihre Rechte – Wie erhalten Kinder Zugang zum Recht?“ (PDF)

nach oben
3.
Weltflüchtlingstag 2020: Bei der Bildungsintegration von Flüchtlingskindern in Deutschland nicht nachlassen

Das Deutsche Kinderhilfswerk appellierte anlässlich des Weltflüchtlingstags Ende Juni an Staat und Gesellschaft, bei der Bildungsintegration von Flüchtlingskindern in Deutschland nicht nachzulassen. Aus Sicht der Kinderrechtsorganisation sollte sichergestellt sein, dass die Integration insbesondere von geflüchteten Kindern und ihren Familien sowie ihre Teilhabe und Partizipation an unserer Gesellschaft stärker als bisher befördert werden. Gerade Flüchtlingskinder zählen zu den großen Verlierern und Verliererinnen der Corona-Pandemie. Denn geschlossene Schulen und Kitas haben bei ihnen in der Regel dazu geführt, dass sie in ihrem Spracherwerb und auch schulisch weit zurückgeworfen wurden. Homeschooling ohne Hilfe der Eltern, ohne ausreichende Hard- und Software, ohne Internetzugang in einer Gemeinschaftsunterkunft funktioniere eben nicht. Problematisch sei, dass Flüchtlingskinder und ihre Familien in den politischen Diskussionen um Schul- und Kitaöffnungen konsequent ausgeblendet worden seien.

Nun käme es darauf an, auf die großen Fortschritte der letzten Jahre bei der Integration von Flüchtlingskindern in Deutschland aufzubauen. Dazu würden passende Angebote zum Erlernen der deutschen Sprache, Bildungsintegration über einen ungehinderten Zugang zu Kindertageseinrichtungen und Ausbildungsstätten sowie eine Schulpflicht für alle Flüchtlingskinder von Anfang an gehören, und zwar unabhängig von der Bleibeperspektive. Zudem seien die Teilnahme an niedrigschwelligen Kultur- und Freizeitangeboten mit gleichaltrigen Kindern in der Nachbarschaft als Schlüsselfaktoren unabdingbar.

Aus Sicht des Deutschen Kinderhilfswerkes braucht es auch eine nachhaltig ausgerichtete Demokratiebildung in Schule, Kita und Vereinen, um geflüchteten Kindern und Jugendlichen das Wissen um unsere demokratische Gesellschaft zu vermitteln und Möglichkeiten für demokratisches Engagement erlebbar zu machen. Zugleich müssen den Menschen in Zeiten des Erstarkens nationalistischer und rechtspopulistischer Bewegungen die Sorgen und Ängste genommen werden, dass einheimische Kinder darunter leiden, wenn Flüchtlingskinder, die in Deutschland leben, von Anfang an die gleichen Rechte und Möglichkeiten haben.

Mehr Infos: Pressemitteilung des Deutschen Kinderhilfswerkes vom 20.06.2020

nach oben
4.
DJI-Kinder- und Jugendmigrationsreport 2020: Junge Migrantinnen und Migranten haben immer noch viele Nachteile

Mehr als ein Drittel aller Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter 25 Jahren in Deutschland hat einen Migrationshintergrund. In vielen westdeutschen Ländern liegt dieser Wert inzwischen bei über 40 Prozent; in manchen Großstädten hat jedes zweite Kind eine Zuwanderungsgeschichte. Mit welchen Herausforderungen das Aufwachsen dieser jungen Menschen in Deutschland verbunden ist, zeigt der DJI-Kinder- und Jugendmigrationsreport 2020, für den das Deutsche Jugendinstitut (DJI) die Daten amtlicher Statistiken und repräsentativer Surveys ausgewertet hat.

Der Report beschreibt das Aufwachsen in der Familie, in den Bildungsinstitutionen sowie in Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe. Verglichen werden junge Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, aber auch die verschiedenen Migrationsgenerationen: Nur gut ein Viertel der unter 25-Jährigen mit Migrationshintergrund ist selbst nach Deutschland zugewandert – zum Beispiel auf der Flucht oder im Rahmen der EU Binnenmigration – und gehört damit der ersten Generation an. Knapp drei Viertel sind hier geboren und leben bereits in der zweiten oder dritten Generation im Land.

Die Ergebnisse für den Bildungsbereich zeigen: Während für viele Neuzugewanderte geringe Kenntnisse der deutschen Sprache und des hiesigen Kita-, Schul- und Ausbildungssystems zunächst große Hürden darstellen, hat ein Großteil der zweiten und dritten Migrationsgeneration zunehmend Erfolg in Schule und Ausbildung. Doch auch sie haben im deutschen Bildungssystem immer noch Nachteile gegenüber jungen Menschen ohne Migrationshintergrund. Dass Migrantinnen und Migranten der zweiten und dritten Generation an verschiedenen Stellen des Bildungssystems, etwa bei den Schulabschlüssen und beim Übertritt ans Gymnasium immer noch schlechter abschneiden als Menschen ohne Migrationshintergrund, lässt sich in erster Linie auf nachteilige familiäre Herkunftsmerkmale zurückführen, beispielsweise niedrigere Bildungsabschlüsse der Eltern, eine andere Familiensprache als Deutsch und eine schlechtere finanzielle Lage der Familie. Der Migrationshintergrund selbst ist also oft gar nicht der ausschlaggebende Faktor; das belegen zahlreiche Studien, die dem Migrationsreport vorangegangen sind.

Mehr Infos: Kostenloser PDF-Download auf der Webseite DJI-Kinder- und Jugendmigrationsreport 2020 und Pressemitteilung des Deutschen Jugendinstituts

nach oben
5.
Kein Ort für Kinder: Bericht zur Situation von Kindern und Jugendlichen in AnkER-Zentren veröffentlicht

Die Aufenthaltsbedingungen in AnkER-Zentren ignorieren die Bedürfnisse von Kindern und schaden ihrer Integration. Dies ist das Ergebnis einer von terre des hommes beauftragten Recherche in AnkER-Zentren in Baden-Württemberg, Brandenburg und Sachsen. Insbesondere die räumliche Enge, das Miterleben von Gewalt und Abschiebungen sowie der Mangel an Privatsphäre und Bildungsmöglichkeiten widersprechen den in der UN-Kinderrechtskonvention niedergelegten Kinderrechten. Zudem schade der Aufenthalt der Integration von Kindern. Denn wer junge Menschen integrieren will, müsse ihnen schnellstmöglich den Zugang zu regulären Kitas, Schulen und Wohnverhältnissen ermöglichen.

Gut 70.000 Asylanträge wurden letztes Jahr von Minderjährigen gestellt. Viele von ihnen müssen bis zu sechs Monate in AnkER-Zentren und anderen Aufnahmeeinrichtungen leben. Die Corona-Pandemie verschärft die ohnehin prekäre Situation zusätzlich: An Orten ohne ausreichenden Platz und Raum sind Abstandhalten und erforderliche Hygienemaßnahmen kaum möglich. Als Ergebnis der Recherche drängen die Forscher*innen speziell auf eine Verkürzung der Wohnpflicht in den Erstaufnahmeeinrichtungen auf maximal vier Wochen. Diese kürzere Frist würde Kindern und Jugendlichen den Zugang zu den Regelsystemen wie Schule und Kita ermöglichen und damit die Integration der gesamten Familie spürbar erleichtern. Der Gesetzgeber sei daher gefordert, bundesweite Regelungen zu schaffen, so dass geflüchtete Kinder und Jugendliche nicht länger als dringend nötig in Aufnahmeeinrichtungen verbleiben müssen. Solange es keine bundeseinheitliche Regelung gäbe, sollten die Länder ihren Handlungsspielraum nutzen und Regelungen erlassen, die den Aufenthalt von Kindern verkürzen.

Die terre des hommes-Recherche skizziert die Entwicklung der Aufnahmebedingungen und ihre Auswirkungen auf Kinder seit dem Jahr 2015. Dabei wird die bisherige Fokussierung der öffentlichen Debatte und Kritik an den AnkER-Einrichtungen in Bayern durch den Blick auf die Bundesländer Baden-Württemberg, Brandenburg und Sachsen erweitert.

Mehr Infos: Recherche „Kein Ort für Kinder: Zur Lebenssituation von minderjährigen Geflüchteten in Aufnahmeeinrichtungen“ (PDF) und Pressemitteilung von terre des hommes

nach oben
6.
Module für die pädagogische Arbeit gegen Islamfeindlichkeit und antimuslimischen Rassismus

Antimuslimische Einstellungen sind in Deutschland weit verbreitet. Davon zeugt die Normalisierung der politischen und medialen Thematisierung der (Nicht-)Zugehörigkeit des Islams zu Deutschland. Die Erfolge rechter und rechtspopulistischer Akteure belegen die Anschlussfähigkeit antimuslimischer Positionen im Mainstream. So empfindet laut des „Religionsmonitors“ der Bertelsmann-Stiftung aus dem Jahr 2019 mehr als die Hälfte der Befragten (52%) in Deutschland den Islam als bedrohlich.

Die Folge sind Benachteiligungen von Muslim/innen im Bildungssystem, auf dem Arbeitsmarkt, bei der Wohnungssuche und sie werden zunehmend Opfer von tätlichen Übergriffen. Der gesellschaftliche Zusammenhalt hängt entscheidend davon ab, wie es gelingt, antimuslimischem Rassismus entgegenzuwirken. Notwendig hierfür sind politische Bildungsangebote zur Sensibilisierung für und zum Abbau von antimuslimischem Rassismus, die gleichzeitig die Vielfältigkeit der Lebens- und Glaubensrealitäten von Muslim*innen in Deutschland vermitteln.

Die Broschüre „Module für die pädagogische Arbeit gegen Islamfeindlichkeit und antimuslimischen Rassismus“ möchte mit dem in ihr vorgestellten Präventionszirkel einen Beitrag gegen Islamfeindlichkeit und antimuslimischen Rassismus leisten. Das Entstehen der pädagogischen Module geht auf das Projekt „Islamfeindlichkeit im Jugendalter“ zurück, in dem untersucht wurde, wie sich nicht-muslimische junge Menschen auf den Islam und auf Muslim*innen beziehen.

Mehr Infos: Broschüre „Module für die pädagogische Arbeit gegen Islamfeindlichkeit und antimuslimischen Rassismus“ und Webseite des Projekts „Islamfeindlichkeit im Jugendalter“

nach oben
7.
Bildung in einer digitalisierten Welt: Nationaler Bildungsbericht 2020 erschienen

Der nationale Bildungsbericht erscheint alle 2 Jahre als umfassende und empirisch fundierte Bestandsaufnahme des deutschen Bildungswesens: von der frühen Bildung über die allgemeinbildende Schule und die non-formalen Lernwelten im Schulalter, die berufliche Ausbildung und Hochschulbildung bis hin zur Weiterbildung im Erwachsenenalter. Nun wurde Ende Juni der achte Bildungsbericht „Bildung in Deutschland 2020“ vorgestellt. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Thema „Bildung in einer digitalisierten Welt“.

Der Bildungsbericht 2020 dokumentiert positive Entwicklungen wie die zunehmende Bildungsbeteiligung, den quantitativen Ausbau des Bildungspersonals, kontinuierlich höhere Bildungsausgaben und einen steigenden Bildungsstand. Der Bericht bescheinigt ferner eine höhere Durchlässigkeit des Bildungssystems und gestiegene Flexibilität bei Bildungsentscheidungen. Allerdings weist er auch auf Herausforderungen für das Bildungssystem hin: Beispielsweise verlassen wieder mehr junge Menschen die Schule ohne Hauptschulabschluss. Außerdem gibt es über alle Bildungsbereiche hinweg Menschen mit geringen schriftsprachlichen Kompetenzen. Zudem ist der Einfluss des sozialen Hintergrunds auf den Bildungserfolg nach wie vor groß. Und regionale Unterschiede und migrationsspezifische Benachteiligungen bleiben weiterhin herausfordernd. Auch weist der Bericht darauf hin, dass auf das Bildungspersonal höhere pädagogische Anforderungen zukommen. So müsse verstärkt die Zusammensetzung der Gruppen und Klassen in der Arbeit berücksichtigt werden.

Das Schwerpunktkapitel „Bildung in einer digitalisierten Welt“ ist in der andauernden Corona-Pandemie besonderes aktuell: Der Einsatz digitaler Medien zum informellen Lernen in der Freizeit ist selbstverständlich. Innerhalb von Bildungseinrichtungen ist das seltener der Fall. An Schulen fehle etwa die nötige Hard- und Software. Zudem seien die digitalen Kompetenzen bei Schülerinnen und Schülern und den Lehrkräften „ausbaufähig“. So sei beim Einsatz digitaler Medien im Unterricht ein didaktisch sinnvoller und kritisch-reflektierter Umgang wichtig.

Mehr Infos: Webseite mit ausführlichen Informationen zum Bildungsbericht, der Bildungsbericht „Bildung in Deutschland 2020“ (PDF) und die kürzere Broschüre „Bildung in Deutschland kompakt 2020 – Zentrale Befunde des Bildungsberichts 2020“ (PDF)

nach oben
8.
Sommerferien und Schulanfang mit Corona: Was Politik klären muss, damit Schulen planen können

Mit Verweis auf die Studien zur Infektionsgefährdung für und durch Kinder hat sich die Kultusministerkonferenz darauf verständigt, die Schulen im Lande nach den Sommerferien wieder in den Regelbetrieb einsteigen zu lassen. Ungewissheit über die Aussagekraft der bisherigen Studien bleibt, wahrscheinlich hat aber die Stellungnahme von vier Ärzteverbänden mit der Forderung, Kitas und Grundschulen schnell wieder in den Normalbetrieb zu überführen, das Ende des Abwartens besiegelt.

Die Mediziner vermuten, dass die psychischen und sozialen Folgen für die Kinder gravierender sein werden als deren gesundheitliche Risiken. Forderungen von Eltern und Arbeitgebern weisen konsequent auf den Betreuungsbedarf hin, Jugendämter und Kinderschutz-Organisationen warnen vor zunehmender Gewalt gegenüber Kindern, wenn der Blick von Schule und Kita fehlt. Kein Zweifel besteht an der durch die Schulschließungen ausgeweiteten Bildungsungerechtigkeit gegenüber Kindern aus benachteiligten Lebensverhältnissen.

Mit der von der KMK verabredeten Absicht, wieder in den Regelbetrieb einzusteigen, wird von den Bundesländern ein gemeinsames Vorgehen signalisiert, das viele Wochen nicht mehr erkennbar war. Nach wie vor wird aber betont, dass das bundeslandspezifische und regionale Infektionsgeschehen die Entscheidungen über Schließungen regeln muss. Dem Grundschulverband reicht das nicht als Gemeinsamkeit aus. Die Unsicherheiten im Land seien groß. Daher brauche es übergreifende Abstimmungen über Öffnungsstrategien, Hygienemaßnahmen, den Gesundheitsschutz für Kinder und Personal sowie Notfallpläne. Der Verzicht auf Abstandseinhaltung und auf Mund- und Nasenschutz ist dem Verband zu wenig. Stattdessen fordert der Grundschulverband mehr Transparenz in der Bewertung von Risiken, klarere Regelungen auch für den Infektionsfall und deutlichere Unterstützung der Schulen, damit sie die komplizierte Planung für unterschiedliche Bedarfsszenarien nach den Ferien auf guten Grundlagen erstellen können.

Mehr Infos: Pressemitteilung des Grundschulverbandes (PDF) und Stellungnahme des Grundschulverbandes zum Wiedereinstieg in den Regelbetrieb (PDF)

nach oben
9.
politischbilden.de geht online: Politische Bildung stärken, professionalisieren, vernetzen

politischbilden.de ist eine digitale Bildungsplattform, auf der Themen, praktische Methoden und fachliche Expertise aus den verschiedenen Bereichen der politischen Bildung zusammengetragen sind. Sie stehen allen Interessierten offen und sind kostenlos. Die Plattform wird angeboten vom Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten (AdB).

Pädagog/innen, Lehrkräfte, (Schul-)Sozialarbeiter/innen und Teamer/innen finden hier vielfältige Methoden, wie gesellschaftliche Themen in Gruppen bearbeitet werden können sowie Hintergrundbeiträge zu den Themenschwerpunkten Politik, Rassismus, Diversität und Globalisierung. Weitere Beiträge und Themenschwerpunkte – wie zum Beispiel ein neues Modul zur „Digitalen Transformation“ der Gesellschaft – werden folgen.

Mit dem Start von politischbilden.de ist ein Anfang gemacht für ein gemeinschaftliches, stetig wachsendes, vielfältiges Nachschlagewerk zu relevanten Themen. Ebenso wurde ein Ort geschaffen, wo Menschen, die auf der Suche nach Expertise auf dem Gebiet der politischen Bildung sind, Ansprechpersonen, Referent/innen und neue Kooperationspartner für politische Bildungsprojekte finden können.

Mehr Infos: Webseite www.politischbilden.de

nach oben
10.
Suchtmittelkonsum junger Menschen: Weniger Zigaretten und Alkohol, mehr Cannabis

Der Anteil Jugendlicher, die rauchen, ist auf einem historischen Tiefstand. Nach wie vor trinken jedoch viele junge Menschen bis zum Alkoholrausch. Gleichzeitig ist ihr Cannabiskonsum gestiegen. Dies zeigt die aktuelle Drogenaffinitätsstudie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unter 12- bis 25-Jährigen in Deutschland.

Die neuen Daten zum Substanzkonsum junger Menschen zeigen insgesamt positive Entwicklungen. Der Anteil der Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren, die rauchen, ist mit 5,6 Prozent auf einem neuen, historisch niedrigen Stand. Genau beobachten müsse man jedoch die Entwicklung des Konsums von E-Produkten und Wasserpfeife, auch wenn aktuell keine weiteren Konsumanstiege zu verzeichnen seien. Besorgniserregend, so die Autoren der Studie sei, dass nach wie vor zu viele junge Menschen bis zum Alkoholrausch trinken. Das ist insbesondere im Jugendalter gefährlich. Hier sei ein verstärktes gemeinsames Präventionsengagement erforderlich. Zudem ist beim Konsum von Cannabis erneut ein Anstieg zu beobachten. Dies beunruhigt die Autoren ebenfalls, da Cannabis die mit Abstand am meisten konsumierte illegale Substanz bei jungen Menschen sei und dabei gerade besondere Risiken für den wachsenden Organismus mit sich führe.

Mehr Infos: Webseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung mit der Studie und Faktenblatt mit ausgewählten Ergebnissen der Studie „Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2019“.

nach oben

Kennen Sie schon den allgemeinen Newsletter des Deutschen Kinderhilfswerkes? Hier bestellen



Deutsches Kinderhilfswerk e.V.
Leipziger Straße 116 - 118
10117 Berlin
Fon: 030 - 308693-0
Fax: 030 - 308693-93
www.dkhw.de

Vereinsregisternummer: 15507
Registergericht: Amtsgericht Charlottenburg
Umsatzsteuer-ID: DE167064766
Präsident: Thomas Krüger
Bundesgeschäftsführer: Holger Hofmann

DZI Logo
Transparency International Deutschland e.V.
Newsletter abbestellen DKHW auf Facebook DKHW auf Twitter