Claudia Neumann

Abteilungsleiterin Kinder- und Jugendbeteiligung

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Kindergipfel in Berlin 

„Die Politiker sollen wissen, was uns beschäftigt“ 

Wenn Charlotte, Fiona und Amelie am Samstag aus Rostock nach Berlin zum Kindergipfel fahren, haben sie eine klare Forderung im Gepäck: eine einheitliche Digitalisierung an allen Schulen. Die drei Mädchen engagieren sich in der Kinderstadt in Rostock – einer Kinderstadt, bei der Kinder sich politisch beteiligen können. Einmal in der Woche beraten sie sich, um Entscheidungen für ihre Stadt zu treffen. Außerdem engagieren sie sich bundesweit – zum Beispiel bei Projekten wie dem Kindergipfel des Deutschen Kinderhilfswerkes.

Bei diesem Format treffen sich am kommenden Wochenende Kinder aus ganz Deutschland in Berlin. Drei Tage lang werden sie über Themen, die sie bewegen, diskutieren und Forderungen erarbeiten, die sie dann mit Politikerinnen und Politikern diskutieren. Zuvor haben die Kinder bereits eine digitale Phase durchlaufen, in der sie viel über ihre Kinderrechte gelernt und eine Forderung erarbeitet haben, die sie mit nach Berlin bringen, um mit anderen Kindern daran weiterzuarbeiten. 
 

Die Kinder finden, dass das Bildungssystem ungerecht ist 

"Wir haben uns schnell auf das Feld ‚Kinderrechte in der Schule‘ geeinigt, weil uns das alle betrifft und es da viele Probleme gibt“, erzählt Charlotte. Mit 14 Jahren ist sie die Älteste in der Gruppe, die 8-jährige Amelie ist die jüngste. Sie findet, dass es beim Thema Bildung viel Ungerechtigkeit gibt. „Wir merken das schon bei unseren Schulen: Die sind alle unterschiedlich weit digitalisiert“, sagt auch Fiona. „Wir finden, dass das überall gleich sein sollte und jeder die Chance darauf haben sollte.“ Warum Digitalisierung für die Kinder so wichtig ist? „Die ganze Welt digitalisiert sich, deshalb finde ich, dass wir diese Medienkompetenz schon in der Schule lernen sollten“, betont Charlotte.

Um ihre Forderung für den Kindergipfel in Berlin zu bewerben, produzierten die Kinder ein Video mit Stop-Motion-Technik. Dafür stellten sie mit Lego-Figuren eine Szene in einem Klassenzimmer dar, mit der sie zeigen, dass es Spaß macht, im Unterricht mit Tablets zu arbeiten. Dafür fotografierten sie die Lego-Figuren Bild für Bild in unterschiedlichen Positionen, die sie dann zu einem Film hintereinander schnitten und Text dazu einsprachen. Die Arbeit an dem Film dauerte mehrere Wochen. 
 

Mit diesem Film hat sich die Gruppe aus Rostock für den Kindergipfel beworben: 

„Als wir erfahren haben, dass wir es geschafft haben und für den Kindergipfel ausgewählt wurden, waren wir alle ziemlich stolz“, sagt Charlotte. Dass sie ihre Forderung in Berlin mit Politikerinnen und Politikern diskutieren werden, findet die Gruppe aufregend. „Ich kenne keine Politiker und würde gern mal wissen, was die so machen“, sagt Amelie. „Man sieht die ja immer nur im Fernsehen, jetzt lernen wir sie mal kennen – das kann nicht jeder von sich behaupten“, sagt Fiona stolz. 

Charlotte freut sich darauf, dass sie mit den Politikerinnen und Politikern beim Kindergipfel darüber sprechen können, was sie bedrückt. „Es ist wichtig, dass die Menschen in wichtigen Positionen wissen, was bei uns abgeht“, findet sie. „Kinder sollten mehr miteinbezogen und gehört werden.“ 
 

So läuft der Kindergipfel ab 

Nach einer digitalen Phase im vergangenen Jahr können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit anderen Kindern aus ganz Deutschland ihre Forderungen auf dem Kindergipfel vom 01. bis 04. April 2023 in Berlin weiterentwickeln. Abschließend diskutieren sie ihre Ergebnisse sowie mögliche Lösungswege mit Politikerinnen und Politikern.

Alle Infos zum Kindergipfel gibt es hier.

"Wir müssen der Politik schon ziemlich oft auf den Keks gehen"  

Damit dass nicht nur an einem Wochenende, sondern langfristig passiert, wird jeder der Politikerinnen und Politiker, die zum Kindergipfel kommen, eine Patenschaft für eine der acht Gruppen übernehmen. Sie sollen sie auch weiterhin dabei unterstützen, ihre Forderung durchzusetzen. Was sich die Kinder aus Rostock erhoffen, was nach dem Gipfel passieren soll? „Die allerbeste Vorstellung wäre, dass jede Schule die gleichen Möglichkeiten bekommt, um die Digitalisierung umzusetzen“, sagt Charlotte. „Alle bekommen ein Update für ihre Computerräume und die Lehrer Schulungen.“ 

Die Mädchen finden auch, dass es mehr Formate wie den Kindergipfel braucht, damit die Forderungen von Kindern in der Politik mehr berücksichtigt werden. „Ich glaube, wir müssen ihnen schon ziemlich oft auf den Keks gehen“, sagt Charlotte. „Aber es ist schon ein wichtiger Schritt, dass sie überhaupt bereit dazu sind, Kinder anzuhören. Wenn sie das dann auch aufnehmen, ist das richtig gut.“
 

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